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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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428 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

nicht an der Prozession teil, wohl aber die <strong>St</strong>ifte. 1) Im 16. Jahrhundert (fMBi Hs 1/41<br />

BI. 8\) kommt die Prozession etwa um 7 oder 8 Uhr mit Kreuzen und Reliquien, darunter<br />

der <strong>St</strong>ab des hl. Petrus, in <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> an und hält eine <strong>St</strong>atio im Chor: Resp. Filie Iherusalem,<br />

Ps. Beati quorum, Fürbitten, Kollekte pro peccatis und vom Patron; beim Auszug der<br />

Vers Quoniam confortavit. Zum Ein- und Auszug läuten die beiden großen Glocken im<br />

<strong>St</strong>ephansturm. <strong>Die</strong> tumba ist im vorderen Teil geöffnet, ebenso die Türen seitwärts vom<br />

Chor zum Einzug der Kanoniker. Der Altar ist abgedeckt und wird bewacht. <strong>Die</strong> <strong>St</strong>. Mattheiser<br />

Caeremoniae erwähnen nur das Domkapitel, aber sicher dürften auch die Kapitel<br />

von <strong>St</strong>. Simeon und <strong>St</strong>. Paulin bis in die Neuzeit teilgenommen haben. - Etwa halb 9<br />

Uhr, also wenn die Prozession wieder ausgezogen ist, betet der Konvent nach der Sext<br />

die Bußpsalmen, macht eine Prozession durch den Kreuzgang und feiert dann die Messe<br />

E xaudivit mit der 2. Kollekte von den Patronen. Fällt auf diesen Freitag das Fest der<br />

Apostel Philippus und Jakobus, so kommt die Bannprozession dennoch, aber nach der<br />

Terz wird am Hauptaltar die Messe Exaudivit gefeiert und später das Hochamt vom Fest<br />

am <strong>Matthias</strong>altar. Das Schuldkapitel fällt an diesem Tage aus, so schon 1528. Fällt der<br />

Bannfreitag mit dem Markusfest zusammen, so wird er auf den Samstag verlegt (fMBi<br />

Hs 1/21 BI. 27x).<br />

Montag in der Bittwoche. <strong>Die</strong> Prozession des Domes und der <strong>St</strong>ifte führt an diesem<br />

Tag nach <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>, so beschrieben in den Ordinarien des Domes und von <strong>St</strong>. Paulin<br />

(Kurzeja S. 308-310; GS NF 6 S. 426 f). <strong>Die</strong> Prozession kommt zwischen ein halb 9<br />

und 9 Uhr von Heilig Kreuz her mit Kreuzen und Reliquien, hält in der Maternuskirche<br />

eine <strong>St</strong>atio mit Suffragium des Patrons, zieht dann per paradisum und die nach <strong>St</strong>. Maternus<br />

führende Kirchpforte zum Chor, wo Suffragium, Sext und Bittamt mit zwei Ministri<br />

gesungen werden. Ausgelegt sind für den Zelebranten Gewänder in caeruleum duplex. Da<br />

beide eben erwähnten Ordinarien aus der Zeit vor dem 16. Jahrhundert stammen und<br />

die <strong>St</strong>. Mattheiser Caeremoniae (fMBi Hs 1/41 BI. 9" -10) nur das Domkapitel erwähnen,<br />

scheint es ungewiß, ob die <strong>St</strong>ifte <strong>St</strong>. Paulin und <strong>St</strong>. Simeon noch im 16. Jahrhundert<br />

an der Prozession teilnahmen. Aus dem Domordinarius läßt sich entnehmen, daß die<br />

Prozession wohl auch der Marienkapelle in <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> einen Gruß entbietet mit dem<br />

Responsorium Felix namque und dann noch das Responsorium Inter natos singt, das vielleicht<br />

eine späte Erinnerung an das angebliche Täuferpatrozinium der <strong>Eucharius</strong>kirche<br />

ist (Kurzeja S. 309). <strong>Die</strong> Türen beiderseits des <strong>Matthias</strong>altars sind für die Kanoniker<br />

geöffnet, und zum Ein- und Auszug läuten die großen Glocken im <strong>St</strong>ephansturm, weil<br />

man cum reliquiis kommt.<br />

Fällt auf den Bittrnontag ein Fest von 12 Lektionen, Kreuzauffindung, Johannes vor der<br />

Lateranischen Pforte oder Translatio des hl. Maximin, so kommen dennoch die Kanoniker.<br />

Dann wird vom Konvent die 1. Messe von den Martyrern gesungen oder gelesen,<br />

und nach dem Weggang der Kanoniker singt man nach allen kJeinen Horen am <strong>Matthias</strong>altar<br />

die Messe vom hl. Kreuz. <strong>Die</strong> tumba ist geöffnet. Bezüglich der Geldopfer kann aus<br />

den etwas unkJaren Anweisungen entnommen werden, daß der Altar während der Messen<br />

des Konvents bewacht wird, der custodiens aber während der Messe der Kanoniker<br />

weggeht, weil diese Geldopfer ihnen verbleiben. Zu ihrer Messe wird mit den vier kJeinen<br />

Glocken geläutet.<br />

1) KYLL, Pilichtprozessionen und Wallfahrten im westlichen Teil des alten Erzbistums<br />

Trier (RheinArch 57) 1962 S. 81 - 92; KURzEJA S. 321- 323, 500 f; GS NF 6 S. 428 f

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