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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 20. Der Gottesdienst 413<br />

der Gewandfarbe deallratum pretiosum maius aut minus, vom Ende des 17. Jahrhunderts an<br />

duplex 1. classis,festum abbatis maius. Wegen der Prozession des DomkJerus war eine solche<br />

des Konvents nicht vorgesehen. - <strong>Die</strong> Hs Wolfenbüttel, Cod. Guelf Helmst. 1109, die<br />

im 15. Jahrhundert in der Abtei Reichenbach in der Diözese Regensburg war, aber ihrem<br />

Inhalt nach sicherlich im 10./11. Jahrhundert in Trier geschrieben worden ist 1) gibt in<br />

BI. 85 f<br />

- 92 v ein neumiertes <strong>Eucharius</strong>proprium, das mit wenigen Ausnahmen mit dem<br />

<strong>Eucharius</strong>offizium des Domes aus dem 14. Jahrhundert übereinstimmt (vgl. Kurzeja<br />

S. 437; RosenthaI, Fest des hl. E ucharius S. 102-115). Als erstes Initium notiert der Wolfenbütteler<br />

Kodex die Magnificatantiphon Beatissimus <strong>Eucharius</strong>; die Lesungen der 1. und<br />

2. Nokturn scheinen, ähnlich wie im Domordinarius von etwa 1305 - 07, aus der in der<br />

gleichen Handschrift vorhandenen Vita der drei ersten Bischöfe entnommen zu sein, die<br />

Lesungen der 3. Nokturn aber aus einer Homilie zu der Perikope D esignavit Dominus (Lk<br />

10,1-7), bezeugt in der Hs Wolfenbüttel, Cod. Guelf Helmst. 1109, BI. 61 f - 84 V<br />

und S<br />

Hs 4 BI. 15 V<br />

- 23". Nach dem Domordinarius fungieren zur 1. Vesper auch 2 scolares des<br />

Domes, die ein 1. B enedicamus singen, ein 2. wird nach der Kommemoration und den<br />

Suffragien von einem einzigen gesungen. <strong>Die</strong> Vesper, die der DomkJerus ja bei seiner<br />

ersten Prozession am Vorabend mit den Mönchen sang, hat monastischen Ritus, also 4<br />

Psalmen, aber, abgesehen von der Magnificatantiphon, offenbar mit Commune-Antiphonen;<br />

später wurden diese durch Eigenantiphonen aus der <strong>Eucharius</strong>-Historia ersetzt (vgl.<br />

RosenthaI, Fest des hl. <strong>Eucharius</strong> S. 115 f ). Anse1m RosenthaI hat die Historia der Wolfenbütteler<br />

Handschrift untersucht, die in der 1. Nokturn mit dem Initium Beatus Petms<br />

princeps, später als 1. Vesperantiphon übernommen, beginnt und stellt fest, daß diese Historia<br />

sehr wahrscheinlich im Auftrag des Erzbischofs Egbert von dem Mönch Remigius<br />

aus Mettlach als monastisches Offizium gefertigt worden ist, der sich dabei an die Vita<br />

ss. Eucharii, Valerii, Materni (AA SS Jan. 2 S. 918 - 922) eines unbekannten Verfassers hielt,<br />

einige Texte aber selbst schuf Der Dom übernahm dieses Offizium in Auswahl. <strong>Die</strong><br />

erwähnte Homilie zur Perikope D esignavit Dominus geht ebenfalls auf den Mönch Remigius<br />

zurück, wurde aber später durch eine Homilie Gregors d. Gr. zur selben Perikope<br />

ersetzt (RosenthaI, Fest des hl. <strong>Eucharius</strong> S. 109, 118 f ). Bei RosenthaI auch alle Initien<br />

des Offiziums und Kollation der Quellen von Dom und <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong>; das Konventamt,<br />

das weniger Eigengut enthält, ist ebenfalls behandelt. <strong>Die</strong> Hymnen sind indes aus dem<br />

späten Mittelalter. <strong>Die</strong>ses <strong>Eucharius</strong>offizium ist noch 1489 in dem Brevier der Infirmerie<br />

(I Hs 380/ 1049 BI. 410 v -416) bezeugt und hat sich - zumindest teilweise - weiterhin<br />

erhalten.<br />

Nach der Angliederung an die Bursfelder Kongregation waren indes dieses <strong>Eucharius</strong>und<br />

das <strong>Matthias</strong>-Offizium außer Übung gekommen. Durch eine Mahnung hatte aber<br />

Erzbischof Johannes II. von Trier am 4. April 1485 diese Offizien wieder zur Geltung<br />

gebracht und für die gesungenen Offizien einen Ablaß von 40 Tagen verliehen (S Hs 28<br />

1) Vgl. BEcKER XXVIII. <strong>Die</strong> Wolfenbütteler Handschrift gehörte dem Dom. Daß<br />

in ihr ein vollständiges Benediktoffizium enthalten ist, aber nach römischem Ritus, bedeutet<br />

keinen Einwand gegen diese Provenienz, da der Dom seit dem 10./11. Jahrhundert<br />

ein Benediktfest mit monastischer Historia kannte; erst im Domordinarius von etwa<br />

1305 - 07 ist nur mehr eine Kommemoration übriggeblieben (vgl. KURZE]A S. 55 - 57,<br />

464), aber eine andere Handschrift des 14. Jahrhunderts, die wahrscheinlich dem Dom<br />

oder einem Trierer <strong>St</strong>ift gehörte (IBA Abt. 95 Nr. 480 BI. 439 f<br />

- 444'') , bringt noch wie<br />

die Wolfenbütteler Handschrift das Benediktoffizium mit monastischer Historia nach<br />

römischem Ritus zum 11. Juli.

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