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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 20. Der Gottesdienst 409<br />

Gewänder bis auf die Albe ab. <strong>Die</strong> Mirustri nehmen vor den <strong>St</strong>ufen des Chores Platz, um<br />

dort auf die Improperien und das Ecce lignum zu antworten, der Abt geht in die unterste<br />

<strong>St</strong>elle; bei Rode gehen Abt und Ministri in die <strong>St</strong>allen nahe am Altar, der Abt in die obere,<br />

die Ministri in die untere Reihe. Nachdem zwei Priester in roten Kaseln, nach Rode anscheinend<br />

in Alben, das Kreuz von der Rückseite des Altars hereingebracht und unter dem Gesang<br />

der lmproperien entblößt haben, wird das Ecce lignum gesungen, offenbar 'auf einmal,<br />

und währenddessen wird der silberne Kruzifixus von der tabula weggenommen, damit das<br />

Kreuzesholz für den l"':'uß der Verehrung frei ist. Der Abt beginnt die Kreuzverehrung, und<br />

zwar küßt er zuerst das Kreuzesholz in der tabula und dann die fünf Wunden auf dem entblößten<br />

Kruzifix. Es sind also in <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> zwei Gegenstände der Verehrung vorhanden:<br />

das Kreuzesholz der !a/J/I/a und das hereingebrachte Kruzifix. Zur Kommunionfeier, die<br />

Rode beschreibt (CCM 5 S. 152 -154 Nr. 168), nimmt der Abt in der Sakristei eine rote<br />

Kasel und beginnt vor dem ganzen Konvent mit dem Confiteor. Unter dem Gesang von Hoc<br />

corpus meum bringt der Diakon - nach Bursfelder Brauch der Abt selbst - das Heilige Sakrament<br />

herbei; das Prozessionale des 18. Jahrhunderts gibt jedoch an: dum rifertur Venerabile<br />

"Vexilla regis" (Bonn, UnivBi, Hs S 1401 S. 75). <strong>Die</strong> Vorbereitung und der lnzens der eucharistischen<br />

Gaben geschehen wie im Römischen Missale angegeben, doch wird dem Wein<br />

kein Wasser beigemischt. Nach dem lnzens zieht der Abt die Handschuhe aus, wärmt sich<br />

und betet dann in der Altarmitte In spintu humilitatis. Alles Weitere folgt wie im Missale. Nach<br />

der Messe betet der Abt mit den ministri in der Sakristei die Vespern des Marienoffiziums<br />

und des Tages.<br />

Karsamstag. Der Hochaltar wird vor der Prim zugerüstet, die anderen Altäre nachher.<br />

Nach Rodes Angabe geht man nach der Non ins Califactorium zur Segnung des neuen<br />

Feuers. Der Kantor stimmt den Psalm Miserere an. Voraus gehen Fahnen und Weihwasser,<br />

der Subdiakon trägt das Rauchfaß ohne Feuer, der Diakon eine virga mit dreigegabelter<br />

Kerze, dann die Brüder, der Kantor mit dem Kaplan, danach der Abt mit Chormantel<br />

und pileus. Nach den Caeremoniae des 17. Jahrhunderts wird der Funke aus einem <strong>St</strong>ein<br />

geschlagen und in einer Schale zum Feuer entflammt. Es folgte die Feuerweihe in der<br />

üblichen Form. Der Diakon entzündet dann die Kerzen auf der virga und geht dem<br />

Konvent voraus zum Chor, stellt die virga an die Chorstufe, um nachher die Osterkerze<br />

anzuzünden, zieht die Tunika an und beginnt das Exuitet, während sich der Abt an seinen<br />

Sitz stellt. Nach dem Weihegesang folgen die Lesungen, aber ohne Titel. Der Abt spricht<br />

die Orationen. Nach Rode kann der Abt je nach seinem Gefallen die Lesungen der<br />

Brüder statt am Pult durch den Diakon vor sich selbst lesen lassen. Ist dies alles beendet,<br />

wechselt der Abt in der Sakristei den Chormantel nUt der Kasel und geht, mit den<br />

Insignien angetan, samt den ministri zum Hochamt hinaus. <strong>Die</strong> Tagesfarbe ist rubeum<br />

damascenum. Der Meßritus richtet sich nach dem Römischen Missale, aber die österlichen<br />

Kurzlaudes (ps. 116 und Antiphon Vespere autfm mit Benedictus) sind nicht erwähnt. <strong>Die</strong><br />

Feier schließt mit Benedicamus Domino und dreifachem AJieJuia. Der <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>schrein ist<br />

bis zum Ostermontag nach dem Mittagtisch rundum geöffnet.<br />

Ostern. Rode sagt zu diesem Fest nichts. <strong>Die</strong> Caeremoniae schreiben: summum maius.<br />

Gesegnetes Salz wird am üblichen Platz nicht aufgestellt propter communicantes. Hinter dem<br />

<strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>altar sind die Schranken geöffnet, auf den Schranken brennen zur Prozession,<br />

zum Amt und zur zweiten Vesper Kerzen. <strong>Die</strong> Prozession führt durch den Kreuzgang<br />

zur Kirche.<br />

Ostermontag. Bei Rode: duplex, festum prioris (CCM 5 S. 164). In der Bursfelder<br />

Zeit: Festum minus?; Paramente: deauratum pretiosum minus. Offenbar Prozession zur Messe,<br />

da einer den <strong>Matthias</strong>altar bewachen soll. Dort wird auch die Messe gesungen. Das<br />

Geläute ist wenigstens teilweise dem summum maius angegljchen.

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