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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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408 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

der proprietarii, eonspiratores,Jures, ineendiarii; dazu werden aus der Benediktuskapelle eine brennende<br />

Kerze und eine nicht brennende dreifache Kerze herbeigebracht, von denen die erste<br />

während des De profundis ausgelöscht und die dreifache angezündet wird. <strong>Die</strong> Messe wird<br />

ritu duplici gefeiert. <strong>Die</strong> Paramente sind rot und aus einfacher Seide (rubeum sen'cum planum).<br />

Es gibt offenbar - entgegen der bursfeldischen Anweisung - zwei Messen, eine für die<br />

familia und die Kommunikanten und dann das Hochamt für die kommunizierenden Brüder;<br />

zu diesem werden zwei oder drei Kelche pro fratribus eommunieantibus bereitgestellt, was wohl<br />

wegen der für den Karfreitag konsekrierten Eucharistie bemerkt wird. 1 ) <strong>Die</strong> konsekrierten<br />

Gaben werden zu einer Jenestra, wohl einem Wand tabernakel, überbracht, und diese Jenestra<br />

bleibt aparte anteriore geöffnet; auf dem Kronleuchter am Hauptaltar brennt bis nach dem<br />

Karfreitagsgottesdienst eine Kerze. Zum mandatum pauperum zieht man zu einem nicht näher<br />

bestimmten Ort, wo die pauperes versammelt sind. D er Abt stimmt die Antiphon Dominus<br />

l esus an, legt die priesterlichen Gewänder ab, gürtet sich über das Skapulier eine Schürze um<br />

und beginnt mit zwei oder drei Brüdern die Fußwaschung; danach folgen unmittelbar die<br />

Vesper von der Beata Maria virgo und die reguläre Vesper. Nach dem mandatum werden die<br />

Altäre wieder abgedeckt. Nach dem feierlichen Geläute zur Messe sind die Glockenseile<br />

hochgehängt worden, und bis zur Vigilmesse von Ostern wird statt der Glocken eine insfmmentum<br />

lignettm benützt. Wie schon nach den Rodeschen Consuetudines werden auch nach<br />

Bursfelder Brauch (Ordinarius Bursf. c. 36 BI. 162') den Armen ein Brot und eine Geldmünze<br />

gegeben, nachdem sie zu einem Mahl eingeladen waren; nach Rode besteht die Gabe<br />

in einer simila und einem solidus, und die Einladung geschieht zum Mittagsmahl am Karsamstag<br />

(CCM 5 S. 147). Am Nachmittag wird etwas vor 3 Uhr zur eo//atio, die zuerst im Kapitel,<br />

dann im Refektorium stattfindet, geläutet. <strong>Die</strong> Angaben zur eo//atio entsprechen alle dem<br />

Ritus, wie er von Rode vorgesehen ist (CCM 5 S. 148), nur wird vom mandatum fratrum lediglich<br />

der Hymnus Te//us ae aethra (AH 51 S. 77) erwähnt; das Prozessionale des 18. Jahrhunderts<br />

gibt aber die Gesänge und Gebete von beiden mandata (Bonn, UniBi Hs S 1401 S. 39-<br />

71). Für den Diakon, der die Lesung der Abschiedsreden 00 13,1-14,31 und 15,1-17,25)<br />

vorzutragen hat, wird eine Dalmatik aus rotem Damast bereitgelegt. Eine azima für den<br />

anschließenden Trunk kann gesegnet werden, auch dies Bursfelder Brauch. Bei Rode ist nur<br />

von dem Trank die Rede, den der Abt mit dem Vers Potum servo rum segnet. Nach der Komplet<br />

wird das Kreuz aus dem Kapitel auf die D ecke des <strong>Matthias</strong>altars gelegt, und die<br />

Schrankentüren werden zur Verehrung des Volkes geöffnet.<br />

Karfreitag. Auf dem Altar werden zwei Tücher ausgebreitet und ein pannieulus am<br />

Altar befestigt. Inmitten des Chores liegt ein tapetum antiquum et grossum, und das mit einer<br />

Kasel verhüllte Kreuz (nicht die Kreuzreliquie aus der tabula) wird vor der Non hinter dem<br />

Altar bereitgestellt. Auf dem Hauptaltar liegt ein Chormantel, nach den Rodeschen Consuetudines<br />

rot, in der Bursfelder Zeit rubeum sericum planum, den der Abt entgegen Rodeschem<br />

und bursfeldischem Brauch offenbar hier und nicht in der Sakristei anlegt. Es stehen Kelche<br />

für die Kommunizierenden und hinter dem Altar das Buch für die Kreuzverehrung bereit.<br />

<strong>Die</strong> tabula sanctae emcis wird vor der Non wie am Palmsonntag auf einen Schemel in der<br />

Kirche niedergelegt. <strong>Die</strong> Orationen der großen Fürbitten werden auf das F/ectamus genua hin<br />

kniend gesungen, und erst zum Per dominum fordert der Diakon Abt und alle anderen zum<br />

<strong>St</strong>ehen auf; so schon bei Rode, der hier fast wördich dem hirsauischen Ordinarius von Rheinau<br />

folgt (CCM 5 S. 150 -1 52 Nr. 166 f.). Zur Kreuzverehrung legen Abt und Ministri di e<br />

I ) Anschließend gibt der Verfasser einen Textabschnitt des Ordinarius Bursf. über<br />

die Aufbewahrung der konsekrierten Gaben wörtlich wieder, begeht aber den Fehler, an<br />

<strong>St</strong>elle von et exfractis inde hostiis eonseeratis zu schreiben ef ... eonseeratur.

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