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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 20. Der Gottesdjenst 407<br />

ei ner Prozession ist aber keine Rede. Zur Bursfelder Zeit legt der Abt nach der Aschenweihe<br />

die <strong>St</strong>ola ab und empfängt kniend die Asche vom Hebdomadar, danach übernimmt<br />

er wieder das Offizium. Anschließend Lesung der sieben Bußpsalmen und dann Prozession<br />

durch den Kreuzgang, was nun an jedem Montag, Mittwoch und Freitag der Fastenzeit<br />

wiederholt wird, ausgenommen an Festen, einschließlich der Feste mit 12 Lektionen.<br />

Kreuze und Bilder sind von nun an verhüllt, und vor dem Presbyterium wird eine cortina<br />

vorgezogen, die bis zum Karmittwoch an allen Ferialtagen bleibt; zu Sonntagen und<br />

Heiligenfesten mit Vigil wird sie von der 1. Vesper bis nach der Komplet zurückgezogen.<br />

Bei der Fastenmesse an Festen von 12 Lektionen wird der Vorhang vorgezogen, bei<br />

Begräbnismessen mit Anwesenheit der Leiche bis nach dem Begräbnis zurückgezogen,<br />

ebenso bei der Einkleidung eines Novizen und bei der elevatio Corporis Christi. Bei der<br />

Krankenkommunion bleibt das Kreuz verhüllt. Bei zwei gesungenen Messen wird die<br />

erste de tempore am <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>altar gesungen, das Hochamt aber vom Tagesoffizium.<br />

1. Fastensonntag. Außer einer Angabe für das Geläute nur der allgemeine Vermerk,<br />

es sei alles wie im Advent. In der 1. Fastenwoche wird wie an den anderen Quatembertagen<br />

der Fraternitas s. Matthiae apostoli gedacht (s. § 22,3).<br />

Freitag in der 1. Fastenwoche. Da das Domkapitel zur Fastenstatio kommt, hält<br />

der Konvent sein Offizium sehr früh: nach der Terz die Bußpsalmen und die übliche<br />

Fastenprozession, Messe, Sext und Non. <strong>Die</strong> Vesper wird nach dem Amt der Kanoniker<br />

gesungen.<br />

Passionssonntag. Rote Gewandfarbe. <strong>Die</strong> Ministri tragen Kaseln. In der folgenden<br />

Woche werden die Zweige für Palmsonntag und die Osterkerze im Wert von XV talentorum<br />

besorgt. An der Vigil von Palmsonntag wird außen in der Kirche (wohl außerhalb<br />

des Chores) eine Bank mit Kissen und entsprechendem Schmuck aufgestellt, auf die die<br />

Kreuztafel (§ 21 ) gelegt wird, davor auf ein Kissen das Kreuz und daneben Leuchter.<br />

Altäre, Kreuze und Bilder werden enthüllt.<br />

Palmsonntag. Zur Rode-Zeit hält der Abt zwar die Palmweihe und Prozession (s.<br />

§ 20,3a), aber der Hebdomadar in ornamenta ferialia das Amt. <strong>Die</strong> tumba s. Matthiae ist zur<br />

Bursfelder Zeit in anteriori parte bis zum Ende der Messe geöffnet, auf den Schranken<br />

brennen Kerzen.<br />

Montag in der Karwoche. <strong>Die</strong> tumba ist wie vortags geöffnet. Wieder Prozession,<br />

und altare custoditur.<br />

Mittwoch in der Karwoche. Predigt und anschließend vom Ambo aus, der mit<br />

drei vergoldeten antependia geschmückt ist, eine Reliquienzeigung; der Offiziant ist mit<br />

Albe, <strong>St</strong>ola und Chormantel bekleidet. Zur Seiten des Ambos Leuchter mit brennenden<br />

Kerzen, auch eine brennende Kerze in der Reliquienkammer. Während der Passion wird<br />

das velum zurückgezogen, anscheinend die am Aschermittwoch erwähnte cortina; jedenfalls<br />

wird das velum von da an gänzlich entfernt, und aUe Altäre werden entblößt.<br />

Gründonnerstag. An diesem und den anderen Kartagen steht man 1/ 4 vor 12 oder<br />

ei n wenig nach halb 12 Uhr auf propter longas lectiones, d. h. wegen der gesamten Lesung der<br />

Klagelieder des Propheten Jeremias, die auf die drei Tage verteilt sind (Ordinarius Bursf.<br />

c. 18 BI. 142'). Vor der Prim wird das hl. Öl verbrannt, und der Pfarrer von <strong>St</strong>. Medard wird<br />

bald darauf zur <strong>St</strong>adt geschickt, um beim Bischof das neue Öl zu holen. In der Prim spricht<br />

der Abt im Kapitel, in <strong>St</strong>ola und mit dem <strong>St</strong>ab in der Hand, die Exkommunikation aus, also<br />

die schon von Abt Johannes Rode angeordnete (CCM 5 S. 145 Nr. 162), auf alte benediktinische<br />

Gewohnheit zurückgehende und von Bursfeld übernommene 1) Exkommunikation<br />

1) Ordinarius Bursf. c. 36 BI. 161 r -161 v; vgl. WAMPACH, UrkQLuxemburg 3 S. 405.

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