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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 20. Der Gottesdienst 405<br />

macht. 1 ) Inwieweit im 17./18. Jahrhundert trotz der einschneidenden Neuerung<br />

durch das römisch-monastische Brevier alte <strong>St</strong>. Mattheiser Texte in Gebrauch blieben,<br />

ist schwer zu sagen, da die Überlieferung zwiespältig ist (als Beispiel s. Fest des<br />

W. <strong>Eucharius</strong>).<br />

2. Das Kirchenjahr<br />

a. Allgemeine Bestimmungen über die Festfeier<br />

In den Consuetudines des Abtes Johannes II. Rode gibt es eine Fülle von<br />

Anweisungen, die allgemeinerer Natur sind und mehr oder weniger jederzeit<br />

den Gottesdienst bestimmen. Dazu gehört die Grundeinteilung der festa XII<br />

lectionum in totum duplex, semiduplex, simplex. Je eine Reihe solcher Feste ist dem<br />

Rang entsprechend als festa abbatis, prioris oder subprioris ausgewiesen. Der Ablauf<br />

der Eucharistiefeier und auch der Vesper bzw. der dazu gehörenden Prozessionen,<br />

Benediktionen und anderer Vorgänge wird oft sehr genau beschrieben.<br />

Dabei wird der <strong>Die</strong>nst des Abtes besonders beachtet, doch ist der Gebrauch<br />

der Pontifikalien insgesamt von schlichter Art (vgl. Becker XV S. 106 f.). <strong>Die</strong><br />

Rodesche Ordnung wurde sehr bald von der bursfeldischen abgelöst und diese<br />

in ihren Einzelheiten auf den <strong>St</strong>. Mattheiser Alltag angewandt. Für diese <strong>St</strong>. Mattheiser<br />

Ordnung sind die Caeremoniae von 1592 bzw. 1689, denen wir nun<br />

folgen, konkretes Zeugnis. Je nach Ermessen wird bei einzelnen Gelegenheiten,<br />

Festen oder Riten auf ältere Bräuche oder Texte der Abtei verwiesen. Wegen<br />

der Fülle der Feste werden nicht alle Heiligen der Caeremoniae hier aufgeführt,<br />

z. B. nicht alle römischen Heiligen, auch nicht alle trierischen, die als Konpatrone<br />

von Ältären erscheinen.<br />

<strong>Die</strong> Caeremoniae kennen folgende Festgrade und Zuordnungen zum Offizianten:<br />

Festum summum maius und summum minus als officia abbatis; festum medium als officium prioris;<br />

duplex maius und minus und simplex oder dominicale als officia summissarii (Hebdomadar).<br />

Für die festa summa maiora wird zu den Gottesdiensten bis ins einzelne der Schmuck<br />

der Wände, <strong>St</strong>allen, Lesepulte usw. angeordnet, ebenso das Anzünden der Lampen und<br />

Kerzen an Wänden und Kronleuchter und die genaue Abfolge der Glockenzeichen und<br />

der verschiedenen Geläute; genannt sind die campana collationalis, capitularis, dominicalis, duae<br />

maiora ad S. <strong>St</strong>ephanum, S. Malthiae, einmal auch eine campana quae est tertia post campanam .f<br />

<strong>St</strong>ephani. <strong>Die</strong> tumba S. Matthiae wird aparte anteriore geöffnet, die tabula summi altaris aber<br />

ex toto. An den vier Hauptfesten Weihnachten, Ostern, Pfingsten und Allerheiligen werden<br />

die Kapellen geschmückt, desgleichen an ihren Patronats- und Weihetagen.<br />

Zur Vesper ist der Abt mit dem Chormantel bekleidet und trägt den <strong>St</strong>ab, auch sein<br />

Kaplan trägt den Chormante\. Als insignia des Abtes zur Vesper werden neben Albe und<br />

1) ROSENTHAL, Martyrologium, bes. S. 325 - 327, s. auch Register: Trier, <strong>Benediktinerabtei</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>; KURz EJA, Reg. s. v. Trier, <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong>/ <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>.

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