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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 20. Der Gottesdienst 403<br />

und zu dem <strong>Matthias</strong>fest sind aber nicht in die liturgischen Bücher aufgenommen<br />

worden 1).<br />

Im 14. Jahrhundert machte sich eine starke Hinwendung zu äußerer Prachtentfaltung<br />

bemerkbar: Abt Joffrid erwirkte den Gebrauch der Pontifikalien und<br />

förderte die Reliquienverehrung. - <strong>Die</strong> <strong>St</strong>iftung von Meßverpflichtungen an<br />

Altären und in Kapellen führte zur Einstellung von Altaristen, was sich für einen<br />

ungestörten Chordienst des Konvents nachteilig bemerkbar machte und in der<br />

Rodereform eingedämmt wurde (s. § 14,6a). Es scheint aber, daß die alteingeführten<br />

Gedenkgottesdienste der Heiligen in den verschiedenen Kapellen des<br />

Klosterbereichs und an den Altären der Kirche weiter beobachtet wurden, wie<br />

sich dies noch in den Caeremoniae des 16./17. Jahrhunderts (s. § 3,6 Nr.32)<br />

zeigt. Im hohen und späten Mittelalter wurde der Heiligenkalender um manche<br />

Feste oder Gedenken erweitert. <strong>Die</strong> "Auffindung" der Reliquien des heiligen<br />

<strong>Matthias</strong> im Jahre 1127 brachte die wichtigsten Erneuerungen: Rangerhöhung<br />

des Apostelfestes am 24. Februar und Einführung der Feiern der E/ectio am<br />

Sonntag nach Christi Himmelfahrt und der lnventio am 1. September. Unter den<br />

Heiligen der spätmittelalterlichen Reliquienkataloge haben einige eine gewisse<br />

Bedeutung erlangt.2) Es ist erstaunlich, daß die dem Kloster nahestehende heilige<br />

Hildegard in keinem Fest oder Gedenken zu finden ist, obwohl doch die<br />

eindrucksvollen Sachreliquien des pep/um (Grabschleier) und des sertum (Brautkranz<br />

zur Eucharistie) im Reliequienverzeichnis von 1403 aufgeführt werden;<br />

hemmend wirkte hier wahrscheinlich die noch ausstehende Heiligsprechung.<br />

b. Nach der Reform Abt Rodes (1435-1802)<br />

<strong>Die</strong> Reform der Abtei <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> durch Abt Johannes II. Rode ist nicht nur eine<br />

entscheidende Zäsur in der gesamten Klostergeschichte, sondern bedeutet auch eine<br />

Reform der Liturgie, für die in den Consuetudines (CCM 5) ein zwar nicht vollständiger<br />

Ordinarius, aber doch Teilstücke aufgestellt wurden. Sie umfassen rubrikale<br />

Anweisungen für den Chorgottesdienst (S. 7 - 29), die Ordnung der Privatmesse<br />

(S. 48 - 82) und vor allem eine Art Pontifikale für die großen Festzeiten (S. 128-<br />

161), dazu mannigfaltige Anweisungen für liturgische <strong>Die</strong>nste in den Kapiteln über<br />

die Offiziale, über Begräbnis, Totengedenken u. a. Gewiß hat Rode vieles aus dem<br />

1) Hildegard von Bingen, Lieder, hg. v. Pudentia BARTH u. a., Salzburg 1969 S. 288-<br />

290, 292 - 294).<br />

2) Z. B. 30.rV Quirinus (Kapelle, gesegnetes Quirinuswasser), 14.VII. Justus (Fund<br />

der Gebeine auf dem Friedhof, sogar ab und zu unter den Patronen des Klosters genannt<br />

wie auch Blasius, TMBi Hs I/40 BI. sr; vgl. ROSENTHAL, Martyrologium S. 55 f.), 5.VIII.<br />

Oswald ifestum 111 feetionum). Vgl. im übrigen Altäre und Kapellen.

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