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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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396 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

ken hatten um 475 Trier endgültig in Besitz genommen, und die Trierer Bischofsliste<br />

enthält in diesem letzten Viertel des Jahrhunderts allein sechs Namen,<br />

was wohl auf eine unruhige Zeit hindeutet. So ist es verständlich, daß die Quellen<br />

über ihn schweigen. Franz-Josef Heyen (Grab kirchen S. 598) schreibt kurz:<br />

"begraben in <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong>/ <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>". Einen Anhalt für diese Feststellung<br />

bieten die Berichte in Martyrologien und weiterer Überlieferung. 1 ) <strong>Die</strong> späteren<br />

Angaben über Altarweihen und Reliquienverzeichnisse (s. § 3,3 und § 21) berichten<br />

von Reliquien, darunter auch von dem Haupt des Heiligen, das heute noch<br />

vorhanden ist; am 15. März 1745 ließ Abt Modestus Manheim eine theea argentea<br />

für Reliquien seines Namenspatrons herstellen, anscheinend ein Kopfreliquiar<br />

(fMA Urk. A 3).<br />

2. <strong>Die</strong> Sr. Celsus-Verehrung<br />

Nach der Auffindung des Celsus-Grabes beim Bau der zweiten <strong>Eucharius</strong>kirche<br />

im 10. Jahrhundert (Egbertkirche) und der Übertragung der Gebeine auf<br />

den Kreuzaltar (vgl. § 8) setzte sehr schnell ein Zustrom von Pilgern ein, darunter<br />

besonders fleißig die Nonnen von <strong>St</strong>. Irminen in Trier. Über die Person des<br />

Celsus gibt es außer der Grabinschrift 2 ) keine Nachricht; er war offenbar eine<br />

angesehene Persönlichkeit im spätantiken, christlichen Trier. Der Mönch Theoderich<br />

berichtet im Anhang seiner Translatio und Miraeula s. Celsi (AA SS Feb. 3<br />

S. 402-410; MGH SS 8 S. 207 f.; vgl. Becker (XVI S. 26-28) über wunderbare<br />

Heilungen an Pilgern und dankt selbst für eine Gesundung von Podagra. Unter<br />

den Geheilten werden auch Mönche des Klosters genannt. <strong>Die</strong> <strong>St</strong>. Celsus-Verehrung<br />

breitete sich in der Folge über Trier hinaus aus, blieb aber auf das trierische<br />

Gebiet beschränkt, mit besonderem Zug ins Luxemburgische. Erzbischof Egbert<br />

nahm Celsus in feierlicher Form unter die Heiligen auf et ut in posterum<br />

singulzs annis eius natalitium diem, qui eonstat pndie Nonas Ianuani summa honore eelebrare<br />

studerent, Apostoliea auetontate mandavit (AA SS Feb. 3 S. 406; vgl. Germ. Pont. 10,1<br />

S. 222 Nr. 1). Der neue Heilige war sehr bald in den Ruf eines Bischofs gekommen,<br />

und man fügte ihn später bereitwillig zu jenen Trierer Bischofsnamen, mit<br />

1) Vgl. AA SS Febr. 3 S. 463 f.; BROWER-MASEN, Annales 1 S. 301; GIERLICH S. 39 f.:<br />

"Grab vielleicht <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> .. . "<br />

2) Sol/icitus quicumque cupis cognoscere tumbam<br />

Praeclarus iacet hic nomine ve/ meritis<br />

Ce/sus, quem Dominus vero insignivit honore<br />

N on segnis patriae semper ubique vigens;<br />

Qui genus atque or/um claro de stemmate traxit<br />

A1fectuque pio conditur hoc tumu/o.<br />

(MGH SS 8 S. 206; KRAus, Christ!. Inschriften 2 S. 176 Nr. 365).

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