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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 19. <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong>-<strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> als Kultstätte 395<br />

bestimmen. Aber seine Beziehung zur <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong>-Kirche ist uns durch eine<br />

Bauinschrift bekannt. Er hat dort eine Grabstätte für seine Vorgänger <strong>Eucharius</strong><br />

und Valerius geschaffen und ihnen einen Altar gesetzt, mit anderen Worten: er<br />

hat eine Grabkirche auf den Titel der ersten Bischöfe erbaut (Kraus, Christliche<br />

Inschriften 1 Nr. 77; <strong>Die</strong>hl, Inscriptiones 1 Nr. 2025; s. § 19,1a). <strong>Die</strong> Grabinschrift<br />

könnte von ihm selbst stammen. Der Satz corporis hospitium sanctus metator<br />

adornat ist kein Gegenargument. Gauthier (Recueil S. 146 -149) weist darauf hin,<br />

daß die sanctus-Bezeichnung unter Bischöfen üblich war. Es bedeutet metator<br />

denjenigen, der mit der Bauausführung beauftragt ist, in diesem Fall Cyrilius<br />

selbst, aber welche Bedeutung hat das corporis hospitium? Ist es das hospitium, die<br />

"Lagerstatt", der ersten Bischöfe? Das scheint die nächstliegende Deutung zu<br />

sein. Könnte es aber nicht auch eine Deutung auf die Grablege zulassen, die<br />

sich Cyrillus selbst mit der Grabkirche der ersten Bischöfe schuf, da der Singular<br />

corporis dies nahezulegen scheint? Der Verweis auf die Iovinus-Inschrift an der<br />

<strong>St</strong>. Agricola-Kirche in Reims, aus der die 4. und die letzte Zeile unseres Textes<br />

fast wörtlich übernommen sind und die von Iovinus zu Lebzeiten wohl zugleich<br />

als Bau- und Grabinschrift für sich gedacht war, kann diese Deutung verstärken<br />

1). <strong>Die</strong> Bauzeit der cyrillischen Grabkirche liegt zwischen 446/ 447 - 475/<br />

476 (vgl. Anton, Trier S. 180), einer Periode, in der Trier nach den Zerstörungen<br />

durch die Franken und vielleicht auch die Hunnen im Jahre 451 relativ ruhig<br />

lebte. Eugen Ewig rechnet auf Grund der griechischen Namensformen des Cyrilius<br />

und seines Nachfolgers Jamlychus mit der Möglichkeit einer in Trier verbliebenen<br />

griechisch-orientalischen Kolonie, vgl. Ewig, Trier S. 24 A. 64, 48, 56;<br />

Ders., Das Trierer Land im Merowinger- und Karolingerreich (Geschichte des<br />

Trierer Landes 1, hg. von R. Laufner. 1964 S. 207). <strong>Die</strong> Ges ta Treverorum<br />

(MGH SS 8 S. 158) berichten, daß Bischof Cyrilius auch selbst beim hl. <strong>Eucharius</strong><br />

und seinen Nachfolgern ruhe, eine Überlieferung, die dem oben Gesagten<br />

entspricht und sich in der Folgezeit unbestritten hält. Das Reliquienverzeichnis<br />

von 1513 (§ 21) spricht von einer corporis magna pars in <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> genau wie<br />

beim hl. Valerius. Ein genauer Platz seines ursprünglichen Grabes ist indessen<br />

nicht angegeben.<br />

f. Bischof Modestus<br />

Von Bischof Modestus (um 490) berichten uns die Gesta Treverorum (MGH<br />

SS 8 S. 158) nur zwei Worte: post (Miletum) Modestus. Gemäß seinem Platz in der<br />

Bischofsliste setzt man seine Regierung ins Ende des 5. Jahrhunderts. <strong>Die</strong> Fran-<br />

1 ) DIEHL, Inscriptiones 1 Nr. 61; vgl. GAUTHIER, Evangelisation S. 137 f.; GIERLICH<br />

S. 36 f.

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