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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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392 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

ziert. Wohl weiß die ursprüngliche Vita der drei Trierer Erstbischöfe noch nichts<br />

davon, da sie Maternus in Trier sterben und begraben sein läßt (AA SS Jan. 2<br />

S. 922), aber die weitere Legendenbildung macht aus ihm den Begründer der<br />

Kölner und Tongerner Bistümer. Im 10. Jahrhundert wird sein Fest in Trier am<br />

14., in Köln am 13. September gefeiert, was Levison so deutet: " ... über die<br />

Gleichheit des Kölner und des Trierer Heiligen kann also kaum ein Zweifel<br />

bestehen". Köln kennt aber keine Grabtradition für Maternus, die Vita greift<br />

mit einer Wandedegende ein und läßt das Schiff mit seiner Leiche wunderbar<br />

rhein- und moselaufwärts nach Trier fahren, wo der Heilige dann bei <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong><br />

bestattet wird.<br />

Das Problem der beiden Maternus in Trier und Köln hat zu verschiedenen<br />

Lösungen geführt. Einige Historiker neigen zur Annahme nur eines Maternus<br />

in Köln, von dem dann wohl einige Reliquien nach Trier gekommen seien, die<br />

zum Ausgangspunkt der dortigen Grabtradition geworden wären (Levison S. 17,<br />

24-26; Winheller S. 35). Wilhelm Neuß vertritt auf Grund der Trierer Grabüberlieferung<br />

mit gewisser Einschränkung die Meinung, daß es nur einen Maternus<br />

gegeben habe, der von Trier ausgegangen sei und die Bistümer Köln und<br />

Tongern gegründet habe (Neuß S. 13, ähnlich Duchesne 3 S. 34). Eugen Ewig<br />

hält es nicht für ausgeschlossen, daß es zwei Bischöfe dieses Namens in Trier<br />

und in Köln gegeben habe, "die erst nachträglich miteinander identifiziert wurden"<br />

und von denen der Trierer eine Generation älter war (Ewig, Trier S. 30).<br />

<strong>Die</strong>se These hat sehr viel für sich. <strong>Die</strong> Trierer Grabtradition spricht dafür. Beachtenswert<br />

ist zudem das überaus häufige Vorkommen von Materni und Maternii<br />

in den nord- und südgallischen Provinzen (vgl. Ewig, Trier S. 30, 130).<br />

<strong>Die</strong> Grabüberlieferung eines Trierer Bischofs Maternus bei <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong><br />

könnte also echt sein und in Verbindung mit den Gräbern der beiden ersten<br />

Trierer Bischöfe und möglicherweise auch des vierten, des hl. Agricius, auf eine<br />

erste Grablege Trierer Bischöfe bei einer Cömeterialkirche außerhalb der <strong>St</strong>adt<br />

verweisen. 1 ) - Fest und Verehrung: 14. September und 23. Oktober, s. § 20,2c;<br />

Clauss S. 91- 96.<br />

d. Bischof Agricius<br />

Mit Bischof Agricius haben wir ein erstes gesichertes Datum für einen Trierer<br />

Bischof. Er unterzeichnete am 1. August 314 den Brief der Synode von Ades<br />

an Papst Silvester an zweiter <strong>St</strong>elle, worin sich wohl der Rang des Bistums<br />

ausspricht; in der Liste der Bischöfe derselben Synode rangiert er an achter<br />

1) Vgl. HEYEN, Grabkirehe S. 603 f.; GAUTHIER, Evangelisation S. 12-16,299, lehnt<br />

die Trierer Ü berlieferung ab.

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