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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 19. <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong>-<strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> als Kultstätte 391<br />

episcoporum (f Hs 1653/ 366 Bl. 11 j. Ein Teil des Hauptes ist von Kaiser Heinrich<br />

IV für die Kathedrale von Prag erworben worden (AA SS Jan. 2<br />

S. 1152 f.). - Fest und Verehrung: 29. Januar, s. § 20,2c und 3b.<br />

c. Bischof Maternus<br />

Der Bischof Maternus rangiert seit dem 10. Jahrhundert in den Trierer Bischofslisten<br />

als dritter Bischof und dürfte damit um die Wende vom 3. zum<br />

4. Jahrhundert regiert haben (MGH SS 13 S. 296-301). Ein Ende seiner Regierung<br />

als Bischof von Trier ist mit der Erwähnung des Agricius im Jahre 314<br />

angezeigt. <strong>St</strong>immt man der Meinung zu, daß Maternus nach Köln gegangen sei,<br />

so verschiebt sich (s. unten) das Regierungsende noch um ein Jahr nach rückwärts.<br />

In den ältesten Quellen ist Maternus als Bischof von Trier nicht erwähnt.<br />

I ) Zum ersten Male erscheint sein Name in der Vita s. Maximini nach<br />

der Mitte des 8. Jahrhunderts zugleich mit <strong>Eucharius</strong>, Valerius und seinem Nachfolger<br />

Agricius (AA SS Maii 7 S. 22). <strong>Die</strong> Vita ss. Eucharii, Valerii, Materni (AA<br />

SS Jan. 2 S. 918 - 922) weiß dann entsprechend ihrer Legendenbildung im 9./<br />

10. Jahrhundert allerhand über ihn, und die Legende wuchert im Lauf der folgenden<br />

Jahrhunderte noch weiter aus (vgl. Winheller S. 45 - 55). Im Jahre 978<br />

ist seine Grabkirche bei <strong>St</strong>. E ucharius urkundlich bezeugt (MrhUB 1 Nr. 250),<br />

doch gibt die archäologische Forschung Hinweise, daß ihre "Anfänge bis in das<br />

frühe 4. Jahrhundert zurückreichen" (Cüppers, Südliches Gräberfeld S. 236 f.).<br />

Am 21. Oktober 1037 übertrug Erzbischof Poppo die Gebeine (preciosis beati<br />

Materni re!iquiis) des hl. Maternus a loco sepulchri in den Dom. Zwar steht diese<br />

genaue Angabe erst in dem Additamentum der Gesta Treverorum (MGH SS 8<br />

S. 181 ), während der ältere Bericht nur von translatis in eam (ecc/esiam sancti Petri)<br />

partim reliquiis eius und dabei von Reliquien sancti Martini (ebd. S. 173 f.) - sicher<br />

irrtümlich an <strong>St</strong>elle von sancti Materni - spricht, aber diese Translation kann nur<br />

von der Grabkirche bei <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> stattgefunden haben, keine andere Kirche<br />

in Trier hat je Anspruch auf den Besitz des Grabes erhoben; <strong>St</strong>. Maternus wurde<br />

so auch "zum zweiten Dompatron" (vgl. Kurzeja S. 205).<br />

<strong>Die</strong> Tradition des Maternus-Grabes in <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> ist also sehr alt. In einem<br />

Widerstreit zu ihr steht die fest verbürgte Tatsache eines gleichzeitigen und<br />

gleichnamigen Bischofs in Köln, der die Kölner Bischofsliste anführt und in<br />

den Synodalakten von Rom (3 13) und Arles (314) bezeugt ist. 2 ) <strong>Die</strong>ser Kölner<br />

Maternus wird in der mittelalterlichen Überlieferung mit dem Trierer identifi-<br />

1) Cyrillus-Inschrift; Gregor von Tours; Martyrologium Hieronymianum; vgl. Du-<br />

CHESN E 3 S. 34; LEVISON S. 16 f.; GIERLICH S. 18-20.<br />

2) MANSI 2 S. 436 -440, 469, 476; vgl. NEUß S. 9, 13; LEVISON S. 17.

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