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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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390 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

Weihe am 10. März 997 eingelegt worden waren. Sollte diese trierische Translation<br />

auf die Beziehungen des sächsischen Königshauses zu Erzbischof Egbert<br />

oder auch allgemein zur monastischen Reformzentrale <strong>St</strong>. Maximin zurückgehen?l)<br />

Abt Gangolf Alderborn ließ eine Reliquienbüste für das Haupt anfertigen;<br />

im 11. Jahrhundert sind schon viele Reliquien in auswärtigen Kirchen bekannt.<br />

Sein Fest erscheint im 8. Jahrhundert im Martyrologium Hieronymianum er<br />

Hs 1245/ 597) und weiterhin vor 1000 in liturgischen Büchern. Dargestellt wird<br />

er vom späten Mittelalter an bis heute als Sieger über das Heidentum, unter<br />

dem Fuß ein Götterbild, ein Drache oder Teufel. 2)<br />

b. Bischof Valerius<br />

Alles, was wir über den zweiten Trierer Bischof wissen, ist aufs engste mit<br />

dem verknüpft, was die Überlieferung über seinen Vorgänger berichtet, wie dies<br />

schon in der gemeinsamen Vita zum Ausdruck kommt. Sein Leben ist ebenfalls<br />

in die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts zu datieren. Seine lateinische Namensform<br />

und Ortsnamen im trierischen Gebiet, die von dieser Namensform ableitbar<br />

sind, weisen vielleicht auf die Herkunft aus einer einheimischen Familie hin<br />

(vgl. Ewig, Trier S. 29). Da sein Grab von Anfang an mit dem des hl. <strong>Eucharius</strong><br />

verbunden war und blieb, kann auf den Bericht über das <strong>Eucharius</strong>grab verwiesen<br />

werden (vgl. Gierlich S. 17; zur Verehrung vgl. Clauss S. 135 f.). - Zu beachten<br />

bleibt, daß nach der Graböffnung um 1049/ 50 ein bedeutender Teil seiner<br />

Reliquien Kaiser Heinrich III. übergeben wurde, der ihn in die Simon- und<br />

Judakirche in Goslar überführte und zum Dank dafür 1053 den Hof Villmar<br />

schenkte (MrhUB 1 Nr. 340; MGH SS 8 S. 174). Zwar heißt es vereinfachend<br />

in der Schenkungsurkunde von Villmar, der Bischof von Trier habe corpus s.<br />

confessons Valerii .. . cum aliis quamplurimis sanctorum reliquiis übergeben, aber es<br />

erwähnen späterhin nicht allein fast alle Altarweihen und Reliquienverzeichnisse<br />

Reliquien des hl. Valerius, sondern auch der Druck von Caspar Hochfeder von<br />

1513 (s. § 21) sagt ausdrücklich: cuius (s. Valerii) corporis magna pars cum corpore<br />

sancti Eucharii in uno et eodem sarcofago anno m ccccc xiii inventa fuit. Es blieb also ein<br />

beträchtlicher Teil der Reliquien in Trier, wie dies auch die 1513 im Sarkophag<br />

aufgefundene Bleitafel sagt: in qua scriptum fuit: corpora sanctorum Eucharii et Valerii<br />

1) H. MÖLLER, Das Quedlinburger Antiphonar 1 - 2 (Mainz<strong>St</strong>udMusikwiss 25/ 1-2.<br />

1990, hier 2 S. 211, 216).<br />

2) Vgl. CLAUSS S. 59-61; HAU, <strong>Die</strong> Heiligen S.17f, 41 f, 73, 187f, zu wenig kritisch;<br />

BECKER X).

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