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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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388 5. Religiöses und geistiges Leben<br />

der Bischof habe das Haus der neu getauften Witwe Albana zu einer Kirche<br />

geweiht und sie in Ecclesia quae est extra moenia civitatis ad meridianam plagam (AA<br />

SS Jan. 2 S. 920; Hillar, Vindiciae S. 156) bestattet, einen wahren Kern beinhaltet,<br />

steht dahin. Der Raum erhielt in neuerer Zeit den Namen ,Albanagruft'.<br />

Über die genaue Lage der Kirche des 5. Jahrhunderts (Cyrilluskirche) ist aus<br />

den schriftlichen Quellen keine Sicherheit zu gewinnen. <strong>Die</strong> Ergebnisse der<br />

archäologischen Forschung, die auf gelegentlichen Grabungsfunden beruhen,<br />

besonders im südlichen Seitenschiff, sind fragmentarisch (vgl. Cüppers, Südliches<br />

Gräberfeld S. 234-237, Beil. 12). Merkwürdig ist allerdings, daß nach diesen<br />

Ergebnissen die WO-Achse der Cyrilluskirche nicht mit der Achse der späteren<br />

"Egbertkirche" übereinstimmen soll, so daß auch das Bischofsgrab in der<br />

Cyrilluskirche nördlicher gelegen haben muß als heute. Kann man annehmen,<br />

daß ein so bedeutendes Grab beim Neubau im 10. Jahrhundert ein zweites Mal<br />

versetzt wurde?<br />

Seit der Erbauung der zweiten Kirche (Egbertkirche) im 10. Jahrhundert 1 )<br />

ist die <strong>St</strong>ellung des Grabes der ersten Bischöfe gesichert. Der Sarkophag stand<br />

am Ostende der heute noch teilweise vorhandenen romanischen Krypta, aber<br />

in oder hinter der Abschlußmauer. <strong>Die</strong>se Position wurde auch über die Kirchweihe<br />

im Jahre 1148, bei der ein Altar der hll. Apostel Petrus und Paulus konsekriert<br />

wurde, beibehalten (s. § 3,2c), wie aus dem Bericht über die Auffindung<br />

der Leiber der beiden Bischöfe am 20. Januar 1513 und die Öffnung des Sarkophags<br />

am 3. Februar des gleichen Jahres im Zuge der Kryptaerweiterung hervorgeht.<br />

Damals lagen beide Bischöfe in einem einzigen Sarkophag 2 ). <strong>Die</strong>ser war<br />

unter oder hinter dem Hauptaltar der Oberkirche im Boden der Krypta verborgen.<br />

Derselbe Befund ergab sich offenbar bei der Auffindung und Öffnung des<br />

Grabes im Jahre 1513 (f Hs 1653/ 366 BI. 1 P -12 r ; vgl. Irsch S. 249 f.; Becker<br />

XXXVII). Der Hauptaltar in der Oberkirche stand damals so, daß auch er in<br />

der Mitte der Vierung war, jedoch ein wenig nach Westen verschoben. Genau<br />

hinter ihm zog sich in der Krypta die damalige östliche Abschlußwand, in der<br />

das Kopfende des Sarkophags (sichtbar?) war. Jedenfalls muß man über den<br />

genauen Ort des Grabes, mindestens seit der Aufdeckung im 11 . Jahrhundert,<br />

Kenntnis besessen haben. Darauf hin weist auch, daß seit dem späten 12. Jahrhundert<br />

ein Altar der "seligen <strong>Eucharius</strong>, Valerius, Maternus und anderer dort<br />

ruhender Heiliger" in der Krypta erwähnt wird (MGH SS 24 S. 397), und von<br />

der Erweiterung der Krypta im Jahre 1513 heißt es in späterer Überlieferung,<br />

1) Eine Weihenoriz aus einer <strong>St</strong>. Maximiner Handschrift, wohl aus dem 10. Jahrhundert<br />

kann auf die Weihe dieser zweiten Kirche bezogen werden. (Gent, UnivBi Hs 175<br />

BI. 17r XIII Kalendas Septembris dedicacio sancri Eucharii; vgl. HOFFMANN, Buchkunst<br />

S. 472).<br />

2) Nach der Vita der Bischöfe aus dem 9./10. Jh.: cuius (Valeni) corpus colligentes discipuli<br />

... in eodem (Euchanl) sarcophago .. . condiderunt (AA SS Jan. 2 S. 921 ).

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