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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 18. Siegel und Wappen 381<br />

gedrückter Papiersiegel zu überwiegen begann, vor allem für die Farbe des Wachses<br />

zu. Im 12. und 13. Jahrhundert hatte diese auch hier infolge stärkerer Zusätze<br />

häufig ein braunes, bzw. braun rotes Aussehen. Lediglich seit dem Aufkommen der<br />

Verscruedenfarbigkeit von Siegelschüssel und Siegelplatte im 14. Jahrhundert kann<br />

eine gewisse, freilich keineswegs durchgängige Vorliebe der Äbte für grün gefärbte<br />

Siegelplatten beobachtet werden. Daneben spiegelt sich im 13. und im 14. Jahrhundert<br />

in den Siegellegenden natürlich auch der Patronatswechsel von <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong><br />

zu <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> wider, vgl. § 28: Abt Theoderich von Warsberg, älteres und<br />

jüngeres Typar des Sigillum maius, ferner § 28: Abt Johann 1., Typar des Sigillum<br />

maius, ferner die Umschriften des Sigillum minus seit Abt Eberhard 11. Ebenso ist<br />

bei der Darstellung der Insignien der Äbte die Verleihung der Pontifikalien 1389<br />

berücksichtigt, vgl. § 28: Abt Joffrid, zweites Sigillum minus.<br />

Seit der Einführung der Bursfelder Reform läßt sich zu <strong>St</strong>. Mattruas sowohl<br />

hinsichtlich des Bildinhalts, wie der äußerlichen Gestaltung die Ausbildung des<br />

Bursfelder Abtssiegeltypus beobachten. Während die beiden Reformäbte Johann<br />

Rode (1421-1439) und Johann von Vorst (1439-1447) durchaus noch ein Sigillum<br />

maius und minus mit konventionellem Bildinhalt und traditionellen Formen<br />

führten, wurde unter Abt Heinrich II. (1447 -1451) das ursprüngliche Sigillum<br />

minus mit dem Bild des Klosterpatrons zunächst zum alleinigen Siegel des Abtes,<br />

auch wenn Abt Johann IV. (1451-1484) für einige Jahre nochmals ein mandorlaförmiges<br />

Siegel gebrauchte, das nun jedoch nicht mehr den Abt, sondern<br />

ebenfalls den Apostel <strong>Matthias</strong> zeigte. In diesem Siegeltypus war der Abt zunächst<br />

nur als kleine knieende Randfigur neben dem Patron als Hauptinhalt<br />

gegenwärtig. Wie in anderen Klöstern der Kongregation behauptete sich auch<br />

in <strong>St</strong>. Mattruas dieser Bildinhalt im eigentlichen Abtssiegel bis zum Beginn des<br />

18. Jahrhunderts, freilich bald schon durch das persönliche Wappen des jeweiligen<br />

Abtes ergänzt, wobei sich die Äbte aus Bürger- oder Bauernfamilien Symbole<br />

für den Beruf ihres Vaters wählten. Daneben ist ein kleineres Signet des<br />

Abtes, in dem neben seinem persönlichen Wappen nur die Attribute seiner<br />

Abtswürde und des Klosters dargestellt wurden, bereits bei Abt Petrus I.<br />

(1526 - 1533) nachzuweisen. Dessen Bildinhalt löste unter Abt Wilhelm Henn<br />

(1700 -1727) schließlich die bisherige Gestaltung des größeren Abtssiegel ab.<br />

Seitdem zeigte das Abtssiegel auch hier nicht mehr den Patron, sondern das<br />

Wappen des jeweiligen Abtes als Hauptinhalt. Daneben wurde auch im 18. Jahrhundert<br />

als weitere Siegel form des Abtes das kleine Signet beibehalten.<br />

b. Konventssiegel<br />

Im Jahre 1219 erscheint zum ersten Male das sehr schöne Sigillum ecclesiae von<br />

<strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong>-<strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>; es ist offensichtlich in der Werkstätte des <strong>St</strong>. Mattheiser<br />

Kreuzreliquiars (um 1220) gearbeitet und in Aufbau und <strong>St</strong>il dem Mettlacher

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