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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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380 4. Verfassung<br />

§ 18. Siegel und Wappen<br />

1. Siegel<br />

a. Abtssiegel<br />

Von der frühesten Siegel führung eines <strong>St</strong>. Mattheiser Abtes, wahrscheinlich<br />

durch Bertulf I. (1023 -1048) hat sich kein Abdruck erhalten. Lediglich die Quellen<br />

berichten (MGH SS 8 S. 230, Sp. 1 f.; vgl. Kloos S. 34) über ein Siegel, das auf<br />

dem in einem Altar verborgenen Schrein des hl. Agritius angebracht war und das<br />

von jenem Abt stammen könnte (vgl. § 28: Abt Bertulf 1.). Unsicher ist, ob der<br />

ebenfalls nicht überlieferte Siegelabdruck eines <strong>St</strong>. Mattheiser Abtes Bertulf auf<br />

dem Verschluß eines Vierecksteines, der 1513 bei der Öffnung des Hauptaltars im<br />

Chor gefunden wurde (K Best. 210 Nr. 753), ebenfalls von diesem Abt rührt, oder<br />

aber von BertulfII. (1135-1159) vielleicht bei der Altarweihe am 13. Januar 1148<br />

angebracht wurde. An Hand der Urkunden läßt sich die früheste Siegel führung<br />

eines <strong>St</strong>. Mattheiser Abtes bei Abt Eberhard I. (1111 -1135) feststellen, der eine<br />

nicht näher datierte Memoria besiegelt und diese Besiegelung auch in der Corroboratio<br />

angekündigt hat (K Best. 210 Nr. 26). Freilich ist auch dieses abhängende<br />

Siegel verloren und nur noch die für die Entwicklung der rheinischen Sphragistik<br />

bemerkenswerte, in sich selbst verknüpfte Pergamentpressel vorhanden.<br />

Wirklich erhalten sind die <strong>St</strong>. Mattheiser Abtssiegel erst seit Abt Ludwig<br />

(1168 -1186, vgl. § 28), mit dem zugleich ihre lückenlose Überlieferung beginnt.<br />

Bezüglich ihrer, bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts spitzovalen Form, ihres Bildinhalts<br />

(sitzende, dann stehende Abtsgestalt mit <strong>St</strong>ola und Kasel, in der Rechten<br />

den Abtsstab, in der Linken ein Buch) und Größe weisen sie keine bemerkenswerte<br />

Abweichungen zu den von den anderen Benediktineräbten der Region geführten<br />

Siegeln auf.<br />

Weniger verbreitet in den anderen Benediktinerklöstern war hingegen der Gebrauch<br />

eines zweiten, kleineren und runden Siegels, des sogenannten mittleren Siegels,<br />

durch die Äbte von <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>, das zuerst von Theoderich von Warsberg<br />

(1258-1287), dann wieder von Abt Eberhard II. (1322-1331) und kontinuierlich<br />

seit Abt Johann I. (1357 -1364) neben dem spitzovalen, nun als Sigillum maius bezeichneten<br />

Siegel geführt und zunächst Sigillum paeis, später aber gewöhnlich Sigillum<br />

seere/um genannt wurde. Als dritter mittelalterlicher Siegeltypus wird nur unter<br />

den Äbten Eberhard II. (1322 -1331) und Friedrich II. (1334 -1344) ein kleines,<br />

rundes Signet faßbar, das damals ausschließlich als Rücksiegel verwendet wurde.<br />

Wie hinsichtlich der Größe, Form und Bildinhalt weisen die <strong>St</strong>. Mattheiser<br />

Abtssiegel im Mittelalter auch bezüglich der Umschrift, Befestigung und Farbe gegenüber<br />

den Siegeln der anderen klösterlichen Institutionen nur geringe Besonderheiten<br />

auf. <strong>Die</strong>s trifft bis zum 16. Jahrhundert, als die Besiegelung mittels auf-

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