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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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376 4. Verfassung<br />

sind Brower-Masen der Meinung, daß es der aus Trier stammende Abt Germanus<br />

von Granfelden sei. Erste E rwähnung des in die <strong>St</strong>adt verlegten Klosters:<br />

10. Januar 1294 (Lager, RegPfarrarchive S. 172 Nr. 685).<br />

Als der Schwesternkonvent im 15. Jahrhundert auf zwei Nonnen geschrumpft<br />

war und das Gemeinschaftsleben zu ersterben drohte, inkorporierte<br />

Erzbischof Johann 11. von Baden das Kloster am 20. März 1477 der Abtei<br />

<strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> mit allen Gütern und Rechten, aber auch der Verpflichtung zum<br />

Gottesdienst und zum lebenslänglichen Unterhalt der beiden Nonnen (K<br />

Best. 210 Nr. 614-617; Nr. 2201 BI. 424 f ; vgI. Hontheim a.a.O.). Doch schon<br />

zwanzig Jahre später übergab derselbe Erzbischof Kirche und Kloster am 1. Oktober<br />

1499 den Brüdern vom Gemeinsamen Leben mit der Absicht, dort eine<br />

Lateinschule einzurichten. Besitzungen und Einkünfte sollten jedoch bei der<br />

Abtei verbleiben, ebenso das Visitations- und ein Heimfallrecht, falls die Brüder<br />

nicht bleiben würden. <strong>Die</strong> Abtei verzichtete also auf die Rechte an den Gebäuden<br />

und übergab das Haus, allerdings ohne jede Einrichtungsgegenstände. Beurkundet<br />

wurde diese Neuerrichtung am 30. Oktober 1499, und am 10. November<br />

1499 zogen die Brüder ein. 1 ) Im Jahre 1513 gab es durch einen Vergleich eine<br />

neue Regelung: Übergabe von Haus, Gütern, Einkünften und einem Haus in<br />

Konz an die Brüder, für die Abtei lediglich ein kleines an den Gesamtbau anschließendes<br />

Haus und das weiterbestehende Visitationsrecht des Abtes, der<br />

"Gründer und Patron" genannt ist; in dem Ausschuß für die Überwachung der<br />

Schule ist der Abt jedoch nicht erwähnt (K Best. 210 Nr. 754, 754a).<br />

Als am 23. April 1569 bzw. am 15. April 1570 das Haus den Minoriten übergeben<br />

wurde, stimmte die Abtei nach einem Protest schließlich zu, nachdem<br />

E rzbischof Jakob III. von Eltz erklärt hatte, daß diese Übergabe kein Präjudiz<br />

gegen die Rechte von <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> schaffe; Haus, Güter usw. , auch das Archiv<br />

der Brüder fielen an die Abtei zurück, die Minoriten hatten nur freies Wohnen 2) .<br />

In der Folgezeit bestand offenbar nur geringe Beziehung zu dem von den<br />

Minoriten bewohnten, aber <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> inkorporierten <strong>St</strong>. German-Kloster.<br />

Doch gedachte man der Dedicatio am 8. Juli und der Patrozinien der 10000<br />

Martyrer am 22. Juni und der 11 000 Jungfrauen am 21. Oktober weiterhin, wie<br />

die Caeremoniae der <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>-Abtei vermerken (fMBi Hs 1/ 41 BI. 19r, 18 v ,<br />

20); diese H eiligen waren schon im 13. Jahrhundert an die <strong>St</strong>elle des namengebenden<br />

<strong>St</strong>. Germanus-Patroziniums getreten, als E rzbischof Heinrich von Erzbischof<br />

Theoderich von Köln Reliquien dieser Martyrer erhielt (vgI. Brower-<br />

Masen, Metrop. 2 S. 396).<br />

1) K Best. 210 Nr. 618; TA Urk. K 6; K Best. 701 Nr. 92; vgl. H. A. Grimm, <strong>Die</strong><br />

Annalen des Klosters Wolff, 1478 -1503 (frierChron NF 12. 1916 S. 10-17); H EY EN<br />

a.a.o.<br />

2) K Best. 210 Nr. 969; T Hs 1759/ 1782 BI. 85 r ; vgl. KEIL 1 S. XIV; HEYE a. a. 0.<br />

S. 26 f.

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