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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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370 4. Verfassung<br />

Kloster eingesetzte Propst die Pfarrechte über die Hausbewohner und die <strong>Die</strong>nerschaft<br />

ausgeübt habe, ausgenommen Taufe und Ehe; er habe die spiritua/ia<br />

und die tempora/ia verwaltet er Hs 1693/ 70 Bd. IV S. 574, 599, 610 f.). Das Kloster<br />

ist in der Folge deutlich als ein Konvent von Benediktinerinnen bezeugt<br />

(MrhUB 2 S. 330 Nr. 297) und blieb so unter der Obhut des Abtes von <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong><br />

bis zur Auflösung im Jahre 1802. Abt Jakob von <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> ließ 1255<br />

dem Kloster Marienberg die Pfarrkirche von Nennig inkorporieren (MrhUB 3<br />

S. 954 Nr. 1332), um dem Kloster zu helfen. Am 17. Februar 1354 bestätigte<br />

Kaiser Kar! IV die Unterstellung Marienbergs unter den Abt von <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong><br />

durch Kaiser Heinrich V er Hs 1693/ 70 Bd. I S. 15). Vorher schon waren durch<br />

verschiedene Könige, von Friedrich II. bis Ludwig dem Bayern, Schutzbriefe<br />

für die Freiheit des Klosters ausgestellt worden, so daß dieses als ein Reichskloster<br />

galt; das währte auch weiter bis ins 18. Jahrhundert (vgI. Pauly, Aus der<br />

Geschichte 1 S. 126 f.) .<br />

<strong>Die</strong> Unterstellung unter die Abtei <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong>-<strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> äußerte sich organisatorisch<br />

und geistlich. Der Abt war der Ordinarius des Klosters. Das wurde<br />

im letzten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts von Abt Cyrill Kersch betont: p/eno<br />

iure ad monasterium nostrum pertinere er Hs 1693/ 70 Bd. II S.747). Als solcher<br />

präsidierte er bei der Wahl der Äbtissin und war Visitator des Klosters (z. B.<br />

ebd. S. 515-517,551-554). Doch machte sich seit dem 16.Jahrhundert ein<br />

starker Einfluß des Erzbischofs bemerkbar, der die Vollmacht des Ordinarius<br />

für sich beanspruchte. Schon 1577 geschah die Wahl der Äbtissin zwar unter<br />

dem Vorsitz des Abtes, aber Erzbischof Jakob von Eltz (1567 -1581) hatte in<br />

Wirklichkeit die Pfalzgräfin Johanna im voraus bestimmt er Hs 1693/ 70 Bd. IV<br />

S. 439-441). Erzbischof Johann Hugo von Orsbeck (1676-1711) erzwang<br />

schließlich 1688 unter dem Protest des Abtes Cyrill Kersch den Vorsitz bei der<br />

Wahl der Äbtissin Agnes von der Leyen (KPr BI. 126 v ; T Hs 1693/ 70 Bd. II<br />

S. 714-727) und bestimmte am 26. Juli 1691, daß sein Kommissar den Vorsitz<br />

führe erBA Abt. 95 Nr. 260 BI. 41). <strong>Die</strong> Äbtissin Maria Theresia Walbot von<br />

Bassenheim war die erste, die vom Erzbischof bestätigt wurde, vorher hatte dies<br />

der Abt von <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> getan er Hs 1693/ 70 Bd. II S. 784). Dem Abt blieb<br />

jedoch die Ehre, als Kommissar des Ordens bei der Wahl zu assistieren und<br />

auch als Visitator zu wirken (KPr BI. 160). Am 18. September 1780 war der<br />

erzbischöfliche Offizial Hurth Kommissar und Präsident bei der Wahl der letzten<br />

Äbtissin Augusta von Mauderode, aber von Abt Andreas Welter ist als "bestellten<br />

Ordens Commissarü" die Rede, und er hielt vor der Wahl die Ansprache<br />

er Hs 1693/ 70 Bd. IV S. 931-947,953 f., 957). In der Profeßformel von Marienberg<br />

heißt es: Ego Soror N promitto ... in praesentia Reverendissimi Domini N<br />

Abbatis (nostrt) (S Hs 86 BI. sr ohne nostri; T Hs 1693/70 SuppI.Bd. 2 S. 1094). -<br />

Sehr bald nach seiner <strong>St</strong>iftung war Marienberg ein gemischtadliges Kloster geworden,<br />

woran auch die spätere Reform des Abtes Johannes Rode von <strong>St</strong>. Mat-

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