08.10.2013 Aufrufe

Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

368 4. Verfassung<br />

hin fanden unter ihm zweimal die Generalkapitel 1n <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> statt: 1545<br />

und 1564.<br />

<strong>Die</strong> Anteilnahme der <strong>St</strong>. Mattheiser Äbte des 17. Jahrhunderts am Leben der<br />

Bursfelder Kongregation war unterschiedlich, aber insgesamt wohl etwas engagierter<br />

als in der Zeit vorher. 1 ) Eine so rege Tätigkeit wie jene der drei niederländischen<br />

Äbte und ihrer nach auswärts gesandten Mönche in der Frühzeit der<br />

Kongregation hat es jedoch nie mehr gegeben. Zu berücksichtigen ist, daß es<br />

für die im westlichen Grenzgebiet liegende Trierer Abtei in den harten und<br />

unsicheren Kriegs- und Seuchenzeiten sehr oft kaum möglich war, die bisweilen<br />

weiten Reisen zu den Generalkapiteln auf sich zu nehmen. <strong>Die</strong> Teilnahme an<br />

den Kapiteln ist von den einzelnen Äbten recht unterschiedlich praktiziert worden,<br />

oft war Krankheit ein echter Entschuldigungsgrund. Immerhin lesen wir<br />

immer wieder, daß manche mit Visitationen und Sonderaufgaben in anderen<br />

Klöstern beauftragt wurden. Umgekehrt wandte sich das Kloster um Hilfe an<br />

die Kongregationsleitung, so Abt Trinckeler 1640 und Abt Kersch in den 80er<br />

Jahren, als es um die Rückgabe der Vogtei von Villmar aus der Hand des Erzstifts<br />

ging und als der schwierige <strong>St</strong>reit zwischen Abt und Konvent um das<br />

Testament des Herrn von Rottenfeldt im Gange war (s. § 15,1). Zur Aussendung<br />

eines Fraters an das Kongregationsseminar in Köln kam es nur einmal, und dies<br />

mit Mißerfolg (s. § 30: P. Hubert Hockler, 1622). Im 16. bis 18.Jahrhundert<br />

fanden in <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> sechs Generalkapitel der Kongregation statt: 1545, 1564,<br />

1611, 1629, 1687,1719, dazu ein Teilkapitel der rheinischen Abteien im Jahre<br />

1699 (vgl. GKR 4 S. XXII-XXVIII).<br />

<strong>Die</strong> Visitationsrezesse der Bursfelder Äbte (S Hs 26, s. § 1,1 f) des 17./<br />

18. Jahrhunderts geben Einblick in das innere Leben von <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> (vgl. § 11 )<br />

und zeigen die Tätigkeit der Kongregation auch für das Trierer Kloster. Dabei<br />

mußte sie sich auch mit den Mißhelligkeiten unter Abt Martin Feiden um die<br />

Vollstreckung des Rottenfeldtschen Testaments (§ 15,1) sowie um die Konventsopposition<br />

gegen Abt Modestus Manheim (§§ 11 und 28) befassen; an letzteren<br />

Ereignissen war vor allem der Abt von Werden, Benedikt von Geismar (1728-<br />

1757), beteiligt.<br />

Unter Abt Adalbert Wiltz (1758-1773) blieb noch eine gute Verbindung zur<br />

Bursfelder Kongregation, er ergriff sogar eine Initiative zur Hilfe für die Abtei<br />

Tholey, der eine Kommende von seiten Lothringens drohte (s. § 28). Doch der<br />

nächste Abt Andreas Welter (s. § 28) brachte durch seine starrsinnige Haltung,<br />

die man wohl nur als krankhaft bezeichnen kann, den Konvent erneut in größte<br />

Unruhe. Eine Visitation trierischer Äbte im Jahr 1779/ 80 im Auftrag der Bursfelder<br />

Kongregation konnte dem nicht steuern. Inzwischen verstärkte Erzbischof<br />

Klemens Wenzeslaus von Sachsen, der letzte Kurfürst von Trier, immer<br />

1) S. § 28, wo bei den jeweiligen Äbten die Kongregationsaufträge mitgeteilt werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!