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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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364 4. Verfassung<br />

Das Mortuar bezeugt aber durch den Modus dirigendi seedas mortuarias ad monasteria<br />

Congregationis Bursfeldensis (Mort. BI. Ir - II) noch im 17./18. Jahrhundert das lebendige<br />

Totengedenken mit allen Klöstern der Kongregation. In der Bursfelder<br />

Zeit wurden die Konfraternitäten erneuert. Besonders bemerkenswert ist die<br />

Verbrüderung mit <strong>St</strong>. Martin in Trier am 11. Februar 1493: 5ed eum fratres monasterii<br />

5. Martini ... singularius nobis uniti et eonfiderati sint quam fratres predietorum monasteriorum<br />

(<strong>St</strong>. Maximin, <strong>St</strong>. Marien, Mettlach) eo quod ipsipene omnes de monasten·o nostro<br />

ilfie missi sint, quibus eum ilfie mitterentur eandem prout desiderabant adcfymus (!) eonfraternitatem<br />

(K Best. 210 Nr. 2219 S. 419). <strong>St</strong>. Martin antwortete mit einem Reversalbrief<br />

am 19. Februar, worin bekundet wurde, daß die Verbrüderung schon seit<br />

olim bestehe. Bei Todesfall sind die gegenseitigen Gedenkverpflichtungen von<br />

1493 an auf zehn Messen durch jeden Priester und zwei Psalter durch jeden<br />

Nichtpriester festgesetzt. <strong>Die</strong>s ist die höchste Verpflichtungsform, die in den<br />

<strong>St</strong>. Mattheiser Konfraternitäten zu finden ist, in den anderen Verbrüderungen<br />

schwanken die Angaben zwischen einer bis zwei Messen und drei Totenoffizien<br />

bzw. einem Psalter und einer zusätzlichen Feierlichkeit oder Gebeten je nach<br />

Kloster oder Person (S Hs 28 BI. 1 r; Mort. BI. 93[; TMBi Hs III/ 40 BI. 19).<br />

Im einzelnen wurden neu beschlossen Konfraternitäten: 1516 mit <strong>St</strong>. Maximin<br />

(erneuert 1660 TMA Urk. A 1),1517 mit Echternach, 1519 mit Mettlach, 1520<br />

mit Marienberg bei Boppard und mit <strong>St</strong>. Marien in Trier, 1529 mit Tholey, 1580<br />

mit Münster in Luxemburg (S Hs 28 BI. 1 r; Mort. BI. 10Y -193). Erwähnt sind<br />

auch Konfraternitäten mit den bursfeldischen Klöstern Siloe und Klarwater in<br />

den Niederlanden, eine Erneuerung mit der Kartause in Trier, 1505 (K Best. 186<br />

Nr. 541), mit den Regularklerikern in Niederwerth, 1520, und Eberhardsklausen,<br />

1529 (Mort. BI. 153), mit der Abtei <strong>St</strong>. Irminen in Trier, 1682 (ebd. BI. 183).<br />

Eine Ordinatio der Gebetsverpflichtungen findet sich auch in einem Hausrituale<br />

der Abtei (TMBi Hs 1/ 40 BI. 1 sr -19).<br />

Unter Abt Johannes IV Donre (1451 -1484), dem ersten der drei niederländischen<br />

Äbte, begann eine neue Phase der von Johannes Rode begründeten<br />

Trierer Erneuerungsbewegung der Benediktiner, die die weitere Geschichte von<br />

<strong>St</strong>. Mattruas bis zur Klosteraufhebung 1802 organisatorisch bestimmte. Sie<br />

wurde ausgelöst durch ein merkwürdiges Zusammentreffen zweier Persönlichkeiten.<br />

<strong>Die</strong> eine war Abt Johannes IV. selbst mit seinem seltsamen Lebensscrucksal<br />

(vgI. § 28), die andere der Kardinal Nikolaus von Kues, der der Abtei schon<br />

seit Rodes Zeiten nahestand (vgI. Becker XXV). Der neue Abt war erst einige<br />

Wochen im Amte, als der Kardinal in den letzten Oktobertagen 1451 in der<br />

Abtei eintraf. Kurz vorher, am 7. Juni, hatte er die vom schismatischen Konzil<br />

in Basel bestätigte Bursfelder Kongregation neu bestätigt und so in die römische<br />

Rechtsordnung eingefügt. Man muß diese Bestätigung zugleich als einen persönlichen<br />

Entscheid des Kardinals und römischen Legaten für die Bursfelder Kongregation<br />

betrachten, die er von da an förderte. In <strong>St</strong>. Mattruas aber stand die

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