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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 16. Äußere Beziehungen 363<br />

tudines monasterii sancti Mathie quod mater reformacionis dinoscitur verwiesen. Eine Kopie<br />

davon ist von den Ortsordinarien Jakob von Sierck in Trier und <strong>Die</strong>trich<br />

von Moers in Köln bestätigt (Mönchengladbach, PfarrBi Hs 8). Da aber Abt<br />

Johannes IIl. schon kurz danach am 4. Juni 1452 starb und er in diesem ganzen<br />

Unternehmen der trierischen confederacio oder colligacio ein Alleingänger gewesen<br />

war, starb mit ihm auch dieser Ansatz einer Kongregation (vgl. Becker XV<br />

S. 171-175; s. § 13). Gewöhnlich ist die Geschichte der Äbte auch die Geschichte<br />

ihrer Klöster. Abt Johannes von Vorst bricht in gewissem Sinne aus<br />

der Geschichte von <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> aus und versucht ein sehr persönlich geprägtes<br />

Reformziel zu verwirklichen, das sich zwar aus der Geschichte seiner Abtei<br />

entwickelt, aber dem dann doch der Mutterboden verlorengeht; es fehlen ihm<br />

die Gefolgsleute für ein so großes Ziel. Sein Nachfolger Heinrich Wolff von<br />

Sponheim beschränkte sich bescheiden auf den engeren trierischen Raum, fand<br />

aber dort in seiner Weise eine Fortsetzung der Rodeschen Erneuerung, die zukunftsträchtig<br />

war.<br />

Mit dem <strong>St</strong>. Mattheiser Mönch Adam Mayer, der schon früh nach <strong>St</strong>. Martin<br />

in Köln entsandt wurde und bald darauf dort das Abtsamt übernahm, verschob<br />

sich das Zentrum der Reform auf diese kölnische Abtei (s. § 30: Adam Mayer,<br />

1440). Von dort entfaltete er dann, allerdings nach dem Beitritt zur Bursfelder<br />

Kongregation, eine bemerkenswerte und weit ausgreifende Tätigkeit. Einen völlig<br />

eigenen Weg ging der <strong>St</strong>. Mattheiser Mönch Antonius de Tribulis, der 1452<br />

Abt von <strong>St</strong>. Maximin und so dort Nachfolger des Abtes Johannes von Vorst<br />

wurde (s. § 30: Antonius de Tribulis, 1441). Er paßte sich ganz dem eigenwilligen<br />

Konvent der mächtigsten Trierer Abtei an, die unter ihm und seinen Nachfolgern<br />

die Rodeschen Consuetudines nicht nur beibehielt, sondern auch den Abteien<br />

Echternach und <strong>St</strong>. Nabor weitergab (vgl. Becker XV S. 177 -182).<br />

<strong>Die</strong> bisherige brüderliche, aber unterschiedliche Verbindung von <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong><br />

zu trierischen Klöstern erhielt erst eine organisierte Form, als sich die Abtei<br />

zwischen 1455 und 1458 der Bursfelder Kongregation anschloß, zu der nach<br />

und nach fast alle Abteien gehörten, die von der Rodeschen Erneuerung geprägt<br />

waren. Innerhalb der Kongregation bewahrten sich die trierischen und rheinischen<br />

Klöster eine etwas freiere und aufgeschlossenere Art für <strong>St</strong>udien und<br />

geistiges Leben, als es im allgemeinen bei den mitteldeutschen Klöstern der<br />

Fall war. Es betrifft dies die Kommunitäten <strong>St</strong>. Marien und <strong>St</strong>. Martin in Trier,<br />

<strong>St</strong>. Martin und <strong>St</strong>. Pantaleon in Köln, Laach, Johannisberg im Rheingau, Tholey,<br />

Sponheim unter Abt Johannes Trithemius, <strong>St</strong>. Jakob in Mainz (vgl. Becker<br />

XLIlI). <strong>Die</strong> Verbindung zu den bursfeldischen Klöstern insgesamt fand ihren<br />

Ausdruck auch recht deutlich im Nekrologgedenken. In dem neu angelegten<br />

Nekrolog von 1488 (S Hs 63) sind über 150 auswärtige Äbte eingetragen. Doch<br />

lassen die Einträge in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts merklich nach,<br />

noch spätere sind sehr selten und beziehen sich meist auf stadttrierische Äbte.

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