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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 16. Äußere Beziehungen 361<br />

gen ist, auch später nach der Rode-Reform im 15. Jahrhundert (vgI. Becker XV<br />

S. 175 -182, 200 - 204; Ders. XIV). Zu beachten ist, daß die Einführung der<br />

Provinzialkapitel durch das IV. Laterankonzil und die Betrauung <strong>St</strong>. Mattheiser<br />

Äbte mit dem Amt eines Vorsitzenden durch die Päpste in den Jahren 1218 bzw.<br />

1230, 1337, 1422 (vgI. Berliere, Chapitres/ Bulletins S. 131, 136 f.) zur stärkeren<br />

Verknüpfung mit auswärtigen Abteien beigetragen hat, wie die Entsendung<br />

<strong>St</strong>. Mattheiser Mönche als Äbte in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts schließen<br />

läßt. Unmittelbar nach dem Laterankonzil wurden auch, wie eine zwar späte<br />

Handschrift mitteilt (fMBi Hs 1/ 40 BI. 19 r v ; s. § 3,6 Nr. 31), Konfraternitäten<br />

mit Trierer Abteien geschlossen: 1216 <strong>St</strong>. Maximin und <strong>St</strong>. Martin, 1217 Echternach,<br />

1220 <strong>St</strong>. Marien. Ob diese tatsächlich mit der Einrichtung der Provinzialkapitel<br />

zusammenhängen, ist jedoch im Hinblick auf die frühen Jahresdaten<br />

zweifelhaft. Auch ist eine Verbrüderung mit <strong>St</strong>. Maximin aus der Mitte des<br />

13. Jahrhunderts bekannt 1 ). Zu dem besonderen Einsatz der <strong>St</strong>. Mattheiser Äbte<br />

in den trierischen Provinzial kapiteln s. § 28: Abt Jakob.<br />

Das 15. Jahrhundert mit der monastischen Erneuerung der Abtei durch Abt<br />

Johannes 11. Rode (1421-1439) bildet einen völlig neuen Ansatz für die Beziehungen<br />

zu anderen Klöstern, jetzt auch zu weit entfernten. Im ersten Jahrzehnt<br />

seiner Regierung wurden die Beziehungen zu den stadttrierischen Abteien intensiviert<br />

und schließlich verpflichtend dokumentiert durch die Consuetudines, die<br />

der Abt den Klöstern gab und die er aus der Kenntnis und Erfahrung in anderen<br />

Konventen, z. B. aus <strong>St</strong>. Jakob in Lüttich, verfaßt hatte (vgI. Becker XI); von<br />

besonderer Bedeutung und Eigenart war und blieb dabei in der Folgezeit das<br />

Verhältnis zu dem ehemaligen Reichskloster <strong>St</strong>. Maximin, das 1427 gewaltsam<br />

reformiert wurde (CCM 5 S. XLV -XLVII; vgI. Becker XV S. 10-21). <strong>Die</strong> eidliche<br />

Verpflichtung der Äbte auf seine Consuetudines verband die von Rode<br />

reformierten Klöster untereinander (CCM 5 S. 104 f. Nr. 112 f.; vgI. Becker XV<br />

S. 111-113, 150 -153). Weiter sicherte Rode den zur Reform ausgesandten Brüdern,<br />

falls die Erneuerung in dem anderen Kloster scheitern sollte, ein Heimrecht<br />

im Mutterkloster (CCM 5 S. 253 21 - 25 ).<br />

Damit wurde die Abtei <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> zu einem Mittelpunkt der Reform. Das<br />

drückt Rode im Visitationsrezeß für <strong>St</strong>. Marien in Trier aus (K Best. 207<br />

Nr. 318), indem er die Abtei in Zweifelsfällen auf die laudabiles consuetudines vsus<br />

et ritus prefati monasterii sancti Mathie festlegt (vgI. Becker XV S. 152). Aus all dem<br />

ergibt sich für den Konvent von <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> das Bewußtsein einer besonderen<br />

Verantwortung für das Werk seines Abtes, und dieses Bewußtsein zeigte sich in<br />

dem Mitwirken der Schüler Rodes bei der monastischen Erneuerung.<br />

1) Vgl. D. GEUENICH, Eine unveröffentlichte Verbrüderungsliste des 12. Jahrhunderts<br />

aus <strong>St</strong>. Maximin/ Trier (RheinVjbll 41. 1977 S. 181, 184 f.).

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