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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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360 4. Verfassung<br />

schen Mönchsreform stellte im 10. und 11. Jahrhundert Äbte auch für <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong>-<strong>St</strong>.<br />

<strong>Matthias</strong> (s. § 28: Sigehard, Bertulf 1., Rupert). Aus <strong>St</strong>. Peter in Gent<br />

und Kamberg kamen die Äbte Gother und Eberhard 1., doch ist eine weitere<br />

Beziehung von Dauer zu diesen Klöstern nicht nachzuweisen. Umgekehrt<br />

schickte <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> den Klöstern Mettlach, Echternach und Hornbach Mönche<br />

als Äbte 1 ). Als älteste Bindung zu einer nichtmonastischen geistlichen Gemeinschaft<br />

dürften wir jene zum D om ansehen, insofern <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> schon<br />

vor seiner benediktinischen Zeit als bischöfliches Kanonikerstift mit der Domkirche<br />

verbunden war (s. § 30: Ludubertus, 8. Jh.; § 7: Hetti); in benediktinischer<br />

Zeit waren die <strong>Eucharius</strong>verehrung an seinem Fest und die Prozessionen, die<br />

von Erzbischof Egbert sehr gefördert und vielleicht auch eingeführt worden<br />

waren, ein echtes Band zwischen <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> und dem Domstift (s. § 20,3b).<br />

Eine nichtbenediktinische Mönchsgemeinschaft, zu der <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> von ihrer<br />

Herkunft her (s. § 26,2 Trier/ <strong>St</strong>. Alban) und dann durch den aus ihr stammenden<br />

Abt Johannes II. Rode ein besonders herzliches Verhältnis besaß, war die<br />

Kartause <strong>St</strong>. Alban. - Erwähnt sein mag am Rande, daß die vier benediktinischen<br />

<strong>St</strong>adtabteien und die Klerikerstifte <strong>St</strong>. Paulin, <strong>St</strong>. Simeon, durch mancherlei<br />

Bedrängnisse in der <strong>St</strong>adt genötigt und durch die gemeinsame Nähe zum<br />

Erzbischof, manchmal auch durch die Probleme mit ihm, verbunden, sich bisweilen<br />

zusammenschlossen, so beispielsweise schon 1402 zur Verteidigung ihrer<br />

Privilegien (K Best. 210 Nr. 482).<br />

Zeugnisse für zwischenklösterliche Bindungen sind die Nekrologeinträge.<br />

Das Nekrolog von <strong>St</strong>. Mattruas von 1488 geht auf zwei verlorene Vorlagen zurück<br />

(S Hs 63 = Nekr. Eu; s. § 3,6 Nr. 16). Leider bringt die anlegende Hand<br />

keine Einträge anderer Klöster vor ihrer Zeit, solche kommen anschließend<br />

allerdings laufend vor, also nach 1488; dies liegt begründet in der Zugehörigkeit<br />

zur Bursfelder Kongregation. Entschädigt werden wir aber durch Nekrologe aus<br />

<strong>St</strong>. Maximin 2 ) aus dem 12. Jahrhundert, die nun umgekehrt Mönchsnamen aus<br />

<strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> verzeichnen. Damit ist uns eine lebendige monastische Verbindung<br />

im 12. Jahrhundert bezeugt, die im wesentlichen auf der nachbarlichen Nähe der<br />

Abteien beruht. Das Nekrologgedenken darf nicht ohne weiteres als Zeugnis<br />

für eine Observanzgleichheit gebraucht werden. Es bleibt z. B. die nachbarliche<br />

Verbindung von <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> mit <strong>St</strong>. Maximin bis zum Ende der Klosterzeit<br />

bestehen, obwohl <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> seit der Reform unter Abt Eberhard 1. die hirsawschen<br />

Gewohnheiten übernommen hat, <strong>St</strong>. Maximin dagegen, nach seiner<br />

Rückgewinnung durch den Erzbischof im Jahre 1139 seinen Sonderweg gegan-<br />

1) S. § 28: Äbte Reginhard, Ludwig, Godfried 1.; § 30: Mönche Remigius (?), 995,<br />

Folgold, 1046/ 47, Johannes (?), 1220, Eberhard, 1221.<br />

2) T Hs 1634/ 394 = Nekr. Mx b und Echternach (paris, BN Hs. Fonds latin 10158,<br />

ed. A. STEFFEN, Ältestes ... Obituar = Nekr. E).

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