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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 16. Äußere Beziehungen 359<br />

5r - 58); am 20. September 1730 Klage der Abtei gegen den Magistrat wegen<br />

Wegnahme von Holz (fBA Abt. 95 Nr.260 BI. 59 v ; vgI. auch KPr BI. 12Y,<br />

126); am 5. Juli 1755 Beschwerde der Bürgerschaft beim Magistrat, das Kloster<br />

halte eigene Handwerker und kaufe Tuch und Waren in Frankfurt (frierWochenbl<br />

1820 Nr. 34). <strong>Die</strong> unaufhörliche Spannung zwischen Abtei und <strong>St</strong>adt war<br />

letztlich begründet durch die wachsende Verarmung der gesellschaftlich und<br />

wirtschaftlich ungenügend versorgten Unterschichten in der <strong>St</strong>adt. <strong>Die</strong> Privilegien<br />

des Klerus und der daran teilhabenden Bevölkerung der Vorstädte, sowie<br />

der Wohlstand der bürgerlichen Oberschicht mußten je länger, je mehr die Kluft<br />

zwischen arm und reich vertiefen (vgI. Zweitausend Jahre 3 S. 92 - 97).<br />

Wenn gegenüber den unerquicklichen <strong>St</strong>reitfällen zwischen Abtei und <strong>St</strong>adt<br />

auch zeitweise gute und hilfreiche Beziehungen zu melden sind, beruhen solche<br />

fast immer auf dem Einfluß persönlicher Bekanntschaft. Abt Johannes IV<br />

Donre (1451 - 1484) war der <strong>St</strong>adt sehr zu <strong>Die</strong>nsten bei der Gründung der<br />

Trierer Universität (vgI. § 28; Matheus, Universität S. 67 f., 107). <strong>Die</strong> Rentmeisterrechnungen<br />

der <strong>St</strong>adt berichten häufig vom Verkehr der städtischen Behörden<br />

mit der Abtei unter diesem Abt, natürlich auch von Treffen zur Beilegung<br />

von Schwierigkeiten, doch sehr oft auch von freundlichen Besuchen und Geschenken,<br />

z. B. 1484, um das heiltum zu sehen, 1491 zur Primizmesse des Schreibers<br />

des Abtes, 1494 und 1502 zu Provinzialkapiteln der Äbte (vgI. Berliere,<br />

Chapitres 18 S. 383), 1495 auf <strong>St</strong>. Benediktstag, 1498 zu Besuch und Gegenbesuch<br />

(fA 12/ 6-8). Hier ist zu erinnern, daß der Neffe Peter des Abtes Rode<br />

1479 Bürgermeister in Trier war und nahezu ein halbes Jahrhundert dem Schöffenkollegium<br />

angehörte, 1490 ist er noch als lebend bezeugt; weitere Männer<br />

aus der Schwägerschaft waren Schöffen (vgI. Becker XXV S. 45 - 48) . Im 17.<br />

und 18. Jahrhundert wirkten die verwandtschaftlichen Beziehungen von Äbten<br />

und Mönchen der Abtei mit der städtischen Oberschicht in der kurfürstlichen<br />

und kommunalen Verwaltung und mit Akademikern fast wie eine bürgerliche<br />

Parallele zu den Familienverbindungen des spätmittelalterlichen Adelskonvents.<br />

1 )<br />

7. Verhältnis zu anderen Männerklöstern und <strong>St</strong>iften und zur<br />

Bursfelder Kongregation<br />

Von seiner L'age her ergaben sich ganz natürlich Beziehungen der Abtei zu<br />

den Nachbarklöstern in und um die <strong>St</strong>adt, zuvorderst zu den <strong>Benediktinerabtei</strong>en<br />

<strong>St</strong>. Maximin, <strong>St</strong>. Martin, <strong>St</strong>. Marien. <strong>St</strong>. Maximin als Zentrale der lothringi-<br />

1) V gl. § 28: Äbte Wilhe1m Henn, Modestus Manheim; § 30: PP. Paulinus Sarburg,<br />

Konrad D'Hame, 1745 und 1729. Eine eingehende Untersuchung bei sämtlichen Konventsmitgliedern<br />

überschreitet den Rahmen dieser Arbeit, würde aber sicher die Vernetzung<br />

ganz deutlich zeigen.

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