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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 16. Äußere Beziehungen 349<br />

teressen, schon in früheren Jahrhunderten um einen guten monastischen Geist<br />

in den Klöstern bedacht, wie dies in der <strong>St</strong>ützung von Reformen und Sorge um<br />

gute Äbte zum Ausdruck kommt, so regte der Niedergang der Benediktinerklöster<br />

im 14. und 15. Jahrhundert zu besonderen Maßnahmen an, so etwa auf<br />

Provinzialsynoden (vgI. Becker XlII S. 28 f.). Doch nach dem Konzil von Konstanz<br />

ergriff Erzbischof Otto von Ziegenhain (1418 - 1430) in einer außergewöhnlich<br />

energischen Weise die Initiative, und dabei spielte die Abtei <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong><br />

eine entscheidende Rolle, weil er hier mit päpstlicher Genehmigung den<br />

Kartäuserprior Johannes Rode zum Abt, dann auch zum Reformator der gesamten<br />

trierischen Benediktinerklöster ernannte. <strong>Die</strong>ser Schritt eines trierischen Erzbischofs<br />

führte letztlich zu einer monastischen Erneuerungsbewegung (s. § 10;<br />

vgI. Becker XV S. 4-32; Ders. XXIII S. 28-42), die weit über den Trierer Raum<br />

hinaus griff (vgI. § 16,7).<br />

In der beginnenden Neuzeit sehen wir die <strong>St</strong>. Mattheiser Äbte ebenso wie<br />

jene der drei anderen <strong>St</strong>adtabteien bei feierlichen Gelegenheiten in der näheren<br />

Umgebung des Erzbischofs; dies hatte eher repräsentativen Charakter, z. B. 1516<br />

bei der Glockenweihe im Dom und 1531 bei der Beerdingung des Erzbischofs<br />

Richard von Greiffenklau (Cerdo BI. 34 v ; Gesta Trevir. 2 S. 376), am 15. September<br />

1652 die Äbte von <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> und <strong>St</strong>. Marien als Assistenten bei der Bischofsweihe<br />

Kar! Kaspars von der Leyen (1652 -1676) in der Kartause <strong>St</strong>. Alban<br />

(Cerdo BI. 55).<br />

Dem Erzbischof gegenüber gab es Verpflichtungen sachlicher und finanzieller<br />

Art. Schon 1201 heißt es in einem von Erzbischof Johannes 1. vermittelten<br />

Vergleich zwischen <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> und dem Nonnenkloster <strong>St</strong>. Irminen, daß die<br />

Leute an der Wi:?fJort (Porta Alba bei Heiligkreuz) verpflichtet werden, dem Abt,<br />

der zum concilium generale reist und dem Erzbischof ein subsidium überbringt,<br />

quandam summam pecunie subsidii nomine sammeln und dem Abt übergeben zu<br />

müssen (MrhUB 2 S. 230 f. Nr. 192). Eine Anweisung zur Besteuerung der Kirchen<br />

und Klöster gibt die Taxa generalis, die nach Wilhelm Fabricius mindestens<br />

in die Zeit Erzbischof Balduins zurückgeht; für das Kloster <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> sind<br />

dort 56 librae (1 libra = 10 albi ro/atz) notiert, das ist ebenso viel wie für <strong>St</strong>. Maximin.<br />

<strong>Die</strong>se Zahlungen sind angezeigt als je drei Subsidien für die Jahre 1533/<br />

34 und zwei für 1535 zur Lösung des Palliums für Erzbischof Johannes von<br />

Metzenhausen (1531 -1540).1) Als die Nöte der Abtei durch die Plünderung<br />

des Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach allzu groß geworden waren, bat<br />

Abt Heinrich III. Schiffer (s. § 28) um Nachlaß der Schatzung und zählte die<br />

1 ) W. FABRICIUS, Taxa generalis subsidiorum cleri Trevirensis (frierArch 8. 1905<br />

S. 1-52, hier S. 5); TBA Abt. 95 Nr. 268 S. 2; zur Einschätzung des <strong>St</strong>eueraufkommens<br />

im Trierer Kurstaat zu Ende des 16. Jahrhunderts s. § 24, 1 c; zur landesfürstlichen Schatzung<br />

in der Mitte des 18. Jahrhunderts s. § 24, 1 d.

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