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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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348 4. Verfassung<br />

wofür das Kapitel den <strong>St</strong>. Mattheisern Beköstigung und Übernachtung bei Aufenthalt<br />

in der <strong>St</strong>adt gewährt habe, wird vom Berichterstatter Mattruas Cerdo mit<br />

Tadel verbunden, weil die Domherrn selbst kein gemeinsames Leben mehr gepflegt<br />

hätten (Cerdo BI. 22 j ; die Nachricht läßt sich nicht urkundlich nachprüfen,<br />

doch bestand die Reform des Domkapitels in Wirklichkeit in nicht mehr<br />

als einem zeitweilig gemeinsam benutzen Dormitorium (vgI. Pellens S. 4) . Auch<br />

unter dem Erzbischof Arnold hielten die guten Beziehungen an, zumal Arnold<br />

der päpstlichen Partei anhing und damit politische Differenzen entfielen. Abt<br />

Jakob verbürgte sich zusammen mit den anderen Trierer Äbten am 10. Oktober<br />

1242, für die Begleichung einer Schuld des Elekten über 1300 Pfund (MrhR 3<br />

Nr. 310). Für ein gutes Verhältnis zum Erzbischof spricht auch, daß der <strong>St</strong>. Mattheiser<br />

Abt von diesem am 10. Juli 1250 beauftragt wurde, eine Untersuchung<br />

gegen den Domscholaster Th. und die Subdiakone des Domkapitels wegen Verletzung<br />

ihrer geistlichen Pflichten zu führen (MrhUB 3 S. 789 Nr. 1062).<br />

<strong>Die</strong> Zeit guten Einverständnisses wurde jäh abgebrochen durch das schwere<br />

Zerwürfnis mit dem Elekten Heinrich 11. von Finstingen (1260-1286) (s. § 9),<br />

dem dann noch unter dem übernächsten Pontifikat Erzbischof <strong>Die</strong>thers von<br />

Nassau (1300-1307) ein ernster Konflikt folgte, der dem Abt Alexander Mißhandlungen<br />

einbrachte, die zu seinem Tode beitrugen (s. § 28) .<br />

Erzbischof Balduin zeigte eine gewisse Freundschaft zur Abtei. Zur Wiederherstellung<br />

von Schäden an den Türmen gab er 1320 einen Ablaßl), im Oktober<br />

1330 erwarb er die <strong>St</strong>. Albanskapelle mit ihrem Bering von der Abtei zur Gründung<br />

der Trierer Kartause (s. § 26,2); seinen 1351 bei der Belagerung von Montclair<br />

gefallenen Feldhauptmann Hartrad von Schönecken ließ er im nördlichen<br />

Querhaus von <strong>St</strong>. Mattruas feierlich bestatten (KD S.251). Im Nekr. Eu<br />

(BI. 122) ist der Erzbischof am 21. Januar eingetragen, im Memorienbuch am<br />

20. Januar mit einem Legat (S Hs 28 BI. 12j. All dem gegenüber muß erwähnt<br />

werden, daß Balduin den befestigten <strong>St</strong>. Mattheiser Ort Villmar in den Jahren<br />

1346 bis 1353 unter seine Oberhoheit zu bringen suchte, dies auch in Beteiligung<br />

an kriegerischen Unternehmen, doch ist zu bedenken, daß dieses Bemühen sich<br />

eigentlich gegen den isenburgischen Vogt von Villmar und allgemein - wie auch<br />

im übrigen Kurstaat - gegen den mächtigen Adel richtete, der dem energischen<br />

Balduin eine Gefahr für den Aufbau seines Territoriums war (s. § 25,10).<br />

Erzbischof Boemund 11. blieb seinem Vorgänger im Wohlwollen zu <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong><br />

gleich; er ist im Nekr. Eu (BI. 125 j am 11. Februar und im Memorienbuch<br />

(S Hs 28 BI. 15) mit einem Legat von 100 jl. als benefactor specia/is eingetragen.<br />

Waren manche Erzbischöfe von Trier, sei es aus dem Bewußtsein ihrer oberhirtlichen,<br />

seelsorglichen Verantwortung, sei es aus eher kirchenpolitischen In-<br />

1 ) G. K ENTENIC H, Ein Beitrag zur Baugeschichte der <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>kirche zu Trier<br />

(frierArch 16. 1909) S. 100 f.

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