08.10.2013 Aufrufe

Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

§ 16. Äußere Beziehungen 343<br />

lichem Auftrag als Subdelegierter des Konservators der Kartause <strong>St</strong>. Alban in<br />

Trier und am 15. Januar 1501 als päpstlicher Richter für das Zisterzienserinnenkloster<br />

Machern; unter Abt Gangolf Alderborn (1612 -1630) Einführung des<br />

römisch-benediktinischen Breviers auf Anordnung der Ritenkongregation vom<br />

24. Januar 1615 (s. § 20,1 b); im 17./18. Jahrhundert päpstliche Ablaßgewährungen<br />

(s. § 22,1).<br />

2. Verhältnis zum Reich<br />

Eine eigentliche verfassungsmäßige Bindung zum Deutschen Reich bestand<br />

für <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> - <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> nie, da die Abtei immer bischöflich war. Doch<br />

gab es Beziehungen persönlicher Art zu dem einen oder anderen König oder<br />

aufgrund sachlicher Zusammenhänge wie etwa in der reichsrechtlichen Situation<br />

der Grundherrschaft Villmar.<br />

<strong>Die</strong> Translatio sancti Celsi (MGH SS 8 S. 205 f.) berichtet vom Interesse<br />

Kaiser Ottos 11. an der Abtei <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> und seiner Hilfe beim Neubau der<br />

Kirche. <strong>Die</strong>s läßt sich von seinem guten Verhältnis zu Erzbischof Egbert her<br />

leicht verstehen, den er aus der königlichen Hofkapelle zum Metropoliten in<br />

Trier bestellt hatte. Es mag sein, daß darüber hinaus, vielleicht auch schon durch<br />

den Einfluß der von <strong>St</strong>. Maximin ausgehenden monastischen Reformbewegung,<br />

das ottonische Königshaus eine besondere Verbindung zu Trier gefunden hatte;<br />

man denke etwa an den Mönch Adalbert von <strong>St</strong>. Maximin und ersten Erzbischof<br />

von Magdeburg. Eine Reliquientranslation aus Trier zu der ottonischen Familienstiftung<br />

Quedlinburg, die wahrscheinlich schon 997 stattfand und auch Gebeine<br />

der hll. <strong>Eucharius</strong> und Valerius umschloß, könnte darauf hinweisen (s. § 19,1 a).<br />

Der Wunsch nach Reliquien eines Heiligen scheint auch bei Kaiser Heinrich<br />

III. ausschlaggebend gewesen zu sein, sich der Abtei in Trier zuzuwenden. Jedenfalls<br />

ist die Übergabe von Reliquien des hl. Valerius, des zweiten Bischofs<br />

von Trier, an seine <strong>St</strong>iftsgründung <strong>St</strong>. Simon und Juda in Goslar zum Anlaß<br />

geworden, dem <strong>Eucharius</strong>kloster 1053 den königlichen Hof Villmar zu schenken<br />

(s. § 25,10). Ob dabei auch verwandtschaftliche Beziehungen mitspielten, ist<br />

schwer zu sagen. Immerhin war Kaiser Heinrich III. der Großneffe des lothringischen<br />

Grafenpaares Adalbert und Judith Outta), das etwa 10-20 Jahre vorher<br />

der Trierer Abtei große <strong>St</strong>iftungen im Mosel- und Saarraum gemacht hatte 1 ),<br />

und er war dem lothringischen Raum verbunden; auch der von ihm geförderte<br />

Papst Leo IX. gehörte seiner lothringischen Verwandtschaft an. Der Ort Villmar<br />

wurde eine der wichtigsten Besitzungen der Abtei, aber auch wegen seiner Her-<br />

1 ) S. § 25, 6 - 8; vgl. HLAWITSCHKA, Anfänge S. 152 und <strong>St</strong>ammtafeln S. 138, 146.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!