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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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336 4. Verfassung<br />

tation des Hospitals stehen keine frühen Quellen zur Verfügung.!) Im 14. Jahrhundert<br />

werden Güter in Soest (Kr. Trier-Land) gelegentlich eines Legats des<br />

Mainzer Erzbischofs Peter von Aspelt genannt (S Hs 28 BI. 26). Unter den<br />

größeren Gütererwerbungen außerhalb des Abteigebietes sind beachtlich der<br />

Kimler Hof (Kimmlingen, Kömblingen) in der Meierei Hentern mit viel Wald,<br />

den Abt Cyrill Kersch 1689 zur Ausstattung des Hospitals gekauft hat (s. § 25,2)<br />

und die Wingerte in Wehlen und Zeltingen, die erst 1666 und im 18. Jahrhundert<br />

zum Besitz hinzukamen (s. § 25,14 m). P. Hubert Becker stellte 1798 für die<br />

französische Verwaltung <strong>St</strong>atistiken über den Besitz, die Erträge usw. auf. Aus<br />

ihnen ergibt sich: Wingerte in Zeltingen, Wehlen, Graach, Kanzem, Irscherberg,<br />

des weiteren verschiedene Gärten, Obstgärten, Wiesen, zwei kleine Höfe in Faha<br />

und Münzingen, zwei Höfe in Hinkel (Luxemburg) und Kimmlingen (Kimler<br />

Hof) (TA DVH A4, Akten 1, Fasz. <strong>St</strong>atistische Arbeiten BI. 35 f.).<br />

Einen Einschnitt in der Geschichte des Hospitals bildete die testamentarische<br />

Hinterlassenschaft des Karl <strong>Eucharius</strong> Medardine von Rottenfeldt vom 1. März<br />

1664, der aus der <strong>St</strong>. Medarder Fischerfamilie Dickopff stammte und um 1590<br />

geboren war. Als Familienname kommt auch vor "Fischer" und später "Medardine",<br />

eine Form, die wohl erst später in Wien von dem Namensträger selbst<br />

hinzugefügt wurde. Um seine Lebensgeschichte haben sich einige Legenden<br />

gerankt. Aufgrund der heute noch verfügbaren Akten, unter denen sein Adelsbrief<br />

vom 20. Juni 1653 und sein Testament vom 1. März 1664 besonders bedeutsam<br />

sind (TA DVH A4, Akten 2, Fasz.II/ 1 und 111/ 2-4), läßt sich ein<br />

zuverlässiges Bild seines Lebenslaufes zeichnen. 2 ) Als früh verwaister Junge<br />

kam er in das Kloster <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> und half zuerst in der Küche. Später war er<br />

in Langsur bei P. Nikolaus FIesgen zur Hilfe. In dieser Zeit scheint man ihn<br />

zum <strong>St</strong>udium vorgesehen zu haben, wozu er aber weder Lust noch rechte Veranlagung<br />

zeigte. Zwischen etwa 1611 und 1615 "lief er davon", ohne daß ein<br />

eigentlicher Grund zu diesem Ausreißen zu erfahren ist. Wir finden seine Spur<br />

wieder in Wien, wo er sich im <strong>Die</strong>nste des kaiserlichen Generals und späteren<br />

Feldmarschalls Freiherrn von Teuffenbach-Mayrhofen befand, sowohl auf<br />

Kriegszügen wie in der Verwaltung von dessen Gütern. In den 21 Jahren im<br />

<strong>Die</strong>nst dieses Generals wurde er dessen Vertrauter. <strong>Die</strong>ser hohe Herr bedachte<br />

seinen Hoffmeister Carolo Medardino in seinem Testament vom 26. Juli 1650 (TA<br />

DVH A4, Akten 2, Fasz. 11/ 1 und 1/ 3) mit einem Legat von 7000 Gulden, auch<br />

der von Kaiser Ferdinand 111. am 20. Juni 1653 ausgestellte Adelsbrief geht<br />

1) <strong>Die</strong> Nachricht der Gesta Trevir. 1 (S. 328 Anm. f) ldem archiepiscopus (Theoderich<br />

11., 1212-1242) hospitale S. Mathiae dotavit dürfte fraglich sein; ich konnte keine Bestätigung<br />

dafür finden.<br />

2) Vgl. BEcKER XXXI; vorher schon, mir leider entgangen: H. Sroo, Karl Dickopp<br />

(TrierHeimatBll 1. 1922 S. 105 -108).

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