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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 14. Klosterämter, Konvent und familia 317<br />

auf den geistlichen Beistand in der Krankheit und im <strong>St</strong>erben beziehen. Rasur,<br />

Aderlaß, Bäder, Wecken und die Sicherheit der domus injirmatorii sind weitere<br />

Aufgaben. Es fällt auf, wie sorgsam Rode die Erholung der Konventsmitglieder<br />

in den Tagen des viermaligen Aderlasses mit der Notwendigkeit klösterlicher<br />

Disziplin zu verbinden sucht; Spaziergänge, Gespräche, Badegelegenheit werden<br />

erlaubt und pertractantur melius seu humanius iuxta domini abbatis ... dispositionem<br />

(CCM 5 S. 207). <strong>Die</strong> Badegelegenheit ist allerdings nicht viel anders als in der<br />

Regula Benedicti, nach heutigem Verständnis also recht sparsam.<br />

Dem Infirmar wurden bei Bedarf Hilfen aus den Mitbrüdern gegeben, in der<br />

Neuzeit auch in schwierigen Fällen Alexianerbrüder, z. B. bei der Pflege von<br />

Abt Andreas Welter. Im 18. Jahrhundert wählte der Konvent den Hausarzt und<br />

den Apotheker (KPr BI. 208 r , 210 r , 219 v , dazu § 14,2). <strong>Die</strong> Visitatoren von 1741<br />

und 1751 drängten auf Verbesserungen der Krankenfürsorge und Entlastung des<br />

Infirmars, doch auch auf Disziplin, Silentium und Befolgung der haus ärztlichen<br />

Anordnungen (S Hs. 26 Rez. 1741 S. 17, Rez. 1751 S. 7, Rez. 1768 S. 10). In der<br />

Infirmerie gab es eigene Brevierbände zum Gebrauch des Infirmars und seiner<br />

Kranken (s. § 3,6 Nr. 17 f.).<br />

o. Der Gartenmeister (pomerarius) hortulanus)<br />

Erst im 17. Jahrhundert sind Gartenmeister in <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> namhaft zu machen.<br />

Es ist nicht festzustellen, ob dieses Amt in früheren Jahrhunderten bestand.<br />

Es scheint auch später ein Offizium gewesen zu sein, das eher zusätzlich<br />

zu einer anderen verwandten Beschäftigung (Küchen-, Speichermeister) übernommen<br />

wurde, obwohl es in seiner Art in die klösterliche Eigenwirtschaft<br />

gut paßte.<br />

p. Der Bibliothekar<br />

<strong>Die</strong> Bibliothek des benediktinischen Klosters entstand aus der Notwendigkeit<br />

der Lesung und der liturgischen Bücher für den Gottesdienst. Sie war also auf<br />

das opus Dei und die Meditation, vor allem der Bibel und der Kirchenväter,<br />

ausgerichtet. Deshalb ist es nicht verwunderlich, daß der Vorsteher des Skriptoriums,<br />

dem auch die Sorge für den Buchbestand und den dazu gehörenden Raum<br />

(armarium) oblag, der Kantor war (s. § 5,2 a Nr. 40 f.). Erst im späteren Mittelalter<br />

löste sich von dieser Büchersammlung mit liturgischer Bestimmung, die zur<br />

Sakristei gehörte, allmählich jener Bestand, der der weiteren Bildung und dem<br />

<strong>St</strong>udium im Kloster diente. Abt Rode übertrug die Sorge dafür dem Subprior<br />

und schrieb vor, daß eine Ausleihe außerhalb des Klosters nur mit einer Beschei-

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