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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 14. Klosterämter, Konvent und familia 315<br />

mittel, u. U. auch den Verkauf, als Aufgabe. Darüber war der Küchenmeister<br />

dem Cellerar Rechenschaft schuldig (S Hs. 26 Rez. 1655 S. 4). Bei dessen Abwesenheit<br />

hatte er die Vertretung samt der Sorge für die ganze familia und war oft<br />

auch mit ihm bei Besuchen auf den Klostergütern zusammen. Von seinen Aufgaben<br />

ist das Amt des Speichermeisters zu unterscheiden (s. § 14,3 e; von 1695<br />

bis 1716 waren beide Ämter in einer Hand). Abt Cyrill Kersch hielt streng<br />

auf gute Amtsführung, d. h. auf gute Küche, Anwesenheit im Konvent, nur<br />

ausnahmsweise Dispens von den kleinen Horen; Ämilianus Reichman berichtet:<br />

Vidi ... tres uno anno Culinarios ad Conventum et cellas suas remzIsos. Abt Wilhelm<br />

Henn ließ den Küchenmeister am Abtstisch essen (KPr BI. 137 r v , 139 v -140r,<br />

145) . Auch die Visitationen des 18. Jahrhunderts drängten sehr auf gute und<br />

saubere Zubereitung der Mahlzeiten (wöchentlich legumina trina vice diversa ), und<br />

auf die monastische Lebensführung des Küchenmeisters: Chorpflichten, Meditation,<br />

kein Verlassen des Klosters ohne Erlaubnis, Tischzeit im Refektorium, es<br />

sei denn, er müsse bei Gästen essen (S Hs. 26 Rez. 1741 S. 15 f, Rez. 1768 S. 4,<br />

9). Wahrscheinlich waren die Aufgaben des Elemosynars und des Gastpaters in<br />

der Neuzeit, als es dafür kein eigenes Amt mehr gab, weitgehend dem Küchenmeister<br />

wie ja auch dem Cellerar zugeordnet (s. § 30: Bartholomäus Hasbron).<br />

k. Der Refektorar<br />

Das Amt des Refektorars hat sich erst im Laufe der Zeit aus dem in der<br />

Regula Benedicti vorgesehenen <strong>Die</strong>nst der Tischdiener entwickelt, war aber sicher<br />

im Hochmittelalter voll ausgebildet, wie etwa in Hirsau. In <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> ist<br />

es von Abt Johannes Rode klar beschrieben (CCM 5 S. 193-195). <strong>Die</strong> Wochendiener<br />

bei Tisch unterstehen ihm als Hilfskräfte. Ihnen allen sind gewisse Dispense<br />

beim Chordienst gewährt, so daß sie rechtzeitig und ohne Beschwer die<br />

Vor- und Nachbereitung der Mahlzeiten durchführen können. Besondere Sorgfalt<br />

wird dem Refektorar im Hinblick auf den Wein anempfohlen, doch steht<br />

wie auch sonst der Cellerar als der Letztverantwortliche im Hintergrund. Unter<br />

den Pflichten wird die Sorge für die Sauberkeit der Tischgeräte hervorgehoben,<br />

aber auch der Fensterputz in magno refectorio und sogar wöchentlich in stupa. Erst<br />

vom 17. Jahrhundert an sind Refektorare namentlich faßbar.<br />

1. Der Elemosynar<br />

Es handelt sich um ein gewiß altes Amt, das aber erst im 12. Jahrhundert in<br />

den Quellen erscheint; 1315 gehen Zinsen in die Elemo!Jnariam des Klosters (T<br />

Hs. 2172/ 1803 BI. 64). Abt Johannes Rode gibt an (CCM 5 S. 205), daß dem

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