08.10.2013 Aufrufe

Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

310 4. Verfassung<br />

über Einnahmen und Ausgaben und einen monatlichen eomputus vor dem Abt<br />

und schließlich, ut in proximo nobis ad prothoeollum mittat aeeuratam tam reeeptorum<br />

quam expositorum etiam minutissimorum annotationem .. . item exaetam creditorum omniumque<br />

debitorum designationem ab ultimae visitationis tempore (S Hs. 26, Rez. 1741<br />

S. 13 f.). 1751 hieß es, er solle bei Tisch keine Besonderheiten haben (ebd. Rez.<br />

1751 S.6). 1768 verpflichteten sie ihn zur täglichen Meditation, sonntags zur<br />

Teilnahme am Amt und an der Vesper, zur öfteren, wenn auch nicht täglichen,<br />

Feier der heiligen Messe, zur Abschaffung von rymposia und eonvivia und zur<br />

Eingrenzung der eoena in der eellaria auf zwei bis drei Abendstunden, außer bei<br />

besonderen Gästen, außerdem zum Tisch im Refektorium, wenn keine Gäste<br />

da seien (ebd. Rez. 1768 S. 9). <strong>Die</strong>se Visitationsmaßnahmen müssen allerdings<br />

wohl im Zusammenhang mit dem ernsten Zerwürfnis zwischen Abt Modestus<br />

Manheim und dem Konvent gesehen werden. Eine ähnliche Vorsorge für das<br />

monastische Leben des Cellerars war aber auch schon vom Konvent im 17.<br />

Jahrhundert getroffen worden (KPr BI. 137'). <strong>Die</strong> seelsorgliche Verantwortung<br />

für den Cellerar hatte Abt Johannes II. Rode schon längst in drastischer Weise<br />

dem Abt ans Herz gelegt, nämlich solche zu Pröpsten und Celleraren zu machen,<br />

"die die Furcht Gottes haben, die Ordensgeist und reguläre Observanz<br />

und Disziplin in sich und anderen lieben, die solche Offizien für sich verachten<br />

und sich um solche gar nicht bemühen, die es mehr lieben, in ehoro quam in foro<br />

zu sein, mehr im Konvent als in der weltlichen Kurie, erfahrene Männer, die<br />

nur der ihnen auferlegten Gehorsamspflicht entsprechen, auch wenn sie zum<br />

Himmel schreien, wenn ihnen das Joch des Gehorsams auferlegt wird" (vgl.<br />

Becker XV S. 149).<br />

Der Cellerar hatte bei Rode keinen Vorrang im Chor wie der Propst, aber<br />

eadem benedietione qua et prior et praepositus ordinatur et absolvitur. In der Neuzeit<br />

suchte der Konvent, in einer Art Wahlkapitulation per vota decisiva Einfluß auf<br />

die Ernennung des Cellerars zu nehmen (KPr BI. 142).<br />

Über dem Cellerar zugeordnete <strong>Die</strong>nstleute (jeodales ) vgl. § 27.<br />

e. Der Speichermeister (granarius)<br />

<strong>Die</strong>ses Amt scheint erst spät eingeführt worden zu sein. Schon bald nach<br />

der ersten faßbaren Erwähnung (1661) wurde es 1695 mit dem Amt des Küchenmeisters<br />

verbunden, aber 1716 wieder getrennt (KPr BI. 137). <strong>Die</strong>ser Offizial<br />

hatte die Aufsicht über das eingehende und wegzugebende Getreide und<br />

wohl auch über weitere Lebensmittel. Laut Rezeß sollte er im Konvent wohnen<br />

und - anders als der Cellerar - den ganzen Chordienst mitfeiern. Er sollte<br />

einen eigenen Klausurschlüssel haben. Es sollte niemand zur Küche zugelassen<br />

werden, sondern extradenda extradantur per abaeum (S Hs. 26 Rez. 1741 S. 16). Im

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!