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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 14. J..Josterämter, Konvent und familia 303<br />

der Universitäten Köln, Löwen und später Trier zusammenhängen, zwischen<br />

denen personeller Austausch bestand 1 ). Von 1451 bis 1526 folgten einander<br />

drei niederländische Äbte. In der Neuzeit trat das Trierer Land mit dem Eifel-,<br />

Mosel- und Saarraum wieder in den Vordergrund.<br />

Zum eigentlichen Konvent gehörten nur die Mönche, die die Profeß nach<br />

den Bestimmungen der Benediktinerregel abgelegt hatten, doch sind im weiteren<br />

Sinne dazuzurechnen diejenigen, die mit dem Ziel der Profeß in das Kloster<br />

eingetreten waren, also die Novizen und die jungen Oblaten; sie waren ja auf<br />

dem Weg zu dieser Profeß. Vollgültig mit allen Rechten und Pflichten gehörten<br />

aber dazu auch die Männer des älteren Konverseninstituts (vgI. § 14,4).<br />

Im Hochmittelalter bis ins 14. Jahrhundert sind pueri erwähnt. <strong>Die</strong>se sind<br />

wohl gleichzusetzen mit den Oblaten, Kindern, die von ihren Eltern dem Kloster<br />

dargebracht wurden, um dort in der Schule ausgebildet und für den<br />

Mönchsberuf erzogen zu werdert 2 ). Das Noviziat konnte üblicherweise im 14.<br />

Lebensjahr beginnen. <strong>Die</strong> Rodesche Reform brachte hier einen grundlegenden<br />

Wandel. Nur einmal wird in der <strong>St</strong>. Mattheiser Fassung der Consuetudines das<br />

Wort puer gelegentlich der Fronleichnamsprozession gebraucht (CCM 5<br />

S. 134 16 ), und dies scheint sich auf eben eintretende, aber noch nicht eingekleidete<br />

Kandidaten zu beziehen. Sonst ist nur von iuvenes die Rede, womit gleichfalls<br />

solche Kandidaten, aber auch Novizen gemeint sind. In den gesamten übrigen<br />

Consuetudines ist von pueri nicht mehr die Rede, die Kinderoblation scheint<br />

abgeschafft (vgI. Becker XV S. 123). <strong>Die</strong> nun eintretenden Kandidaten hatten<br />

bisweilen schon an einer Universität studiert, aber es wurden auch von Rode<br />

und seinen Nachfolgern Mönche zu weiterer Ausbildung auf die Hochschulen<br />

geschickt, so nach Heidelberg (vgI. ebd. S. 115 f.). Ein Hausstudium ist erst in<br />

späterer Zeit ausgebildet worden, in der Neuzeit auch in einer gewissen Verbindung<br />

mit der Trierer Universität (s. § 23).<br />

Im Spätmittelalter war das benediktinische Mönchtum klerikalisiert. Während<br />

nach den Einträgen im <strong>St</strong>. Mattheiser Nekrolog im Hochmittelalter noch Mönche<br />

mit Diakonat und niederen Weihen vorkommen, handelt es sich vom 15.<br />

Jahrhundert an geradezu ausschließlich um Priestermönche. <strong>Die</strong> Titulierung der<br />

Konventualen ist aufschlußreich. Rode spricht im allgemeinen von fratres; so<br />

sollen auch die älteren Mönche die jüngeren nennen, die jüngeren aber der Regel<br />

entsprechend seniores vocent nonnos, quod intelligitur paterna reverentia vel secundum modernum<br />

tempus domnos (CCM 5 S. 179 1 - 2 ). In der Neuzeit setzt sich dann -<br />

1) Vgl. MATH EUS, Zum E inzugsgebiet S. 66-69.<br />

2) Vgl. § 30: Burchard (vor 1006). Im beginnenden 12. Jahrhundert sechs Alben für<br />

pueri (S Hs. 106 BI. 174'') ; um 1227 ein Trierer Knabe (MESENICH, Phison S. 630); zu<br />

1263 (MGH SS 24 S. 426 35 ) ; verschiedene Legate, u. a. für solche in seolis existentibus (S<br />

Hs. 28 BI. 1Y, 30 r , 43"). Zur KJosterschule vgl. § 23, 1.

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