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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 12. D as Ende in der Säkularisation 291<br />

vom 3. August 1802 zählt 18 Konventsmitglieder, von denen 16 eigenhändig<br />

unterschrieben haben, während zwei als abwesend in Villmar erwähnt sind: Abt<br />

Welter, Prior Becker, D'Hame, Schildt, Obser (Villmar), Lieber, Hamman,<br />

Doetsch, Ehlen, Neurohr, Klerren, de Bridoul, Leibfried, Thull, Fritsch, Hewel<br />

(Villmar), Glasener, Ziegler (in der Akte varüerende Namensformen). <strong>Die</strong>s sind<br />

dieselben Namen, die Prior Hubert Becker, der erste Pfarrer an <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>, am<br />

10. Februar 1804 auf ein kleines Pergament schrieb und dem Buchreliquiar in<br />

der Hand der <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>statue über dem Hochaltar anvertraute: Conventus 5an-<br />

Mathianus suppressus 1802 die 4.julii ... (es folgen die Namen mit Herkunftsort<br />

und Offiziumsbezeichnung) ... + Praesentes 5s. Reliquiae 5ti. Mathiae apostoli, 5anctorumque<br />

Eucharii et Valerii Episcoporum Trevirensium per plura saecula insertae fuerant<br />

Cruci argenteae parvulae ad dandam per osculum Pacem, tam in Choro 5an-Mathiano, quam<br />

hicce advenientibus Principibus, quod ultimo factum est Principi Clementi Wenceslao Archi-<br />

Episcopo Trevirensi die 4. 5eptembris 1771, demum per turbia (?) Reipublicae bellica huic<br />

statuae ligneae deauratae 5t. Mathiae apostoli insertae iterum a me infrascripto Huberto<br />

Becker Theonisvillano Professo ad 5. Mathiam ord. 5. Benedicti die 28. julii 1749, jubilario<br />

Ordinis et sacerdotii, modo Pastore Ecclesiae 5uccursalis ad 5tum Mathiam a die 10. mqji<br />

1803. H Becker Pastor m. ppria. 5ancti Patroni nostri intercedite ad Dominum Deum pro<br />

nobis octodecim confratribus 5an-Mathianis ex-Benedictinis adhuc viventibus. 1804. die 10.<br />

februarii (TMA Reliquiar der <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>statue; TMBi Hs. 111/ 12 BI. 300'). <strong>Die</strong>se<br />

letzte Mönchsurkunde wurde erst wiederentdeckt, als einer der 1922 zurückgekehrten<br />

Benediktiner die <strong>St</strong>atue reinigte und dabei die Reliquien herausfielen,<br />

unter denen der alte Prior das Dokument verborgen hatte.<br />

Entsprechend dem Säkularisationsbeschluß vom 9. Juli 1802 erhielten die Patres<br />

von über 60 Jahren eine Pension von jährlich 600 Francs, die jüngeren 500<br />

Francs. <strong>Die</strong> rechts des Rheins geborenen bekamen eine einmalige Reisekostenentschädigung<br />

von 150 Francs und mußten das Land verlassen (vgI. Mich. Müller,<br />

Säkularisation S. 82) .<br />

Auf das Konkordat und seine Veröffentlichung im April 1802 folgte unmittelbar<br />

die Neuerrichtung der Diözese Trier am 10. April desselben Jahres (Blattau<br />

7 S. 28 - 33). Damit war die rechtliche Grundlage kirchlicher- und staatlicherseits<br />

zur Aufhebung der alten Ordnung und der Neuordnung aller Institutionen der<br />

Diözese gegeben. Es war eine Gunst der <strong>St</strong>unde, daß der neue Bischof Charles<br />

Mannay, ein guter Seelsorger, der bei Napoleon in Gunst stand, die alte Abteikirche<br />

<strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> vor dem Abbruch retten konnte, indem er sie an <strong>St</strong>elle der<br />

kleinen <strong>St</strong>. Medardkirche zur Pfarrkirche erhob (vgI. Mich. Müller, Säkularisation<br />

S. 84). Der neu geschaffene Pfarrbezirk von <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> umfaßte die trierischen<br />

Vororte <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>, <strong>St</strong>. Medard, Feyen, den Teil von Löwenbrücken diesseits<br />

des Olewigbaches, Heilig-Kreuz und einige Höfe und Mühlen (Blattau 7 S. 54).<br />

Der letzte Prior Hubert Becker wurde Pfarrer dieser Sukkursalpfarrei und erhielt<br />

als Pfarrhaus das ehemalige Gasthaus der Abtei an der <strong>St</strong>raße. Er hat sich nicht

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