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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 11. <strong>Die</strong> Neuzeit 283<br />

administrationem duximus esse statuenda, ut semotis impedimentis plurimis, que in multis<br />

monasteriis obstiterant, virtutis amor augeri, scientiarum studium promoveri, et maior in<br />

rempublicam ex his institutis utilitas redundare possit (ebd. § 145 Susceptio novitiorum).<br />

Der wirtschaftliche Nutzen der Klöster für die Diözese war schon 1784 bei der<br />

Einrichtung des "Schul fonds" in Erscheinung getreten 1). Außer der Abtei Prüm<br />

wird in den Ordinaten lediglich <strong>St</strong>. Matthäus mit Namen genannt (Blattau 6<br />

Nr. 109 § 157). Dort ist auf den besonderen Zustand der Abtei verwiesen, die<br />

ja schon seit 1783 eine eigene erzbischöflich eingesetzte Administration hatte.<br />

Um nun die Situation des monastischen Lebens in den letzten Jahrzehnten<br />

vor dem Ende des Klosters klar in den Blick zu bekommen, ist es notwendig,<br />

die personelle Zusammensetzung des Konvents und die E rfahrung der Mönche<br />

innerhalb ihrer Gemeinschaft zu kennen. Dazu liegen, wie schon verschiedentlich<br />

vermerkt worden ist, genügend Quellen vor. Erstaunlich ist die Tatsache,<br />

daß trotz der Spannungen zwischen der Gemeinschaft und manchen Äbten,<br />

zumal dem Abte Modestus Manheim, dennoch der Konvent nach der Mitte des<br />

Jahrhunderts einen Höchststand an Professen aufweist: 47 Mönche um 1770 (s.<br />

§ 14,2). Es hatten von 1712 bis 1786 insgesamt 67 Mönche die Gelübde abgelegt,<br />

davon 47 unter den Äbten Manheim und Wiltz. <strong>Die</strong> schwere Krise in den<br />

40er und 50er Jahren ist also offenbar überwunden worden. Zum einen scheint<br />

die beruhigende Regierung von Abt Adalbert Wiltz gewirkt zu haben, zum anderen<br />

aber auch, daß die Novizenmeister Persönlichkeiten waren, die etwas von<br />

echtem Ordensleben vermitteln konnten. Wenn gerade in diesen 40er Jahren die<br />

Konventszahl so hoch wuchs, könnte als Erklärung dafür die Person des Magisters<br />

Maurus Hillar für die monastische Einstellung des Nachwuchses bedeutsam<br />

gewesen sein, der offenbar eine überzeugende und anziehende Gestalt war,<br />

wie dies ja auch sein späteres Leben entgegen aller Kritik und Bestrafung des<br />

Bursfelder Präsidenten von 1752 zeigt. <strong>Die</strong> Fronde der jungen Leute (paulus,<br />

Lauterborn, <strong>St</strong>ephani, Pafferath, Bech) scheint in ihm einen E rsatz für den Abt<br />

gesehen zu haben, um den noch andere, ältere Mönche im stillen Protest gegen<br />

den Abt standen und 1752 mitgestraft wurden (Eigel, Falize). P. Hubert Becker,<br />

der selber dem Noviziatsjahrgang 1749 unter dem Novizenmeister Hillar angehört<br />

hatte, aber an der Fronde nicht beteiligt war, und andere sprechen deutlich<br />

von der Zerreißprobe, in der zu jener Zeit die beiden Prioren Fuchs und Hansen<br />

standen. Es muß auch bemerkt werden, daß die Novizenmeister des 18. Jahrhunderts<br />

im Gedenken der Gemeinschaft als gute Ordensmänner geschildert<br />

sind; lediglich Maximinus Paulus wurde 1752 als Mitglied der jungen Aufrührer<br />

gestraft, war aber (wohl nach 1758) N ovizenmeister. Zieht man aus diesen Beobachtungen<br />

ein Fazit, so bleibt zu sagen, daß der Bruch im Konvent mit seinem<br />

Höhepunkt von 1752, dem bestrafenden Eingreifen des Präsidenten, in den<br />

I ) Zu weiteren Belastungen der Klöster vgl. RESMINI, Klöster S. 267 - 269.

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