08.10.2013 Aufrufe

Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

§ 10. Reform und Aufgehen in die Bursfelder Kongregation 269<br />

dergleichen Gefahren noch mehr waren, die mit Worten oder Feder kaum wiederzugeben<br />

sind" (Becker XXIII S. 30, übers. nach CCM 5 S. 3 f.).<br />

So waren denn auch eine Reihe Brüder aus dem eigenen Konvent in diese<br />

Rode aufgebürdete Aufgabe einbezogen, allen voran der tüchtige Reyner von<br />

Hompesch, den er schon 1434 zum Abt von Hornbach bestellte. Zu nennen<br />

sind aus Rodes Lebenszeit sein Vorgänger Herbrand von Güls, dem er trotz<br />

gewisser Führungsschwäche in <strong>St</strong>. Martin in Trier und später in <strong>St</strong>. Maximin<br />

Verantwortung zumutete, sein Sekretär Bertold von <strong>St</strong>eenwick, sein Prior und<br />

Nachfolger Johannes III. von Vorst und Heinrich de Gemunda, dem er die Abtei<br />

<strong>St</strong>. Martin in Trier übertrug. Andere kennen wir nicht mit Namen, z. B. jene,<br />

die nach Bursfelde zur Hilfe gesandt wurden. <strong>Die</strong> Klage über den Verlust so<br />

vieler Brüder wird augenfällig bei der Neuwahl nach seinem Tod 1439, da das<br />

Wahlprotokoll von lediglich elf Wählern zu berichten weiß (K Best. 210<br />

Nr. 498). Ob die Pest dieses Jahres, der Rode selbst erlag, Lücken gerissen hat,<br />

ist nicht festzustellen. Der Mönchskatalog zeigt unter Rodes Regierung und auch<br />

später noch eine Reihe zuverlässiger Männer aus Adels- und Patrizierfamilien,<br />

das exklusive Adelsvorrecht war gebrochen. Der Einzugsbereich des Nachwuchses<br />

hatte sich mehr und mehr in die Landschaft am Niederrhein und in die<br />

Niederlande verlagert, und eine vorgängige Universitätsbildung war öfter vorhanden.<br />

<strong>Die</strong> geistliche Ausrichtung mit einem Schwergewicht auf die Formung<br />

der eintretenden Novizen gibt sich in den neuen Consuetudines kund (s. § 13),<br />

ebenso in einer steigenden Sorge um die Bibliothek und die Mehrung des Bücherbestandes<br />

(s. § 5,1d und 3a).<br />

Als Papst Eugen IV am 18. September 1437 das Konzil nach Ferrara verlegte<br />

und Nikolaus von Kues dorthin folgte, gehörte Johannes Rode wie geradezu<br />

alle deutschen Benediktiner zu denen, die weiterhin zu Basel und folglich auch<br />

später zu dem Gegenpapst Felix V hielten und sich nach den Basler Weisungen<br />

richteten, z. B. in den Anordnungen der Provinzialkapitel. <strong>Die</strong>se Haltung muß<br />

als pragmatisch betrachtet werden. Der Abt äußerte sich nicht ausdrücklich zu<br />

der Frage, wo die rechtmäßige Kirchenautorität sei, ihm lag daran, seine Erneuerungsarbeit<br />

in den Klöstern fortzusetzen (vgl. Becker XV S. 27, 156 f.).<br />

Abt Johannes IH. von Vorst folgte dem Weg, den sein Vorgänger eingeschlagen<br />

hatte, und suchte, ihn organisatorisch weiterzuführen, scheiterte aber (s.<br />

§ 16,7; § 28). <strong>Die</strong> wirtschaftliche Lage der Abtei scheint nach Rodes Tod insgesamt<br />

in Ordnung geblieben zu sein. Seine beiden Nachfolger behielten, wie die<br />

Nachrichten zeigen (s. § 28), die Verwaltung in guter Hand, etwas Besonderes<br />

fällt nicht auf. Im Vordergrund steht in dieser Zeit das Mühen um die Weiterführung<br />

der Ordensreform, die durch den Beitritt der Abtei zur Bursfelder Kongregation<br />

noch vor 1458 unter Abt Johannes IV Donre - sehr wahrscheinlich<br />

unter Mitwirkung des Kardinals Nikolaus von Kues (s. § 16,7) - entscheidend<br />

gefördert wurde.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!