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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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268 3. Historische Übersicht<br />

der Wirksamkeit seines trierischen Klosters regional auf den nordwestdeutschen<br />

Raum bestimmt (vgl. Becker XXVI).<br />

Zusammenfasend kann gesagt werden: 1. Abt Johannes Rode wirkte persönlich<br />

und im Auftrag des Basler Konzils auch über den engeren trierisch-kölnischen<br />

Bereich hinaus; beispielhaft sind 1435 die Visitationen auf der Reichenau,<br />

in <strong>St</strong>. Gallen und wohl auch in <strong>St</strong>ein am Rhein, seine Rede vor dem Mainzer<br />

Provinzialkapitel in Basel am 25./26. Juni 1435, sein Einfluß auf Johannes Dederoth,<br />

den Abt von Bursfelde, 1434 (vgl. Becker XV S. 60 - 66, 190 f.; ders. XXI).<br />

2. Rode setzte sich schon zu Beginn seiner äbtlichen Regierung im Bereich des<br />

trierisch-kölnischen Provinzialkapitels äußerst tätig bei den Kapiteln und bei<br />

Visitationen ein, so schon ein Jahr nach seiner Bestellung zum Abt auf dem<br />

Äbtekapitel in <strong>St</strong>. Maximin 1422 und im Jahr danach als Visitator in Echternach<br />

(Becker XXXIV S. 81); seine Tätigkeit dauerte lebenslang an, auch über die<br />

Grenzen der genannten Provinzen hinaus, wobei manche Klöster reformiert<br />

und nachweislich auf die von ihm verfaßten Consuetudines festgelegt wurden<br />

(vgl. Becker XV S. 67 - 69, 183). Das Nonnenkloster Marienberg in Boppard<br />

reformierte er 1437 und gab ihm eigene Ordinationen, die dieses Kloster sogar<br />

nach <strong>St</strong>. Walburg in Eichstätt weitergab (vgl. ebd. S. 52 - 56).<br />

<strong>Die</strong> weit ausgreifende Wirksamkeit Rodes darf nicht getrennt vom Wirken<br />

im eigenen Kloster gesehen werden. Im Vorwort zu den Consuetudines drückt<br />

er dies ergeifend aus: " ... Ich, Bruder Johannes, ... sollte diesem Kloster, das<br />

sowohl in geistlichen wie auch in zeitlichen Dingen verfallen war, vorstehen und<br />

beistehen, obwohl ich doch wirklich dazu unfähig bin, zumal die Last eines<br />

solchen Werkes das Maß und ebenso die Kraft eines weit Begabteren, als ich es<br />

bin, überschreiten würde. Aber ich habe den Anker meiner Hoffnung auf den<br />

allein geworfen, der den auf ihn Hoffenden nicht im <strong>St</strong>ich lassen wird. So habe<br />

ich mich also mit dem gleichen Gehorsam, den ich der heiligen Mutter Kirche<br />

entgegenbringe, auch dieser Bürde demütig, wenn auch zugleich ängstlich, unterworfen,<br />

als der hochwürdigste ... Otto, Erzbischof von Trier, die Sache durchführte<br />

und mich zu diesem Amte bestellte. Ich legte dann auch in weit entfernten<br />

Klöstern Hand an eine so beschwerliche und ungewohnte Angelegenheit,<br />

wie es eine solche Reform ist, die noch schwieriger wurde durch die Tatsache,<br />

daß sie in fast allen Provinzen Deutschlands bisher unbekannt war - ich hatte<br />

ja erst wenige Klöster, gerade drei, reformiert. Fünfzehn Jahre verstrichen indes,<br />

in denen ich mühevoll und mit recht wachsamen Augen mehrere Mittel zur<br />

Reform des Ordens und zum Heil der Seelen anordnete. Dennoch ließ die<br />

göttliche Vorsehung es zu, daß ich vom erwünschten Ziel abgehalten wurde<br />

durch eine Unmenge von Widerwärtigkeiten: Bald wurden in bejammernswerter<br />

Weise fast alle gar lieben Brüder aus unserer Mitte entrissen, bald richtete eine<br />

vernichtende Feuersbrunst Hab und Gut und alle Bauten zugrunde, bald fielen<br />

alle verbliebenen Einkünfte einer gewaltsamen Beraubung zum Opfer, und was

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