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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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266 3. Historische Übersicht<br />

§ 16,7). <strong>Die</strong> Geschichte von <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> bestimmte 1m 15. Jahrhundert sehr<br />

stark die Geschichte der deutschen Benediktiner.<br />

<strong>Die</strong> Erneuerung der eigenen Abtei scheint verhältnismäßig zügig vorangegangen<br />

zu sein. Zur wirtschaftlichen Gesundung halfen dem Abt auch seine Eltern<br />

(vgl. Redlich, Rode S. 23-26, 35-37). Vom 23. November 1422 liegt schon<br />

eine Quittung von Jakob Leiendecker von Selheim und seiner Frau Grete vor,<br />

daß Abt und Konvent von Schulden frei sind, auch treffe dies zu an ampt oder<br />

siechte mqynche, die den vorgeschrieben gottzhuße ... Zu behorent oder vor t:{j;den i!' gehornt<br />

habent, offenbar betrifft dies Schulden an Leiendecker als Krämer und Privatmann,<br />

nicht als Mitglied des Baumeisteramtes und der städtischen Finanzverwaltung<br />

1 ). <strong>Die</strong> großen Schäden am Klosterbau wurden behoben, besonders im<br />

Südflügel, wo das eingestürzte Refektorium zweigeschossig eingerichtet<br />

wurde 2 ) . <strong>Die</strong> geistliche Erneuerung wurde in langer Erprobung und Sammlung<br />

vieler Erfahrungen durchgeführt und schließlich nach fast 15 Jahren mit der<br />

schriftlichen Niederlegung neuer Consuetudines am 20. Dezember 1435 abgeschlossen<br />

(vgl. Becker XI; CCM 5 S. XXXIV - XLV). In der gleichen Zeit bemühte<br />

sich Rode auch um die Trierer <strong>St</strong>adtabtei <strong>St</strong>. Martin, wo zuerst der resignierte<br />

<strong>St</strong>. Mattheiser Herbrand von Güls als Abt eingesetzt, aber schon 1429<br />

durch den Rodeschüler Heinrich de Gemunda ersetzt wurde. Ebenso wurde <strong>St</strong>.<br />

Marien durch Heinrich Wolff von Sponheim, einen Professen der Abtei, der sich<br />

dem Rodekreis angeschlossen hatte, 1428 der Reform zugeführt. <strong>Die</strong> mächtigste<br />

<strong>St</strong>adtabtei <strong>St</strong>. Maximin konnte jedoch nur mit Gewalt und Verhaftung des ganzen<br />

Konvents 1427 zur Reform gebracht werden, nachdem sich der Erzbischof<br />

in Rom durch seinen Prokurator, den jungen Nikolaus von Kues, alle notwendigen<br />

Vollmachten verschafft hatte. Der dortige adlige Abt Lambert von Sachsenhausen,<br />

der nach eigenem Geständnis nicht einmal in der Regel des heiligen<br />

Benedikt zu Hause war und sich zuerst störrisch jeder Reform widersetzt hatte,<br />

wußte sich trotz allem in seinem Amt zu behaupten und beteiligte sich schließlich<br />

sogar an den Reformbemühungen Rodes, den er überlebte (vgl. Becker XV<br />

S. 15 - 21) .<br />

Im ersten Jahrzehnt seines äbtlichen Wirkens, das vor allem seinem eigenen<br />

Kloster gewidmet war, aber auch schon die übrigen Trierer Abteien und, durch<br />

seine Teilnahme an den Provinzialkapiteln und Visitationen, weitere Konvente<br />

erfaßte, formte Rode sein Erneuerungsprogramm. <strong>Die</strong>ses hat sich in seinem<br />

schriftlichen Werk niedergeschlagen, aber nicht nur in den Consuetudines, die<br />

eher die rechtliche und rituelle Seite behandeln, man muß vielmehr sein gesamtes<br />

literarisches Schaffen befragen, also etwa auch die geistliche Anleitung zum<br />

1) K Best. 210 Nr. 2219 S. 399 f.; vgl. MATHEUS, Trier S. 98,161,198,262.<br />

2) Refektorium im Erdgeschoß, Zellendormitorium im ersten <strong>St</strong>ock; vgl. BEcKER I<br />

S.22-27.

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