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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 10. Reform und Aufgehen in die Bursfelder Kongregation 265<br />

der seine Wohnung in der Grabenstraße am Hauptmarkt hatte, arbeitete ZWIschen<br />

1389 und 1404 als Schreiber des Abtes Joffrid. 1 )<br />

§ 10. <strong>Die</strong> Reform von Abt Johannes Rode und ihr Aufgehen In die<br />

Bursfelder Kongregation<br />

Der Abbatiat des Herbrand von Güls bedeutete das Ende des mittelalterlichen<br />

Adelsklosters; es gab nur mehr die Alternative: Absage an die benediktinischen<br />

Traditionen oder völlige Neuorientierung durch strikte Rückkehr zur Benediktsregel.<br />

Zu dieser Entscheidung reichte die Kraft von Abt Herbrand nicht,<br />

der gewiß guten Willen zur monastischen Lebensweise besaß, wie es seine späteren<br />

Jahre zeigen, aber gegen die eingewachsenen Mißstände nichts vermochte.<br />

<strong>Die</strong> Rettung kam, wie schon mehrmals in früherer Zeit, vom Trierer Erzbischof.<br />

Der neue Oberhirte Otto von Ziegenhain (1418-1430) war vom Konstanzer<br />

Konzil zu Reformen angeregt worden und begann damit sofort. Im Jahre 1419<br />

ließ er vier Mönche aus dem <strong>St</strong>. Jakobskloster in Lüttich, wo schon seit längerer<br />

Zeit eine Erneuerung durchgeführt worden war, nach <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> kommen. Sie<br />

brachten ihren Liber ordinarius mit, ein Werk von Consuetudines mit kluniazensischem<br />

Einfluß, das später eine wichtige Quelle für die <strong>St</strong>. Mattheiser Consuetudines<br />

wurde. <strong>Die</strong> entscheidende Wende zur Erneuerung der Trierer Abtei wurde<br />

indes durch die Berufung des Kartäuserpriors Johannes Rode aus <strong>St</strong>. Alban zum<br />

Abt von <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> am 6. Juli 1421 herbeigeführt, für den der Erzbischof in<br />

beharrlichen Eingaben in Rom die Dispens zum Ordenswechsel erlangt hatte 2 ) .<br />

Der neue Abt wurde schon im nächsten Jahre in den Vorsitz des trierischkölnischen<br />

Provinzialkapitels der Benediktiner berufen, konnte sich aber zunächst<br />

nicht mit seinen Reformplänen durchsetzen; die Abschaffung des Adelsprivilegs<br />

kam nicht in den Kapitelsrezeß. Zu stark war noch der Einfluß des <strong>St</strong>.<br />

Maximiner Abtes Lambert von Sachsenhausen.<br />

Wir können unter Rodes Regierung zwei große Abschnitte der Erneuerungsbemühungen<br />

unterscheiden: zuerst bis 1430, dem Todesjahr des Erzbischofs<br />

Otto, die Reformen in den Klöstern des Trierer Raumes, dann von 1430 bis zu<br />

seinem Tode ein Ausgreifen seiner Tätigkeit über Trier hinaus, eine Aufgabe,<br />

die ihm seit seinem kirchenpolitischen Auftrag im Trierer Bistumsstreit beim<br />

Basler Konzil zuwuchs (s. § 28). Sein nächstliegendes Ziel einer wirtschaftlichen<br />

und geistlichen Erneuerung der eigenen Abtei <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> - so sicherlich auch<br />

schon von Erzbischof Otto anvisiert - rückte seine Abtei an die Spitze der<br />

trierischen, später auch zahlreicher anderer deutscher Benediktinerklöster (vgl.<br />

1) K Best. 210 Nr. 417; T Hs. 933/ 204: vord. DeckbI.; vgl. HAVERKAMP, <strong>St</strong>oria S. 286.<br />

2) BECKER XIX, vgl. DERS., XV S. 6 f, 10-13.

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