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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 9. 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts bis Beginn des 15. Jahrhunderts 263<br />

Zeugnis für einen Niedergang monastischen Lebens (vgI. Becker XlII S. 28 f.).<br />

Es fällt ein Wachstum an kanonistischer Literatur auf (s. § 5,lc). <strong>Die</strong>s letzte<br />

hängt mit der allgemeinen Rechtsentwicklung und -praxis in der Kirche zusammen.<br />

<strong>Die</strong> Abtei stand nun in ausgedehnterer Weise im Verkehr mit der römischen<br />

Kurie, wie sich das schon in der Zeit der Bedrückung durch E rzbischof<br />

Heinrich von Finstingen gezeigt hatte, und dann noch mehr, als die Geldnöte<br />

der Kurie mit dem Sys tem finanzieller Forderungen bei Provisionen und dgI.<br />

gewaltig zunahmen (vgI. § 28: Äbte Walter von Mengen, Johannes 1., Joffrid).<br />

Auch nahmen die Päpste die <strong>St</strong>. Mattheiser Äbte wie ja auch andere Prälaten<br />

gelegentlich zu Aufträgen in Pflicht. Gleiches gilt aber auch im Verkehr mit dem<br />

E rzbischof 1 ).<br />

Im Gegensatz zu der Zeit der Erzbischöfe Heinrich von Finstingen und<br />

<strong>Die</strong>ther von Nassau waren die Beziehungen der späteren Äbte zu ihrem Trierer<br />

Oberherrn bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts gut. E rzbischof Balduin zeigte<br />

eine gewisse Freundschaft zur Abtei. Zur Wiederherstellung von Schäden an<br />

den Türmen gab er 1320 einen Ablaß (Kentenich, Beitrag S. 100 f.); im Oktober<br />

1330 erwarb er die <strong>St</strong>. Albanskapelle mit ihrem Bering von der Abtei zur Gründung<br />

der Trierer Kartause (s. § 26,2: Trier, <strong>St</strong>. Alban); seinen 1351 bei der Belagerung<br />

von Montclair gefallenen Feldhauptmann Hartrad von Schönecken ließ<br />

er im nördlichen Querhaus von <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> feierlich bestatten (KD S. 251) . Im<br />

Nekr. E u (BI. 122') ist der Erzbischof am 21. Januar eingetragen, im Memorienbuch<br />

am 20. Januar mit einem Legat (S Hs. 28 BI. 12") . Andererseits suchte<br />

Balduin den befestigten <strong>St</strong>. Mattheiser Ort Villmar in den Jahren 1346 bis 1353<br />

unter seine Oberhoheit zu bringen, dies auch in Beteiligung an kriegerischen<br />

Unternehmen, doch ist zu bedenken, daß dieses Bemühen sich eigentlich gegen<br />

den isenburgischen Vogt von Villmar und allgemein - wie auch im übrigen<br />

Kurstaat - gegen den mächtigen Adel richtete, der dem energischen Balduin<br />

eine Gefahr für den Aufbau seines Territoriums war (s. § 25,10). Der Abtei<br />

wurde überdies im Februar 1354 die Schenkung Villmars und der damit zusammenhängenden<br />

Rechte dadurch anerkannt, daß König Karl IV die Bestätigungsurkunde<br />

Kaiser Heinrichs IV vom 22. Oktober 1111 erneuerte (W Abt. 115<br />

Nr. 78). Erzbischof Boemund 11. blieb seinem Vorgänger im Wohlwollen zu <strong>St</strong>.<br />

<strong>Matthias</strong> gleich; er ist im Nekr. Eu (BI. 125") am 11. Februar und im Memorienbuch<br />

(S Hs. 28 BI. 15') mit einem Legat von 100 jl. als benefactor specialis eingetragen.<br />

2 ) - Sieht man von Abt Joffrid ab, dem die überaus lange Regierungszeit<br />

von 45 Jahren beschieden war, in der er durch eindrucksvolle liturgische Feiern<br />

und Anschaffung prächtiger Paramente und Altargeräte das Ansehen der Abtei<br />

1) S. § 28: Abt Joffrid und sein Verhältnis zu Erzbischof Kuno von Falkenstein.<br />

2) Zu päpstlichen Mandaten an <strong>St</strong>. Mattheiser Äbte s. § 28: Äbte E berhard 11., Walter<br />

und Johannes 1.

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