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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 9. 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts bis Begi nn des 15. Jahrhunderts 259<br />

Martin in Longeville-Ies-<strong>St</strong>. Avold (Glandieres) in der Diözese Metz und der<br />

Trierer Domkantor Johannes (von Weiler?, vgl. Holbach, <strong>St</strong>iftsgeistlichkeit<br />

S. 620) waren als Exekutoren mit Zensuren gegen die Angeklagten eingeschritten:<br />

die gesamten Trierer <strong>St</strong>ände waren vom Papst zur Unterstützung der beiden<br />

Richter aufgerufen. Als Wilhelm von Meisenburg zur angesetzten Gerichtsverhandlung<br />

weder selbst erschien noch einen rechtlich anerkannten Prokurator zu<br />

stellen vermochte, wurden er und der Intrusus von <strong>St</strong>. Marien, der <strong>St</strong>. Maximiner<br />

Mönch Ägidius, am 6. November 1263 im Trierer Dom zum Verzicht auf die<br />

besetzten Klöster und zu einer Bußhaft verurteilt. Zugegen waren neben anderen<br />

nicht genannten Personen der D ompropst Simon, der Abt Robert von Mettlach<br />

und der Zisterzienserabt Friedrich von Weiler-Bettnach (Diöz. Metz). <strong>Die</strong><br />

Beteiligung verschiedener Benediktineräbte, aber besonders des Zisterzienserabtes<br />

an der Angelegenheit läßt vermuten, daß sich hier die von dem IV Laterankonzil<br />

angeordnete Institution der benediktinischen Provinzialkapitel auswirkte,<br />

zu deren Durchführung in der Trierer Kirchenprovinz rund 50 Jahre vorher<br />

zwei Benediktineräbte, darunter der <strong>St</strong>. Mattheiser Jakob von Lothringen, und<br />

zwei Zisterzienseräbte aufgerufen waren.<br />

D eutlich zeigt die Personenkonstellation in der gesamten <strong>St</strong>reitsache eine<br />

feste Frontbildung der Mehrheit des <strong>St</strong>. Mattheiser Konvents, einer ebenfalls<br />

starken Mehrheit des D omkapitels und der Familie Warsberg gegen den Elekten<br />

und seinen Anhang. <strong>Die</strong>se Front findet festen Rückhalt an der päpstlichen Kurie,<br />

die aber auch von finanziellen Interessen bestimmt ist. Symptomatisch für die<br />

Frontbildung ist, daß der Abt von Glandieres schon am 16. August 1262 sein<br />

eingerücktes Kommissarium zur Providierung des Robert von Warsberg, des<br />

Neffen der Warsberg-Äbte, mit einer trierischen D ompfründe dem Prior Engelbert<br />

von <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> übertragen hat (MrhR 3 S. 405 Nr. 1807).<br />

Wie Wilhelm von Meisenburg war auch der Elekt Heinrich mit <strong>St</strong>rafe belegt<br />

worden und wurde im Herbst 1263 seiner Sache unsicher. 1) Er befahl seinem<br />

Schützling Wilhelm, <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> zu verlassen, was dieser nur widerwillig tat und<br />

dabei allerhand Kirchenschätze und Bücher, so auch das kostbare Kreuzreliquiar,<br />

auf seine heimatlichen Burgen Meisenburg und Falkenstein entführte. Der Elekt<br />

suchte nun Frieden mit dem <strong>St</strong>. Mattheiser Konvent, der am 23. November in<br />

sein verwüstetes Kloster zurückkehren konnte. Am 6. Dezember 1263 reiste der<br />

Erwählte, vom Papst mehrmals zum Erscheinen aufgefordert, endlich nach Rom<br />

ab, worauf auch Abt Theoderich in sein Kloster heimzukehren wagte. E r wurde<br />

dort von den Richtern wieder feierlich in sein Amt eingesetzt. Das gen aue Datum<br />

der Rückkehr wird man mit Zenz (Taten der Trierer 4 S. 51 Anm.) wohl<br />

auf den 16. Dezember (<strong>St</strong>. Barbaratag in nord französischen Bistümern) festlegen<br />

1) Zum Folgenden: MGH SS 24 S. 433-443; MrhR 3 Nr. 1971,1993, 1995,1998,<br />

2001 f , 2004 f

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