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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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258 3. Historische Übersicht<br />

Heinrich, den Propst Arnold von Schleiden von <strong>St</strong>. Paulin, der sich dem päpstli -<br />

chen Spruch betr. die Bischofswahl gebeugt und für den Elekten Heinrich von<br />

Finstingen Partei ergriffen hatte. <strong>Die</strong> Fronten versteiften sich, als Papst Urban<br />

IV 1262 Untersuchungen gegen Heinrich von Finstingen anordnete und u. a.<br />

den Franziskaner Rorich von Warsberg aus der Familie des Mattheiser Abts als<br />

Exekutor einsetzte 1). <strong>Die</strong> Erbitterung des Elekten richtete sich nun gegen den<br />

Abt von <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> und seinen Bruder Robert, Abt von <strong>St</strong>. Marien (z. Folgenden<br />

MGH SS 24 S. 420-427). Er suchte, die beiden Äbte zu entfernen und den<br />

Konventen zu entfremden. Zugleich mit seinem Bruder Robert appellierte Abt<br />

Theoderich nach März 1263 an den Hl. <strong>St</strong>uhl. Sein Konvent legte im Laufe<br />

der Verhandlungen, die der Elekt anberaumte, am 5. Mai vor der Kapelle des<br />

Erzbischofs (MrhR 3 Nr. 1882) Protest ein. Bei diesen Verhandlungen kam es<br />

zu Tätlichkeiten der <strong>Die</strong>nstleute des Elekten gegen die Vertreter der Abtei, vor<br />

allem gegen den alten Prior Engelbert. Abt Theoderich, seiner in der Abtei nicht<br />

mehr sicher, f10h zu Herzog Friedrich IH. von Lothringen auf die Burg Sierck<br />

(MGH SS 24 S. 422). D er <strong>St</strong>reit spitzte sich im Laufe des Sommers so zu, daß<br />

Heinrich von Finstingen, der den Konvent vergeblich zu einer Neuwahl in der<br />

Pfingstoktav aufgefordert hatte, den <strong>St</strong>. Maximiner Mönch Wilhelm von Meisenburg<br />

mit Gewalt in den Besitz der Abtei zu bringen suchte; ähnlich ve rfuhr er<br />

gegen die Abtei <strong>St</strong>. Marien.<br />

Während der überwiegende Teil des Konvents unter dem Prior E ngelbert<br />

treu zu seinem Abte stand und mit gegenseitigen Versprechen in der Marienkapelle<br />

Vorkehrungen zur Sicherung der Pretiosen traf, machten einige Mitbrüder<br />

mit dem <strong>St</strong>. Maximiner Mönch Wilhelm gemeinsame Sache. Am 18. Juni 1263<br />

drang dieser, begleitet von dem Elekten und unterstützt von seinem Neffen<br />

Walter von Meisenburg und fast dem gesamten <strong>St</strong>. Maxirniner Konvent, gewaltsam<br />

in <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> ein und wurde von dem Elekten im Chore und im K apitel<br />

installiert (MGH SS 24 S. 426). Nur vier der <strong>St</strong>. Mattheiser Mönche gelobten<br />

ihm Obödienz, der übrige Konvent suchte und fand mit den pueri beim D omkapitel<br />

Zuf1ucht. Es gelang den vertriebenen Mönchen - so immer noch nach<br />

dem Bericht des Mönches Heinrich, der sich allerdings manchmal widerspricht<br />

-, Reliquien und andere Schätze, selbst den Leib des hl. <strong>Matthias</strong>, nach<br />

dem Dom zu f1üchten.<br />

Während der eingedrungene <strong>St</strong>. Maximiner Mönch <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> besetzt hielt<br />

und in jeder Weise die Untersuchung der beauftragten Franziskaner verhinderte,<br />

hatte Papst Urban IV, durch <strong>St</strong>. Mattheiser Mönche in Rom über die E reignisse<br />

unterrichtet, schon am 23. Mai und nochmals am 3. September ein neues Verfahren<br />

gegen H einrich von Finstingen eröffnet. 2 ) D er Abt Johannes von <strong>St</strong>.<br />

I ) MrhR 3 Nr. 1767 f., 1834, zu Rorich s. ebd. Nr. 1868, 1875 f., 1886.<br />

2) Zum Folgenden: MGH 55 24 5. 424-433,454; MrhR 3 Nr. 1886, 1890, 1910,<br />

1912f., 1915, 1922f.

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