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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 9.2. Hälfte des 13. Jahrhunderts bis Beginn des 15. Jahrhunderts 257<br />

ll. von Isenburg war das aber beigelegt (s. § 16,2 - 3). So großartig auf den<br />

ersten Blick die Abtei unter dem lothringischen Herzogssohn erscheint, es ist<br />

nicht zu übersehen, daß in dieser Zeit schon Keime monastischen Verfalls ansetzten,<br />

die dann im nächsten Jahrhundert, dem schwächsten der benediktinischen<br />

Geschichte, das Kloster in dieselbe Krise brachten wie allgemein die alten<br />

Mönchsklöster: Eigenbesitz und Abhängigkeit vom Adel. In der Mitte der 30er<br />

Jahre, als Abt Jakob den Neubau des Quadrums begonnen hatte, wurde er -<br />

vielleicht durch Darlehnsverpflichtungen an städtische Gläubiger in Metz oder<br />

Koblenz - von der Abtei Laach beim Papste im Zusammenhang mit Wucherzins<br />

angeklagt. Über den genauen Anlaß ist nichts Sicheres auszumachen, es<br />

liegt auch keine Antwort der römischen Kurie vor. Es könnte sein, daß seine<br />

<strong>St</strong>ellung im trierischen Provinzialkapitel von den Gläubigern genutzt wurde, ihn<br />

für ihre Forderungen gegen Laach einzuspannen. Thomas von Chantimpre, der<br />

uns einen klärenden Kurzbericht über seine Person gibt, betont seine aufrichtige<br />

und fromme Gesinnung auch in dieser Sache (vgl. Becker IV und XLIV).<br />

§ 9. Von der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bis zum Beginn<br />

des 15. Jahrhunderts<br />

<strong>Die</strong> Regierung des Abtes Theoderich von Warsberg (1257 -1287) ist überschattet<br />

von den harten Auseinandersetzungen mit dem am 20. August 1260<br />

(MrhR 2 Nr. 1635) von Papst Alexander IV ernannten Trierer Elekten Heinrich<br />

von Finstingen. Der <strong>St</strong>. Mattheiser Mönch Heinrich schildert aus der Sicht seines<br />

Konvents in breit angelegter und mit Urkunden dokumentierter Weise den<br />

Verlauf des <strong>St</strong>reites 1), der offenbar auf den Parteiungen der zwiespältigen Bischofswahl<br />

1259 basierte, ohne daß jedoch die eigentlichen Ursachen geklärt<br />

werden können. Papst Alexander IV hatte beide Kandidaten, den Propst von<br />

<strong>St</strong>. Paulin, Arnold von Schleiden, und den Archidiakon von Karden, Heinrich<br />

von Bolanden, verworfen und das Erzbistum dem Metzer Domdekan Heinrich<br />

von Finstingen übertragen. Nach den Gesta Henrici prima war Abt Theoderich<br />

von <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> zu dieser Zeit ebenfalls in Rom und kehrte mit dem Elekten<br />

Heinrich von Finstingen noch im November 1260 nach Trier zurück (MrhR 3<br />

N r. 1651). Berei ts vom Spätsommer 1261 bis 1262 begannen Bedrückungen der<br />

Abtei durch <strong>Die</strong>nstleute des Elekten, u. a. Verwüstungen der abteilichen Dörfer<br />

Krettnach und Mennig und der klosternahen Höfe Irsch und Kockelsberg (ebd.<br />

Nr. 1713). Als Anstifter sah der Verfasser der Gesta, der Mattheiser Mönch<br />

I ) MGH SS 24 S. 414-453 (Gesta Henrici archiepiscopi Trevirensis); HONTH EIM,<br />

Historia S. 741- 800; vgl. die kritischen Anmerkungen der deutschen Übersetzung von<br />

E. ZENZ, Taten der Trierer 4 S. 7 - 84, 107 -112. Zum Verfasser vgl. ZE Z S. 7.

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