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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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256 3. Historische Übersicht<br />

personelle Besetzung des Präsidiums zu dem später folgenden Provinzialkapitel<br />

von 1218 Einfluß genommen und so die Benediktinerreform gefördert hätte<br />

(vgl. ebd. S. 34). <strong>Die</strong>se erstmals zentral von Rom ausgehenden Reformbemühungen<br />

für die Benediktiner knüpften an die Anordnungen des IV. Laterankonzils<br />

(Mansi 22 Sp. 999 -1002) an. <strong>Die</strong> D atierung des oder der tatsächlich abgehaltenen<br />

Provinzialkapitel wird unterschiedlich bestimmt 1 ). <strong>Die</strong> nachfolgend erwähnten<br />

Reformbemühungen in der Kirchenprovinz Trier in den Jahren nach dem<br />

IV. Laterankonzil sind indes ohne eine gemeinsame Tätigkeit von Reformäbten<br />

nicht zu denken. <strong>Die</strong>se Gegebenheiten lassen es als sehr gut begründet erscheinen,<br />

zwei Kapitel anzunehmen, eines um 1218 und ein weiteres im Jahre 1230.<br />

Man darf so den Abschluß des trierischen Reformunternehmens wohl in der<br />

Äbteversammlung von 1230 in Trier erblicken (Blattau 1 S. 31 f.). Zwar werden<br />

die Reformvorschriften dieses Kapitels von K. Pellens (S. 26 - 29) als sehr<br />

schmal und wenig wirkungsvoll beurteilt, doch ist zu beachten, daß diese so<br />

heterogen zusammengesetzten Versammlungen allgemein nur schwerfällig<br />

durchzuführen waren, von vornherein nur wenig Erfolg versprachen und erst<br />

im ausgehenden Mittelalter zu einer Spätwirkung gelangten (vgl. Becker XXVI).<br />

Wenn das Kloster Hornbach in den frühen Jahren nach dem Reformauftrag<br />

an Abt Jakob in dem <strong>St</strong>. Mattheiser Mönch Eberhard (vgl. § 30) einen Abt<br />

bekam und vielleicht auch Mettlach in dem Mönch Johannes (vgl. § 30), dann<br />

ist auch dies ein Ergebnis dieses Auftrags. Ausfluß der Reformbemühungen sind<br />

auch der vollständige Neubau des Quadrums in frühgotischem <strong>St</strong>il (s. § 3,4),<br />

von dem bis heute der Ostflügel fast vollständig erhalten ist, sowie das Kreuzreliquiar<br />

(s. § 3,6), welches das Bild Abt Jakobs und des Priors Isenbard festhält.<br />

Auch die päpstlichen Privilegien zum Gebrauch des Te Deum und Gloria (vgl.<br />

§ 20,1 a) sowie der Bau der Marienkapelle, die neuen Fenster im Kapitelsaal (vgl.<br />

§ 3,2d) u. a. sind Zeugnis dieser · Reformen. All dieses Vorgenannte zeigt die<br />

Abtei, in der man in dieser Zeit mit etwa 40 bis 50 Mönchen rechnen kann, in<br />

vieler Hinsicht als ein lebendiges Benediktinerkloster. Mit anderen trierischen<br />

Abteien wurden Fraternitäten erneuert, was wohl ebenfalls auf dem Hintergrund<br />

der Provinzialkapitel zu sehen ist. <strong>Die</strong> <strong>St</strong>ellung des Abtes war in den späten<br />

Regierungsjahren des Erzbischofs Theoderich II. (1212 -1242), der Kaiser<br />

Friedrich I!. auch nach dessen Bannung durch den Papst die Treue hielt, schwierig,<br />

wohl doppelt schwierig wegen der nahen Verwandtschaft mit den politisch<br />

schwankenden lothringischen Herzögen. Unter Theoderichs Nachfolger Arnold<br />

I ) Während U. BERUERE (Chapitres 18. 1901 S. 374) ein Kapitel c. 1218 annimmt<br />

und kein weiteres zu Lebzeiten Jakobs, vertritt K. PELLENS (S. 26 Anm. 34) mit J. J.<br />

BLATTAU (1 S. 31 f.) und dessen wahrscheinlicher Vorlage (A. CALMET, Histoire eccIesias tique<br />

et civile de Lorraine 2. Nancy 1728 Sp. CCCCXLIV f.) das Jahr 1230 und nimmt<br />

kein vorhergehendes Kapitel an.

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