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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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254 3. Historische Übersicht<br />

§ 16,8a). Ein zweites Frauenkloster, Oberwerth bei Koblenz, wird 1143 von<br />

Erzbischof Albero dem Trierer Abt untertstellt (vgl. § 16,8b).<br />

Eine weitergehende Vermutung dürfte nicht abwegig sein, daß nämlich innerhalb<br />

der Klöster nähere Verbindungen zu einzelnen Kreisen der <strong>St</strong>adtgemeinde<br />

bestanden. Wenn hier auch noch zusätzliche Untersuchungen nötig sind, sei<br />

doch auf ein Beispiel verwiesen, den Familienkreis des Bürgers und Schöffen<br />

Wezelo, dessen Söhne Ernst und Ludwig) qui etiam dicitur advocatus, ebenfalls<br />

Schöffen waren und dessen Enkelin mit dem reichen Bürger Litaldus von Metz<br />

verheiratet war; Litaldus hatte von seinem Schwiegervater Ernst die an diesen<br />

verkauften Salzpfannen der Abtei <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> in Vic geerbt. Hans-Jürgen Krüger,<br />

der diesen Familienkreis im einzelnen dargestellt hat, schreibt: "In E rnesto<br />

sehen wir den Kaufmannschaft treibenden Repräsentanten einer zur städtischen<br />

Oberschicht gehörenden Familie, die nicht nur Bindungen zur Ministerialität<br />

erkennen läßt, sondern für die Knut Schulz mit guten Gründen selbst ministerialische<br />

Abkunft angenommen hat ... " (Krüger, Salinenbesitz S. 112 -120, hier<br />

118 -120 mit <strong>St</strong>ammtafel; vgl. Schulz S. 36 f.). Für <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> ist nicht nur<br />

der Verkauf der Salzpfannen von Belang, sondern die große Nähe des Abtes<br />

Ludwig zur Familie 1); er und sein Nachfolger Godfried von Echternach sind<br />

die ersten Zeugen bei einer großen Verkaufsaktion des Ludwig und seiner Verwandten<br />

an das Kloster Himmerod. Während wir von Godfried wissen, daß er<br />

der edelfreien Familie von Kahler entstammte, ist uns die Herkunft Ludwigs<br />

unbekannt. Man kann auf den Gedanken kommen, er habe eine verwandtschaftliche<br />

Beziehung zu der genannten Familie, aber es fehlt ein ausreichender Hinweis.<br />

Wohl aber sehen wir den Abt in enger Beziehung zu den ministerialischbürgerlichen<br />

Führern der <strong>St</strong>adtgemeinde.<br />

<strong>Die</strong> Folge der Äbte von Bertulf 11. über Gerwich und Ludwig zu Godfried<br />

1. (= Godfried H. von Echternach), 1135-1210 - Johannes electus übergehen<br />

wir, weil er kaum in Erscheinung treten konnte - zeigt in der zweiten Hälfte<br />

des 12. Jahrhunderts die Abtei <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong>, die wir von nun an "<strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>"<br />

nennen, als eine geachtete und glücklich wirkende Gemeinschaft (s. diese Äbte<br />

in § 28). Besonders deutlich wird dies unter Ludwig und Godfried, denen nacheinander<br />

eine zweite Abtswürde in Echternach, einer reichsfreien Abtei, übertragen<br />

wurde. <strong>Die</strong> Doppelabbatiate bedeuteten für diese Männer in insgesamt 37<br />

Jahren eine schwere Bürde, die aber, zumal durch Godfried, dem Kloster Ech-<br />

1) KRÜGER (S. 118) verweist auf LAUFNER, Fragmente S. 252, wo Litharth als Pilger<br />

aus Metz eingetragen ist und identifiziert ihn "wohl ohne Bedenken" mit unserem Bürger<br />

Litaldus. In den gleichen Fragmenten (S. 259) sind Mönche von <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> vom letzten<br />

Schreiber Z unter Trier eingetragen, an die sich eine Laiengruppe anschließt, in der die<br />

Namen !da, A lbertus, Wezcelo, A deleidis vorkommen, die solchen der Wezelo-Familie entsprechen.<br />

Zu Adeleidis s. MrhUB 2 Nr.285 (aber nicht zu 1212, sondern zu 1190 zu<br />

datieren; Abt Johannes electus!) .

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