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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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250 3. Historische Übersicht<br />

Kues geht auf das Dynastenpaar Adalbert und Jutta von Lothringen zurück,<br />

die die <strong>St</strong>ammeltern des Hauses Habsburg-Lothringen sind (vgl. Hlawitschka,<br />

Anfänge S. 79-91). Es folgte 1053 die Schenkung des Königshofes Villmar<br />

durch Kaiser Heinrich IIl. und 1059 die Übertragung eines Teiles von Polch auf<br />

dem Maifeld durch Erzbischof Eberhard von Trier. Im selben Zusammenhang<br />

müssen die Restitutionen und Mehrungen abteilichen Gutes im Jahre 1038 auf<br />

dem Gebiet der "Abtei" gesehen werden, von denen die nördlichen Teile (Lampaden,<br />

Krettnach, Pellingen) wohl schon altes Klostergut waren. Ähnlich verhält<br />

es sich mit dem Kern der Grundherrschaften im Gebiet Nennig, die der <strong>St</strong>.<br />

Pauliner Propst Adalbero der Abtei übergab bzw. restituierte (s. § 25). Ob die<br />

Grundherrschaft in Trittenheim durch Erzbischof Egbert oder durch Erzbischof<br />

Eberhard an <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> kam, ist nicht mehr festzustellen; jedenfalls<br />

kann man den Erwerb des Hofes vor 1100 datieren. In den grundherrschaftlichen<br />

Gebieten und darüber hinaus durch Schenkungen von Kirchenrechten<br />

entwickelte sich von dieser Zeit an der Gesamtkomplex des <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> gehörenden<br />

Kirchengutes in einer Weise, die in den nächsten Jahrhunderten durch<br />

Inkorporationen und Zehntleistungen eine Jahrhunderte währende, allerdings<br />

auch sehr unterschiedlich gegliederte Ordnung bildete; dabei war die Abtei an<br />

der Gründung neuer Pfarreien, z. B. im Bereich der "Abtei", beteiligt, wie es<br />

Ferdinand Pauly dargelegt hat (s. § 26,1 - 2). - <strong>Die</strong>ser Besitzstand des Klosters<br />

im Süden Triers, das bisher gegenüber dem mächtigen <strong>St</strong>. Maximin eine eher<br />

bescheidene Rolle spielte, gab eine wirtschaftliche Grundlage, ohne die die<br />

"Spätblüte" - im Vergleich zu den früh dotierten Reichsabteien! - des 12./ 13.<br />

Jahrhunderts mit der großen Bautätigkeit kaum zu verstehen ist.<br />

Der eigentliche Anlaß und auch der geistliche Anstoß zum hochmittelalterlichen<br />

Aufstieg von <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong>, einem Aufstieg, der auf den ersten Blick<br />

im Kreis der schwarzen Benediktiner verspätet erscheint, war die hirsauische<br />

Erneuerung des Klosters durch die Initiative des Erzbischofs Bruno von Lauffen<br />

(1102-1124). Der schon erwähnte, aber nicht leicht zu fassende Niedergang<br />

des monastischen Lebens ist unter den Äbten Bernhard und Eberwin, also zwischen<br />

1075 und 1111, anzusetzen,l) doch hat sich vielleicht schon der letzte<br />

von beiden um eine Erneuerung bemüht. Erzbischof Bruno von Lauffen, der<br />

in der Kirchenpolitik eine im allgemeinen vermittelnde Haltung zwischen Kaiser<br />

und Papst einhielt und zugleich, wie seine Klostergründungen in Odenheim,<br />

Rommersdorf und Lipporn zeigen, viel Sinn für das Mönchtum hatte, kam, wie<br />

seine beiden Vorgänger auf dem Trierer Erzbistumsstuhl, aus Süddeutschland<br />

und besaß nahe Verbindung zur eben blühenden Hirsauer Reformbewegung.<br />

Obwohl Hermann Jakobs 2 ) kein stadttrierisches Kloster als hirsauisch nennt,<br />

1) Den Abt Benedikt, dessen Existenz unsicher ist, lassen wir beiseite.<br />

2) <strong>Die</strong> Hirsauer (KölnHistAbhh 4) 1961.

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