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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 8. Vom 10. Jahrhundert bis 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts 249<br />

Regel seines Ordensvaters (MGH SS 8 S. 204 44 f. = Reg. Ben. c. 5 und 68), und<br />

über die hauseigene Liturgie des Patronatsfestes am 8. Dezember belehrt uns<br />

ein glücklicherweise noch vorhandener Kodex aus dem ersten Jahrzehnt des 11 .<br />

Jahrhunderts (s. § 20,2c: Fest des hl. <strong>Eucharius</strong>). Aus anderen Handschriften<br />

läßt sich einiges entnehmen, was neben der überall angenommenen römischen<br />

Liturgie an örtlichen Sondertexten vorhanden war, z. B. Hymnen der Heiligen<br />

von <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong>. - Eine gewisse Rolle spielte sehr schnell die Verehrung<br />

des geheimnisvollen hl. Celsus, zu dessen Reliquien bald viele Pilger kamen<br />

(s. § 19,2).<br />

Nach den ersten Äbten Sigehard, Gother, Gunderad - den zweifelhaften<br />

Engelbert müssen wir außer acht lassen - ergibt sich eine Folge von Äbten,<br />

die durch die Annalen von <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> bis zum Ausgang des Jahrhunderts gut<br />

bezeugt ist (MGH SS 5 S.10); vgl. Becker XVI S. 32-34). Wieder sehen wir den<br />

Eingriff bischöflicher Herrschaft und die monastische Bestimmtheit durch die<br />

wirtschaftlich-politisch starke Reichsabtei <strong>St</strong>. Maximin. Es ist die "lothringische<br />

Mischobservanz" unter der Führung der Äbte Richard von <strong>St</strong>. Vanne in Verdun<br />

und Poppo von <strong>St</strong>ablo/ <strong>St</strong>. Maximin und der Förderung Kaiser Heinrichs 11.<br />

(vgl. Hallinger, Gorze-Kluny 1 S. 280 f., 294), die sich hier auswirkt. Das Kloster<br />

im Süden vor der <strong>St</strong>adt erhält jetzt den Mönch Bertulf aus dem nördlich gelegenen<br />

<strong>St</strong>. Maximin als Vorsteher und wird unter der starken Hand des Erzbischofs<br />

Poppo selbst zu einem kleinen Reformzentrum; denn um 1046/ 47 setzt Poppo<br />

den Mönch Reginhard als Abt von Mettlach ein, ohne sich um die Wahl des<br />

dortigen Konvents zu kümmern, gibt diesem aber 1048 zusätzlich seine Trierer<br />

Heimatabtei zur Regierung, wo er 1061 stirbt (s. § 28: Reginhard). Höchst wahrscheinlich<br />

war aber auch schon Abt Folgold, Reginhards Vorgänger in Mettlach,<br />

ein Mönch aus <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> und dort von Erzbischof Poppo eingesetzt (s. § 30:<br />

Folgold, um 1046). Reginhards Nachfolger in <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong>, Rupert, stammte<br />

wieder aus <strong>St</strong>. Maximin. Unter den beiden folgenden Äbten Bernhard und Eberwin,<br />

die aus dem eigenen Konvent gewählt wurden, kam es zu einem Niedergang<br />

des geistlichen Lebens, der aber en detail nicht deutlich zu erkennen ist<br />

(vgl. § 28). Klar ist wohl, daß das Bischofskloster in dem nun ausbrechenden<br />

Investiturstreit die kaiserliche Partei seines Oberherrn, des Erzbischofs Egilbert,<br />

ergriff und sein Skriptorium in dessen <strong>Die</strong>nst wirken ließ (s. § 16,2 - 3). Erst<br />

1110 gab es, wieder einmal unter erzbischöflicher Führung, eine Wende im leben<br />

des Klosters.<br />

Mit der Mitte des 11. Jahrhunderts ist die D otation grundherrschaftlichen<br />

Besitzes der Abtei im wesentlichen abgeschlossen. Vorausgegangen waren die<br />

Schenkungen von Etain durch Bischof Liutwin im Jahre 706 und im 10. Jahrhundert<br />

diejenigen von Langsur und wohl auch schon solche im Obermoselgebiet<br />

durch Übertragung von Bischofsgut (?) an die Abtei durch Erzbischof Egbert.<br />

D er Besitz verschiedener Güterkomplexe in Weiskirchen, Mondorf und

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