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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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3. HISTORISCHE ÜBERSICHT<br />

§ 6. Lage, Name, Patrozinien<br />

<strong>Die</strong> Abtei <strong>St</strong>. <strong>Eucharius</strong> - <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> ist aus einer Cömeterialkirche auf dem<br />

südlichen Trierer Gräberfeld erwachsen. Das Gräberfeld entwickelte sich vom<br />

1. Jahrhundert an unmittelbar vor der Südmauer der antiken <strong>St</strong>adt zu beiden<br />

Seiten der aus der Porta media hinausführenden <strong>St</strong>raße und erstreckte sich östlich<br />

bis an den Fuß des Berges (etwa heutiger Eisenbahneinschnitt), westlich bis fast<br />

zum Moselufer und südlich zu einer Linie, die ungefähr hinter den Wirtschaftsgebäuden<br />

der heutigen Abtei in ostwestlicher Richtung zur Mosel verläuft. Der<br />

<strong>St</strong>adtmauer am nächsten war natürlich der heidnisch belegte Teil des Geländes<br />

mit über 1200 Brandgräbern, daran schloß sich seit der zweiten Hälfte des 3.<br />

Jahrhunderts das christliche Gräberfeld an, das sich deutlich um die heutige<br />

Kirche und den nördlich davon liegenden, heute noch benutzten Friedhof mit<br />

der <strong>St</strong>. Quirinuskapelle und der "Albanagruft" zentriert. <strong>Die</strong>ser christliche Teil<br />

ist außergewöhnlich dicht mit Gräbern und Sarkophagen (etwa 5000 im 3. - 5.<br />

Jahrhundert) besetzt und weist außerdem etwa 20 bis 25 Grabkammern auf, von<br />

denen manche Bestattungen in mehreren Schichten enthalten. Eine erstaunlich<br />

hohe Zahl christlicher Inschriften ist erhalten, die zumeist in den Trierer Museen<br />

aufbewahrt werden 1) (vgl. auch § 3,1).<br />

In diesem Gräberfeld war spätestens seit der Mitte des 5. Jahrhunderts eine<br />

Kirche vorhanden, die einen Altar mit dem Weihetitel, also dem Patrozinium,<br />

der hll. <strong>Eucharius</strong> und Valerius besaß; die Bawnschrift bezeugt, daß hier das<br />

Grab dieser ersten Trierer Bischöfe verehrt wurde (s. § 19,1 a). In der Folgezeit<br />

trat der hl. <strong>Eucharius</strong> als Patron in den Vordergrund; in den Reliquienbeigaben<br />

der Altäre folgte jedoch Valerius unmittelbar hinter seinem Vorgänger. <strong>Eucharius</strong><br />

blieb der namengebende Patron bis ins 12. Jahrhundert.<br />

<strong>Die</strong> Gesta Treverorum (um 1100) berichten von einer ecclesia beati Iohannis<br />

euangefistae, die der hl. <strong>Eucharius</strong> ante portam Mediam zugleich mit einem cimiterium<br />

eingerichtet habe, wo er selbst auch bestattet worden sei (MGH SS 8 S. 147);<br />

I ) <strong>Die</strong> Angaben in KD S. 208-214 sind durch neuere Grabungen und Forschungen<br />

überholt oder zu ergänzen. Vgl. Frühchristliche Zeugnisse S. 165 - 174 (CÜ PPERS); Cüp-<br />

PERS, Der bemalte Reliefsarkophag; DERS., Frühchristliche Grabkammern; DERS., Spätantike<br />

Chorschranken; DERS., Südliches Gräberfeld S. 226 - 237; GOSE, Katalog; GAU-<br />

THIER, Recueil 1 S. 117 - 269; DIES., Evangelisation S. 84 f.; HEINEN, Trier S. 283 - 285,<br />

417 - 419 (ausführliche Bibliographie); ANToN, Trier S. 66 - 69 (reiche bibliographische<br />

Anmerkungen); <strong>Die</strong> Römer in Rheinland-Pfalz. Hg. von H. CÜPPERS. 1990 S. 637 - 641.

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