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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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102 2. Archiv und Bibljothek<br />

fremdet wurden. Zwar blieb die <strong>St</strong>. Mattheiser Bibliothek im Gegensatz zu derjenigen<br />

von <strong>St</strong>. Maximin insgesamt an Ort und <strong>St</strong>elle, unterlag aber einer fortgesetzten,<br />

sich steigernden Auflösung. Wohl sicherten sich einzelne Mönche dieses<br />

oder jenes Buch, aber durchweg blieb die Bibliothek im Klosterbereich zusammen,<br />

natürlich abgesehen von den genannten Beschlagnahmen und Plünderungen.<br />

Hubert Schiel hat untersucht, welche Wege die entfremdeten Handschriften,<br />

Inkunabeln und Drucke gingen, bis sie schließlich als Einzelgänger oder<br />

Gruppen in die Hände von Sammlern und Antiquaren kamen 1). In Trier vermacht<br />

etwa Peter Job Hermes seine Sammlung, darunter elf <strong>St</strong>. Mattheiser Kodizes,<br />

1827 der <strong>St</strong>adtbibliothek (s. z. B. K.-K. 1 S. 62; 2 S. 79, 88 u. weiterhin; vgl.<br />

Schiel a. a. O. S. 97). Der Weg zweier Handschriften nach der Centrale Bibliotheek<br />

in Gent führte über J. M. Klotten und P. C. Lammens (vgl. Vz. Nr.42,<br />

91; Schiel, Handschriften aus Trier S. 66 f.). Der Trierer Bischof Joseph von<br />

Hommer übergab manches der <strong>St</strong>adtbibliothek (vgl. z. B. Vz. Nr. 124). Besondere<br />

Beachtung verdient der ehemalige Benediktiner Leander van Eß aus Marienmünster,<br />

der seine Handschriften 1824 verkaufte, und zwar den Hauptbestand<br />

an Sir Thomas Phillipps in Cheltenham; wenigstens sechs dieser seiner<br />

Kodizes stammen aus <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> (Vz. Nr. 24,26,38, 64, 71, 110; vgl. Schiel,<br />

Erwerb, s. Vz. Nr. 38).2) <strong>Die</strong> heute wieder in <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> befindliche Hs TMBi<br />

1/ 5 kam über den kurtrierischen Militärarzt Micklin und seinen Sohn Karl Josef,<br />

den späteren Pfarrer in Rheinbrohl, in die dortige Pfarrei; vielleicht nahmen<br />

die Miniaturen des Trierer Jungfrauenspiegels denselben Weg, jedoch mit dem<br />

Endpunkt Rheinisches Landesmuseum Bonn (s. Vz. Nr.217, 51). An diesen<br />

Beispielen läßt sich ein wenig die der endgültigen Beschlagnahme vorausgehende<br />

Zerstreuung des Bibliotheksgutes ermessen (s. auch § 30: Thomas Thull, zu<br />

1783).<br />

Der entscheidende Schlußpunkt hinter die Geschichte der Bibliothek wurde<br />

indessen gesetzt, als nach dem Beschluß der Klosteraufhebung durch die französische<br />

Konsularregicrung am 9. Juni 1802 und dessen Durchführung in der Zeit<br />

1) V gl. SCHIEL, Auflösung; ergänzend mit besonderem Blick auf <strong>St</strong>. Maximin auch<br />

H. W KUHN, Anmerkungen zur Auflösung der <strong>St</strong>ifts- und Klosterbibliotheken in und<br />

um Trier (Armaria Trevirensia = Bibliotheca Trevirensis 1. 1985 S. 115 -126).<br />

2) In dem von ihm verfertigten Katalog (Sammlung und Verzeichnis handschriftlicher<br />

Bücher, welche besitzt Leander VAN Ess, Darmstadt 1823) erscheinen fünf Kodizes,<br />

deren Verbleib ich nicht feststellen konnte, die aber ziemlich sicher mit Nummern des<br />

<strong>St</strong>. Mattheiser Katalogs um 1530 gleichzusetzen sind: S. 5 B. Augustini super psalmos a<br />

Psalmo 101-150 explanatio = MONTEBAUR Nr. 68; S. 5 Rabani (Mauri) in Genesim libri<br />

quatuor cum eiusdem prologo ad Fredulphum Episcopum ... Adiectae sunt variae lectiones<br />

nonnullae = MONTEBAUR Nt. 42; S. 24 f. Opera Simonis de Cassia in drei Bänden.<br />

1. Bd = Buch 1 - 5, II. Bd = Buch 6 -10, IH. Bd = Buch 11 -15 = MONTEBAUR<br />

Nr.107-109.

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