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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 5. <strong>Die</strong> Bibliothek 99<br />

Es ist erstaunlich, daß bis ins 18. Jahrhundert hinein noch Chorbücher in<br />

einer ausgezeichneten Art und Weise mit der Hand gefertigt wurden, allerdings<br />

in Schablonenschrift. Der Rekluse und Subdiakon Jakob Marli und der Priestermönch<br />

Cyrill Doetsch übten diese Kunst aus (vgl. Becker V S. 119 -136). Als<br />

Buchbinder ist bekannt P. Richard Helwigs (Mort. BI. 9 v ; Cerdo BI. 59\ 65),<br />

aber auch P. Placidus Winterspelt (Cerdo BI. 58), wahrscheinlich auch Fr. Heinrich<br />

Iden, der zumindest seinen Namen auf dem Vorderdeckel eines schönen<br />

Renaissanceeinbandes über und unter dem Rundstempel des heiligen <strong>Matthias</strong><br />

eingebrannt hat (Anno 1612). Einbände mit ovalen Wappenstempeln der Äbte<br />

Gangolf Alderborn (Berlin, <strong>St</strong>aatsBi <strong>St</strong>ift. Preuß. Kulturbes. Hs theol.Fol. 261),<br />

Cyrill Kersch und Modestus Manheim dürften zunächst für die Sonderbibliothek<br />

des Abtes gebunden worden sein. So wenigstens ergibt es sich aus einer Mitteilung<br />

von P. <strong>Matthias</strong> Cerdo, man habe nach dem Tode von Abt Martin Feiden<br />

die neu angeschafften Bände, die nomine Bibfiothecae abbatiafzs bezeichnet waren,<br />

in die Bibfiotheca communis inkorporiert (Cerdo BI. 57), wo sie sehr nützlich seien.<br />

Einbände mit dem Rundstempel der drei Gründerbischöfe oder des heiligen<br />

Benedikt in Schafsleder gehören eher dem 18. Jahrhundert an (Bsp.: T<br />

Hs 535/ 1531).<br />

<strong>Die</strong> heute noch in der Abtei aufbewahrten alten Drucke sind in einem eingeschränkten,<br />

aber doch nicht ganz belanglosen Maße repräsentativ für einen Einblick<br />

in die Bibliothekserwerbungen zwischen der Mitte des 16. Jahrhunderts<br />

und der Aufhebung der Abtei im Jahre 1802. Es ist dabei zu beachten, daß es<br />

sich meist um jene Bücher handelt, die der letzte Prior und dann anschließend<br />

erste Pfarrer der neu gegründeten Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>, P. Hubert Becker, zum<br />

eigenen Gebrauch zurückbehalten hat.<br />

Bis zur Auflösung der Bibliothek sind Erwerbungen festzustellen. <strong>Die</strong> noch<br />

erhaltenen Druckwerke lassen eine gewisse Kontinuität in der Beschaffung erkennen.<br />

Daß Werke des Trithemius, D e scriptoribus ecclesiasticis, Köln 1546, (D<br />

10) 1), De viris iffustribus Ordinis sancti Benedicti, in einem von Fulda herausgegebenen<br />

Sammelband mit Regufa s. Benedicti, Kommentar dazu von Johannes de Turrecremata,<br />

Smaragdus, Basilius, Augustinus, Köln 1575, (D fol. 72), vorhanden<br />

waren, ist bei der Bekanntschaft dieses rheinischen Humanisten mit <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong><br />

nicht erstaunlich; seine Po!Jgraphia, 1518 (D fol. 27) war schon früh in der Bibliothek<br />

der exterior abbatia. Ein Band Homifiae de sanctis, Augsburg 1534, des Johannes<br />

Eck (D fol. 44), zeigt, daß auch die Auseinandersetzung mit der Reformation<br />

den Konvent beschäftigte. <strong>Die</strong> schöne Augustinus-Ausgabe von Froben in Basel,<br />

1) <strong>Die</strong> in diesem Abschnitt nur mit D oder D fo! angegebenen QuelJenverweise<br />

beziehen sich alle auf Altbestände von Trier, TMBi (Bsp.: D 1817 = Kleinformat; D fol.<br />

= Folioformat).

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