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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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98 2. Archiv und Bibliothek<br />

nge und selbstherrliche Verhalten des Abtes verstehen können, auch wenn er<br />

die Grenzen guten, monastischen Verhaltens überschritt. Insofern messe ich der<br />

Klage des Gewährsmannes, den Ziegelbauer und Legipont zugunsten von P.<br />

Maurus zitieren, doch mehr an Objektivität zu, als es Montebaur tut. - Das<br />

Landeshauptarchiv Koblenz bewahrt etliche Aktenbände, deren Einbanddecken<br />

aus Fragmenten bes tehen, die aus mittelalterlichen Handschriften stammen und<br />

im 18. Jahrhundert als Bindematerial benutzt wurden (vgI. Vz. Nr. 386a); wer<br />

dafür verantwortlich war, ist nicht mehr festzustellen. Aber solches war auch<br />

sonstwo üblich.<br />

<strong>Die</strong> gedruckten Bände, sowohl Inkunabeln, Frühdrucke und weiteres der<br />

Bibliothek von <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> zu beschreiben, ist aus Mangel an Vorarbeiten und<br />

Zeit hier nicht möglich. Da dies aber auch ein <strong>St</strong>ück Bibliotheksgeschichte ist,<br />

wird im folgenden an Beispielen, die für den Bibliotheksbestand charakteristisch<br />

und greifbar sind, darauf eingegangen bzw. verwiesen. Ähnlich wurde dies schon<br />

im vorausgehenden Abschnitt versucht, um die Handschriften nicht zu vergessen,<br />

die heute nicht mehr nachzuweisen sind, aber für die wir doch aus dem<br />

Katalog "um das Jahr 1530" (T Hs 2229/ 1751) oder sonstwoher Kenntnis haben.<br />

Zur Zeit, als die Abschrift des Katalogs von 1530 angefertigt wurde, also<br />

nach 1550, war die Organisation noch in Ordnung (vgI. Montebaur S. 39 - 46).<br />

Katalog und Signierung waren vorhanden, jedoch wurden später verschiedentlich<br />

Versuche einer Neusignierung bzw. einer Neuaufstellung unternommen, die<br />

im einzelnen zu erkunden schwierig ist. <strong>Die</strong> letzte scheint im 17./18. Jahrhundert<br />

durchgeführt worden zu sein; von ihr ist oben schon gesprochen worden.<br />

Daß die Bibliothek noch bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts in Ordnung war,<br />

läßt eine beiläufige Bemerkung des P. Anton Mesenich im Jahre 1652 in seinem<br />

Phison mysticus (S. 26) durchscheinen, selbst wenn man berücksichtigt, daß er pro<br />

domo schreibt: Neque mim ex eo plane tempore, quo primum Sueciae Rex, infesta <strong>Germania</strong>e<br />

signa intulit, usque in praesentem diem, Bibliotheca Monasterii nostri (caeteroquin citra<br />

omnem sam adulationem instmctissima) lucem aspicere ausa est. Damit ist zugleich darauf<br />

hingewiesen, welche Nöte die Kriege und Plünderungen dieser Zeiten dem geistigen<br />

Leben des Klosters bereiteten. Abt Cyrill Kersch ließ die Bibliothek mit<br />

Schränken ausstatten, damit die Bücher in ihnen anständig und geordnet aufgestellt würden<br />

(Cerdo BI. 62). Hatte zwar schon Abt Johannes Rode in einer bescheidenen<br />

Weise für einen Bibliothekar zu sorgen versucht, indem er diesen <strong>Die</strong>nst mit<br />

dem Amt des Subpriors verband, so ist jedoch später nichts Genaueres zu finden,<br />

um eine Liste der Bibliothekare aufstellen zu können. <strong>Die</strong>ser <strong>Die</strong>nst scheint<br />

eher von irgendeinem anderen Offizialen mit der linken Hand versehen worden<br />

zu sein. Darauf deutet auch ein Passus in der Wunschliste - fast eine Wahlkapitulation<br />

- des Konvents vor der Wahl des Abtes Modestus Manheim (27. Oktober<br />

1727): ltem lutums abbas constituat Bibliothecarium qui habeat Curam Bibliothecae.<br />

Zugefügt ist lakonisch: NB. Hic est constitutus! (TBA Abt. 95 Nr. 260 BI. 54').

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