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Die Benediktinerabtei St. Eucharius - St. Matthias ... - Germania Sacra

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§ 5. <strong>Die</strong> Bibliothek 97<br />

währsmänner beruft (S. 31 - 36), auf den Mönch <strong>Matthias</strong> Cerdo, die Mauriner<br />

Martene und Durand, den Melker Professen Bernhard Pez, das Compendium Benedictinum<br />

des Schentz von Schemmerberg und andere, schließlich auf die Benediktiner<br />

Ziegelbauer und Legipont und den Weihbischof Johann Nikolaus von<br />

Hontheim, ist - mit Ausnahme des 16. Jahrhunderts - wenig schön. Als Fazit<br />

gibt er nämlich im Blick auf das ausgehende 18. Jahrhundert dieses Urteil: "Aus<br />

alledem ergibt sich, daß die Mönche in <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong> seit mehr als 100 Jahren der<br />

einst bedeutenden Bibliothek, von der noch ein großer Teil erhalten war, nicht<br />

mehr die Mühewaltung und Sorgfalt schenkten, die sie verdiente und die Ordenstradition<br />

von ihnen forderte" (S. 36). Hier ist gerechterweise zu unterscheiden!<br />

<strong>Die</strong> auswärtigen Besucher konnten die inneren Schwierigkeiten, mit denen<br />

der Konvent belastet war, bei den kurzen Aufenthalten kaum erkennen und<br />

sahen nur die Folgen, die sich auf einem Sektor des monastischen Lebens, nämlich<br />

der Bibliothek zeigten, nicht aber die tiefgreifenden Irrungen, die vor allem<br />

unter den Äbten Martin Feiden, Modestus Manheim und Andreas WeIter das<br />

Gemeinschaftsleben lähmten (s. § 28: Biographien der drei Äbte). Manche Mitteilungen<br />

Montebaurs mildern freilich im voraus das spätere UrteiI.l ) Der Sinn<br />

für das Buch als ein geistiges und geistliches Gut war nicht bei allen Mönchen<br />

geschwunden. Hier muß gegenüber Montebaur einiges zurechtgerückt werden.<br />

<strong>Matthias</strong> Cerdo hat, wie Montebaur selbst mitteilt, an seinem Abt Martin Feiden<br />

Kritik geübt, weil er Trierer und Touler Buchhändlern aus Geldmangel Druckwerke<br />

mit Pergamenthandschriften bezahlte. Über Abt Martin gibt Cerdo auch<br />

in anderer Hinsicht kein gutes Urteil, und dieses ist, wie sein selbstherrliches<br />

Verhalten in der Erbschaftsangelegenheit des <strong>Eucharius</strong> Medardine von Rottenfeld<br />

zeigt, kaum aus der Luft gegriffen (Cerdo BI. 57). Ähnlich muß auch die<br />

Nachricht über P. Maurus Hillar (Montebaur S. 34 f.) eingeschätzt werden. Abt<br />

Modestus Manheim, um den es sich hier handelt, ist trotz der harten Visitationsmaßnahmen<br />

gegen P. Maurus (S Hs 26 Ordinatio S. 7 Nr. 12) im Jahre 1752<br />

nicht von aller Schuld freizusprechen; das geht genügend aus den vorhergehenden<br />

Visitationsrezessen vom 12. September 1740 bzw. 19. April 1741 (ebd. Rez.<br />

1741 S. 2-9,19 f.) hervor. Es gab unter Abt Martin und besonders unter Abt<br />

Modestus tiefe Risse zwischen Konvent und Abt. Das wirkte sich für das geistliche<br />

Leben unglücklich aus. Jedenfalls wird man Maurus Hillar, einen der wenigen,<br />

die sich schriftstellerisch betätigten, in seinem Unmut gegen das großspu-<br />

1) S. den Vergleich der "ungefälligen Aufnahme" Mabillons in <strong>St</strong>. Maximin mit dem<br />

späteren Besuch der Mauriner in <strong>St</strong>. <strong>Matthias</strong>: " ... Wenigstens haben die Landsleute und<br />

Ordensbrüder Mabillons Martene und Durand eine bessere Aufnahme gefunden. Sie<br />

weilten längere Zeit im Kloster und feierten dort das Weihnachtsfest. Was sie von der<br />

Bibliothek berichten, ist sehr wenig. ,La bibliotheque de saint Mathias est riche en manuscrits<br />

des ouvrages des peres et des traitez de piete. Il y a aussi plusieurs auteurs<br />

profanes ... Je ne parle pas des lettres de Jean de Veris'" (S. 32 f.).

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